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Nationales ABC-Einsatzkonzept - 5. -
5. ABC-Untersuchungsstellen der Bundeswehr (Sonthofen)
Zur Gruppe Weiterentwicklung (GrpWEntwg) der ABC- und Selbstschutzschule gehören auch die beiden ABC-Untersuchungsstellen (ABC-U oder ABC-UntersSt). Sie wurden seit dem 31. Dezember 1996 aufgebaut, um die früheren ABC-Kampfmitteluntersuchungsstellen zu ersetzen. Zunächst handelte es sich hierbei nur um eine stationäre Dienststelle, die die beiden Speziallabore der ABC-Abwehr-Schule, ein Biolabor der Sicherheitsstufe BSL 2 und ein Toxin-Labor, nutzte. Außerdem verfügt die Gruppe seit 1997 über eine mobile Variante zur „qualifizierten ABC-Aufklärung", eine zweite ABC-Untersuchungsstelle wurde am 1. April 2003 in Dienst gestellt. Heute gliedern sich die beiden ABC-Untersuchungsstellen (mobil) in jeweils vier Untereinheiten:
- ein Führungs- und Probennahmetrupp,
- ein Strahlen- und Gefahrstoffmesstrupp,
- eine Laborausstattung B-Abwehr,
- eine Laborausstattung C-Abwehr
Eine ABC-Untersuchungsstelle (mobil) besteht aus 11 Soldaten, darunter 3 Naturwissenschaftler. Sie verteilen sich auf 5 Kraftfahrzeuge mit 4 Anhängern (4t mit Stromgenerator etc.), so dass jede Teil- bzw. Laboreinheit über einen separaten Container Fm II B auf Lkw Mercedes-Benz 107 5t verfügt. Die mobile Untersuchungsstelle kann mit drei Transportflugzeugen C160 Transall verlegt werden. Die ABC-Untersuchungsstelle (mobil) ist sechs Stunden nach der Landung einsatzbereit.
Der Führungs- und Probennahmetrupp besitzt einen Lkw 0,5 t gl Wolf (Mercedes Benz G-Klasse). Das Labor des Strahlen- und Gefahrstoffmesstrupp (NBC-AL RAD LAB (DEU)) ist mit modernsten Messgeräten ausgestattet. Biologische Agenzien können mit folgenden Nachweismethoden (ELISA, PCR, GC/MS oder HPLC) identifiziert werden. Das Bio-Labor wird bei leichtem Unterdruck betrieben, um ein Entweichen der Agentien zu vermeiden. Um die Ausbreitung einer Kampfstoffwolke zu ermitteln, hat die ABC-Schule das Rechnergestützte Ausbreitungsmodul Biologie (RAMBio) entwickelt. Der Prototyp des mobilen Bio-Labors der Sicherheitsstufe 2 wurde am 2. August 2005 eingeführt. Das Labor ist in einem lufttransportfähigen Container untergebracht, der nicht nur mittels Lkw , sondern auch auf Kriegsschiffen eingesetzt werden kann. Das chemische Labor trägt die Bezeichnung „NBC - AL CHEMLAB (DEU)". Es dient dem Nachweis von chemischen Kampfstoffen oder industriellen Giften, um eine Mensch- oder Umweltgefährdung zu erkennen. Für das mobile Chemielabor stehen u. a. ein Gaschromatograph mit Massenspektrometer (GC/MS), ein Röntgenfluoreszenz-Spektrometer Niton 703 und ein Infrarot-Spektrometer zur Verfügung. Die Chemiker der Gruppe haben eine eigene Datenbank zu Industriegiften (Database for Chemical Industrial Hazard - DAFCIH) angelegt.
„Unser mobiles Labor ist mit seinen Analysefähigkeiten weltweit unerreicht," erklärte der frühere Leiter der ABC-Abwehrschule Oberst Dr. Hans Jürgen Kalder. Im Einsatz ist ein Labor i. d. R. mit ein oder zwei technischen Assistenten und einem Diplomwissenschaftler ständig besetzt. Eine ABC-Untersuchungsstelle wurde bereits im Januar/Februar 2001 bei der SFOR in Bosnien zum Nachweis von urangehärteter DU-Munition eingesetzt.
Adresse:
ABC- und Selbstschutzschule
Jägerkaserne
Mühlenweg 12
87527 Sonthofen
Tel.: 08321 278-0
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