Karte der nuklearen Welt Die Uranstory
INES und die AKW-Störfälle Radioaktive Niedrigstrahlung?!
Urantransporte durch Europa Das ABC-Einsatzkonzept

Nationales ABC-Einsatzkonzept - 11. -

 

1. Die Spezialkräfte im nationalen ABC-Einsatzkonzept
2. Analytische Task Forces
3. Zentrale Unterstützungsgruppe des Bundes (Meckenheim)
4. Spezial ABC-Abwehr Reaktionszug der Bundeswehr (Sonthofen)
5. ABC-Untersuchungsstellen der Bundeswehr (Sonthofen)
6. Biologische Task Forces
7. Task Force - Outbreak Investigation Team
8. Spezial-Einheit-Bergung ABC
9. Medical Task Forces
10. Task Force - Medizinischer ABC-Schutz (München)
11. Kerntechnische Hilfsdienst GmbH (Eggenstein-Leopoldshafen)
12. Mobiles Bekämpfungszentrum Tierseuchen (Dörverden-Barme)

 

11. Kerntechnische Hilfsdienst GmbH (Eggenstein-Leopoldshafen)

Durch die militanten Proteste der Anti-Atombewegung gegen den Bau von Atomkraftwerken und Atommülllagern in der BRD sah sich die kriminelle Atomindustrie einer massiven Kritik ausgesetzt. Um den Druck abzumildern, beschlossen die Elektrizitätskonzerne den Aufbau einer eigenen Notfalltruppe, um bei einem schweren „Störfall" Hilfe leisten zu können. So entstand 1977 der Kerntechnische Hilfsdienst (KHG) als privatwirtschaftliches Unternehmen. Als Geschäftsführer fungiert Herr Walter Sturz. Zu den Anteilseigner zählen heute u. a. AREVA, EnBW, E.ON, RWE, Vattenfall, die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe und das Forschungszentrum Jülich.

Der Hilfsdienst umfasst 24 Mann Stammpersonal, die im Einsatzfall durch 164 Mann verstärkt werden können. So befindet sich der Firmensitz in der Nähe der Kernforschungsanlage Karlsruhe. Zur Einsatzbereitschaft heißt es in einer Selbstdarstellung: „5 Mann der Stammbesatzung stehen binnen einer Stunde zur Verfügung und können nach einer Rüstzeit von ca. 2 h (je nach Lage) abrücken."

Zur Ausstattung des Hilfsdienstes zählen eine mobile Einsatzzentrale und 20 Abrollbehälter bzw. Sattelauflieger, die wahlweise mit Wechselladerfahrzeugen, Lkw (Mercedes Benz) oder per Bahn an ihren Einsatzort verbracht werden können. Der Fahrzeugpark umfasst ein mobiles Strahlenmesslabor und drei Strahlenmessfahrzeuge. Vor Ort können zur Messung der Ortsdosisleistung zwölf Skylink-Funksonden platziert werden. Zur Dekontamination stehen eine mobile Dekontaminationsanlage (MDA), zwei Personenduschcontainer und eine Reinigungsmaschine Alpha zur Verfügung. Um in Gefahrenbereiche vorzudringen verfügt der KHG über mehrere strahlengehärtete Roboter, darunter ein schweres Manipulatorfahrzeug (SMF), Manipulatoren MF3 und MF4, sowie eine funkgesteuerte Raupe. Die Einsatzfahrzeuge weisen zwar keine Beschriftung auf, aber sie sind an ihrer dunkelbraunen Lackierung mit hellbraunem Streifen für Insider durchaus erkennbar. (33)

Über die konkreten Aufgaben bei einem „Störfall" bzw. Super-GAU heißt es von Seiten des Unternehmens:

„Unsere wesentlichen Aufgabenbereiche sind:

- Strahlenschutzmessungen innerhalb und außerhalb der Anlage

- Strahlenschutzüberwachung von Personal, insbesondere Einsatzpersonal

- Bergen von radioaktivem Material, sowie Inspektionen und Arbeiten an Orten höchster Dosisleistung mit fernbedienten Manipulatorfahrzeugen

- Dekontamination von Personal, Geräten und Räumen

- Abluftfilterung mit mobilen Anlagen

- Übernahme von leicht radioaktivem Abwasser

- Ausrüsten von Einsatzpersonal mit Schutzkleidung und Atemschutz" (34)

Gelegentlich führt die KHG eine Übung durch, so etwa im Zwischenlager Ahaus im September 2005.

Adresse:

Kerntechnischer Hilfsdienst GmbH

Am Schröcker Tor 1

76344 Eggenstein-Leopoldshafen

Tel.: 07247 / 81-0

Fax: 07247 / 81-146

Email: mail@KHGmbh.de

Web: http://www.khgmbh.de

*

Quellen:

(33) Kerntechnische Hilfsdienst: Fernhantierung, Eggenstein-Leopoldshafen, o. D.,
Online: http://www.khgmbh.de/fernhantierung

(34) Kerntechnische Hilfsdienst: Gesellschafterstruktur, Eggenstein-Leopoldshafen, o. D.,
Online: http://www.khgmbh.de/gesellschaftsstruktur

 


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