Newsletter XXV 2025

15. bis 21. Juni

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Aktuelles+ Hintergrundwissen

Radioaktivität kumuliert; das bedeutet, radioaktive Partikel reichern sich im lebenden Organismus immer weiter an und mit der Zeit können ähnliche Schäden auftreten, wie bei einer kurzzeitig einwirkenden, massiven Strahlenbelastung ...

Die PDF-Datei "Nuclear Power Accidents" enthält eine Reihe weiterer Vorfälle aus verschiedenen Bereichen der Atomindustrie. Einige der Ereignisse wurden nie über offizielle Kanäle veröffentlicht, so dass diese Informationen der Öffentlichkeit nur auf Umwegen zugänglich gemacht werden konnten. Die Liste der Zwischenfälle in der PDF-Datei ist daher nicht zu 100% identisch mit "INES und die Störungen in kerntechnischen Anlagen", sondern stellt eine Ergänzung dar.

 

4. Juni 2008 (INES 0 Klass.?) Akw Krsko, SVN

6. Juni 2008 (INES 1) Akw Philippsburg, DEU

8. Juni 1970 (INES 4 NAMS 3,6) Atomfabrik LLNL, USA

9. Juni 1985 (INES 4) Akw Davis Besse, USA

10. Juni 2009 (INES 2) Atomfabrik Cadarache, FRA

10. Juni 1977 (INES Klass.?) Akw Millstone, USA

13. Juni 1984 (INES Klass.?) Akw Fort St. Vrain, USA

14. Juni 1985 (INES Klass.?) Forschungsreaktor Constituyentes, ARG

16. Juni 2005 (INES Klass.?) Akw Braidwood, USA

17. Juni 1997 (INES Klass.?) Atomfabrik Arsamas-16, RUS

17. Juni 1967 (Chinas 6. NukleartestLop Nor, Xinjiang, CHN

18. Juni 1999 (INES 2) Akw Shika, JPN

18. Juni 1988 (INES Klass.?) Akw Tihange, BEL

18. Juni 1982 (INES Klass.?) Akw Oconee, USA

18. Juni 1978 (INES Klass.?) Akw Brunsbüttel, DEU

19. Juni 1961 (INES 3 NAMS 4) Atomfabrik Windscale/Sellafield, GBR

21. Juni 2013 (INES Klass.?) Akw Kuosheng, TWN

23. Juni 2012 (INES 1 Klass.?) Akw Rajasthan, IND

26. Juni 2000 (INES 1 Klass.?) Akw Grafenrheinfeld, DEU

28. Juni 2007 (INES 0 Klass.?) Akw Brunsbüttel, DEU

28. Juni 2007 (INES 0 Klass.?) Akw Krümmel, DEU

28. Juni 1992 (INES 2) Akw Barsebäck, SWE

29. Juni 2005 (INES Klass.?) Akw Forsmark, SWE

30. Juni 1983 (INES Klass.?) Akw Embalse, ARG

 

Wir sind immer auf der Suche nach aktuellen Informationen. Wer helfen kann, sende bitte eine Nachricht an:
nukleare-welt@reaktorpleite.de

 


21. Juni


 

Vereinigte Staaten und Israel bombardieren Iran

USA verlegen B2-Bomber nach Guam – Spekulationen über Vorbereitung auf Iran-Angriff

Die Bomber der US-Armee werden vorerst in den Pazifik verlegt. Sie können mit der bunkerbrechenden Bombe GBU-57 beladen werden, die für einen Angriff auf die Nuklearanlage Fordow nötig ist

  • Die USA haben am Samstag mit der Verlegung mehrerer B2-Bomber in Richtung Guam begonnen. Ob sie von der Pazifikinsel in den Nahen Oster weiterfliegen ist offen. Weil auch viele Tankflugzeuge unterwegs sind, und die B2 für Angriffe gegen die Nuklearanlage Fordow gebraucht wurde, wird über Einsatzpläne der USA spekuliert.
  • Für den Fall eines US-Einsatzes gegen den Iran hat Teheran mit sehr ernsten Konsequenzen gedroht. Im Raum stehen etwa Angriffe auf US-Anlagen und Verbündete der Vereinigten Staaten in der Region. Die Huthis im Jemen drohen, dann wieder US-Schiffe zum Ziel zu machen.
  • Zuvor hatten am Freitag noch Gespräche der Außenminister Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und des Iran am Freitag in Genf möchte man zumindest weiterreden. Irans Außenminister Abbas Araghchi sagte zugleich in einem Interview, das Vertrauen seines Landes in die USA sei dahin. Später reise er zu einem Treffen der Chefiplomaten der Arabischen Liga nach Istanbul.
  • Israels Armee hat über Nacht unter anderem Atomanlagen in Isfahan bombardiert. Dort lagerte zuletzt das stark angereicherte Uran des Iran ...

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Linke | Demokratie | Gerechtigkeit

Die Linke:

Gott bewahre – plötzlich Mitte?

Die Linke könnte bald die Grünen in den Umfragen einholen. Zusätzlich gewann sie 100.000 Mitglieder. Die Parteispitze stellt das auch vor Probleme: Wer sind diese Leute?

Etwas Verblüffendes geschieht mit der Linken, etwas, für das noch niemand so recht einen Namen gefunden hat. Es ist nicht nur die wundersame Wiederauferstehung der Partei nach der Nahtoderfahrung des letzten Jahres, als der Auszug von Sahra Wagenknecht die hinterbliebenen Genossen zwischenzeitlich wie bloße Erbverwalter aussehen ließ. Genauso wenig ist es nur die gute Laune von Heidi Reichinnek oder das beeindruckende Ausschwärmen Tausender linker Wahlkämpfer: Insgesamt 600.000 Hausbesuche quer durch die Republik haben sie absolviert, bei denen sie den Sorgen über Wohnungsnot, Heizkosten und Lebensmittelpreise Beachtung schenkten, die sonst niemand mehr zu hören schien.

Spätestens seit dem Tag, an dem die auf 64 Abgeordnete angewachsene Bundestagsfraktion der Linken den zweiten Wahlgang ermöglicht hat, mit dem Friedrich Merz dann doch noch zum Bundeskanzler gewählt wurde, liegt eine ganz neue Frage auf dem Tisch: Ist Die Linke innerhalb der deutschen Parteienlandschaft nicht länger das Schmuddelkind mit SED-Vergangenheit, sondern – Gott bewahre – plötzlich Teil der politischen Mitte?

Was diese Mitte eigentlich genau inzwischen ist, verändert sich allerdings auch gerade. "Die zentrale Debatte verläuft heute nicht länger zwischen links und rechts", schreibt Alana Newhouse, Chefredakteurin des US-Magazins Tablet, "sondern zwischen denen, die an unseren Institutionen festhalten – und denen, die etwas ganz Neues wollen." Fragt man Abgeordnete der Linken, warum sie am 6. Mai gemeinsam mit SPD, Union, Grünen (und übrigens auch der AfD) abgestimmt haben, dann argumentieren sie in dieselbe Richtung wie Newhouse: Es sollte nicht zum Chaos kommen; es hätte die Demokratie beschädigt, wenn sie sich geweigert hätten. Die Spitzenriege, Jan van Aken, Ines Schwerdtner und eben Heidi Reichinnek präsentieren sich im Bundestag mit einer humorvollen Verbindlichkeit, die in Aussicht stellt, dass man künftig noch sehr viel zusammen machen könnte – eine Reform der Schuldenbremse zum Beispiel ...

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Atomlobby | IAEA | Atoms for Peace

Internationale Atomenergiebehörde

Die neue Relevanz der IAEA

Israel will das Atomprogramm des Irans ausschalten. Die Sorge, dass es dadurch zu einer radioaktiven Verseuchung kommt, ist groß. Was kann die Internationale Atomenergiebehörde in dieser Lage ausrichten?

Die Aufgabe der IAEA (International Atomic Energy Agency) klingt zunächst simpel: Sie soll die friedliche Nutzung der Kernenergie fördern. "Atoms for peace" - so lautete das Stichwort bei der Gründung der IAEA 1957.

Das heißt gleichzeitig: Die IAEA überwacht auch, dass Kernenergie nicht für kriegerische Zwecke eingesetzt wird. Sie ist zuständig dafür, dass ihre rund 180 Mitgliedsstaaten den "Vertrag über die Nichtverbreitung von Atomwaffen" (Atomwaffensperrvertrag) einhalten.

Zu diesem Zweck schickt sie ihre Inspektoren in alle Welt. Sie überprüfen zum Beispiel, dass Staaten in Atomkraftwerken kein Material für militärische Zwecke abzweigen. Über ihre Tätigkeit berichtet die IAEA an die UN-Vollversammlung.

Hält sich ein Mitgliedsland nicht an seine Verpflichtungen, kann die Organisation auch den UN-Sicherheitsrat einschalten. Die IAEA ist allerdings keine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, sondern mit ihnen nur vertraglich verbunden.

[...] IAEA mahnt Zurückhaltung an

Doch die militärische Lösung dieses Problems, die Israel nun offenkundig anstrebt, ist nicht im Sinne der IAEA. Seit Beginn des Angriffs ruft ihr Chef Rafael Grossi immer wieder zu Zurückhaltung auf und zur diplomatischen Lösung der Probleme mit dem Iran.

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Atomwaffen | Aufrüstung | Ican

Der Atomwaffen-Irrsinn in Zahlen

Die Atommächte horten Nuklearwaffen mit einer Sprengkraft von rund 146'000 Hiroshima-Atombomben. Und rüsten weiter auf.

In ihrem aktuellen Bericht schätzt die «Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen» (Ican), wie viel Geld die neun Atomwaffen-Staaten allein im Jahr 2024 für Atomwaffen ausgegeben haben: rund 190’000 Dollar pro Minute bzw. 274 Millionen pro Tag. Im Jahr 2021 waren es 138’700 Dollar pro Minute (Infosperber berichtete).

Noch Anfang 2022 hatten die fünf offiziellen Atomwaffenstaaten – die USA, Russland, China, Frankreich und Grossbritannien (P5) – in einer gemeinsamen Erklärung behauptet:

«Wir wollen mit allen Staaten zusammenarbeiten, um das endgültige Ziel einer Welt ohne Atomwaffen zu erreichen, und bekennen uns zu unserer Verpflichtung aus dem Nuklearen Nichtverbreitungsvertrag, Verhandlungen über ein Ende des atomaren Rüstungswettlaufs und ein Abkommen zur vollständigen Abrüstung zu führen.»

Doch die Zahlen, die Ican nun vorlegt, zeigen, wie verlogen das war: Von 2020 bis 2024 verdoppelten sich die Ausgaben für Atomwaffen in den USA. In Grossbritannien stiegen sie in diesem Zeitraum um rund 50 Prozent, in Frankreich um etwa 40 Prozent.

[...] Als positiv wertet der Ican-Bericht, dass den neun Staaten, die 2024 über 100 Milliarden Dollar in Nuklearwaffen steckten, 98 andere Länder gegenüberstehen, die den Atomwaffensperrvertrag bereits unterzeichnet haben oder auf dem Weg dorthin sind.

[...] Deutschland habe schon im Jahr 2022 für 10 Milliarden Euro 35 Exemplare des F-35 bestellt und erwäge, 8 weitere zu kaufen. Italien orderte 25 zusätzliche F-35, Belgien kündigte kürzlich eine Nachbestellung von weiteren 11 F-35 an. Die Niederlande erhielten letztes Jahr 40 von 52 bestellten F-35 – und beabsichtigen weitere 6 zu bestellen.

Bereits jetzt haben alle Nuklearwaffen weltweit zusammen eine Sprengkraft wie 146’298 «Little Boys», schätzt Ican. «Little Boy» nannten die Amerikaner die Atombombe, die sie am 6. August 1945 über der japanischen Stadt Hiroshima abwarfen. Und das Aufrüsten geht weiter.

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Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus | RIAS

Israelischer Journalist – „RIAS’ Arbeit dient den Interessen der israelischen Rechten“

Der israelische Journalist Itay Mashiach hat sich die Arbeit der Antisemitismus-Meldestelle genauer angesehen – und übt scharfe Kritik an Methodik und Perspektive.

Was gilt in Deutschland als antisemitischer Vorfall? Der Journalist Itay Mashiach ist dieser Frage am Beispiel der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (kurz RIAS) nachgegangen – der zentralen Meldestelle für antisemitische Vorfälle in Deutschland.

Herr Mashiach, Ihr Bericht für Diaspora Alliance wirft einen kritischen Blick auf die Methoden und Ergebnisse von RIAS. Er bezieht sich größtenteils auf 2023 oder die Vorjahre. Warum erschien er eigentlich nicht früher?

Der Bericht war für Oktober 2023 geplant. Ich hatte ihn bereits im Frühjahr 2023 fertiggestellt – der genaue Veröffentlichungstermin lag nicht in meiner Hand.

[...] Was sind die wichtigsten Erkenntnisse Ihres Berichts?

Die wichtigste Erkenntnis ist, dass RIAS völlig intransparent vorgeht, was es nahezu unmöglich macht, ihre Ergebnisse kritisch zu bewerten. Ein weiterer zentraler Punkt ist RIAS’ Umgang mit Kontext: Dieser wird in vielen Fällen komplett ausgeblendet, was zu teils sehr eigenwilligen Interpretationen führt – insbesondere im Bereich des israelbezogenen Antisemitismus. Auffällig ist, wie negativ RIAS linken israelischen Stimmen gegenüber eingestellt ist – noch deutlicher ist das bei palästinensischen Perspektiven. Wenn man sich durch RIAS’ Berichte, Social-Media-Kanäle und Fallmeldungen arbeitet, ergibt sich ein klares Bild: RIAS’ Arbeit dient den Interessen der israelischen Rechten. Der Fokus der Organisation auf israelbezogenen Antisemitismus sollte vor diesem Hintergrund verstanden werden.

[...] Sie sagen, diese Gleichsetzung verwässert den Vorwurf des Antisemitismus?

Ja. Und sorgt dafür, dass echte Antisemiten ungeschoren davonkommen.

Zahlreiche Medien haben den RIAS-Bericht zu 2024 aufgegriffen. Dieser meldet einen Anstieg antisemitischer Vorfälle um 77 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – fast 24 pro Vorfälle Tag. Ein Großteil der Fälle gilt als israelbezogen. Sind diese Zahlen irreführend?

Viele von RIAS’ Zahlen sind unglaubwürdig oder irreführend. Nehmen Sie das Beispiel Moshe Zimmermann: 2020 hielt er im Sächsischen Landtag eine Rede, in der er unter anderem sagte, dass die Lehren aus Auschwitz universell gelten müssen, also auch für Israel. RIAS isolierte diesen Nebensatz und stufte die gesamte Rede als antisemitischen Vorfall ein. Das ist absurd. Der Kern der Rede war ein Plädoyer gegen das Vergessen. RIAS behauptete, Zimmermann habe eine „Gleichsetzung“ der israelischen Politik sei mit der Politik der Nazis nahegelegt – nannte dabei aber nicht einmal seinen Namen. Er wurde einfach als „Redner“ anonymisiert. RIAS markiert also die Rede eines jüdischen Historikers, dessen Familie vor den Nazis fliehen musste, als antisemitisch, verfälscht seine Argumentation und versteckt seinen Namen ...

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INES Kategorie ?21. Juni 2013 (INES Klass.?) Akw Kuosheng, TWN

Ein Teil einer Luftklappe fiel in die Stromschiene und löste eine Reaktorabschaltung aus.
(Kosten ca. 4 Millionen US$)

Nuclear Power Accidents
 

Wikipedia en

Kuosheng Nuclear Power Plant

Am Freitag, den 21. Juni 2013, schaltete sich der Kernreaktor Nummer eins des Kraftwerks automatisch ab. Die automatische Abschaltung erfolgte, weil die Schutzvorrichtung aktiviert wurde, als das Erdungssignal des Generators eine anormale Aktivität aufwies. Dies war die Folge eines losen Flügels in der Luftklappe, der auf den Sammelschienenisolator zwischen Generator und Haupttransformator fiel. Der Reaktor wurde durch den Vorfall nicht beschädigt, und es kam zu keiner Freisetzung von Radioaktivität ...

Übersetzung https://www.DeepL.com/Translator

 


20. Juni


 

EU-Kommission | Greenwashing | Zensursula von der Leyen

Neuer Schlag gegen den Green Deal

EU-Kommission zieht Gesetz gegen Greenwashing zurück

Eigentlich wollte die EU Verbraucher vor Greenwashing schützen. Doch die Kommission zieht ihren Vorschlag nun zurück – auf Druck der Konservativen.

Brüssel taz | Es war eine wichtige und verbraucherfreundliche Maßnahme des europäischen „Green Deals“ für den Klimaschutz. Doch nun hat die EU-Kommission ihren Gesetzesentwurf zu „Green Claims“, den oft irreführenden „grünen“ Werbeversprechen, in letzter Minute zurückgezogen. Da sie über das alleinige Vorschlagsrecht verfügt, ist der Plan damit beerdigt.

Eine Begründung für das ungewöhnliche Vorgehen hat die Brüsseler Behörde nicht gegeben. Ein Kommissions-Sprecher wollte nicht einmal verraten, ob die Entscheidung auf Weisung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) erfolgte, oder auf die eigentlich zuständige Umweltkommissarin Jessika Roswall zurückgeht.

Bemerkenswert sind auch die Umstände des Rückziehers. Am Montag sollte die finale Verhandlungsrunde stattfinden. Damit wäre die Gesetzgebung abgeschlossen, die Richtlinie hätte in Kraft treten können. Allerdings hatte die konservative Europäische Volkspartei, in der der CSU-Politiker Manfred Weber den Ton angibt, Einspruch eingelegt.

Die EVP macht bereits seit zwei Jahren Front gegen den „Green Deal“, etliche Umwelt- und Klimagesetze der EU hat sie schon aufgeweicht. In der vergangenen Woche hatte die konservative Parteienfamilie, der auch von der Leyen angehört, einen Brief an die EU-Kommission geschickt und den Rückzug der „Green Claims“-Richtlinie gefordert.

[...] Die für das Gesetz zuständige Verhandlungsführerin des Parlaments, Delara Burkhardt (SPD), möchte das Vorhaben trotz der Kehrtwende der Kommission abschließen. „Wir sehen es als politischen Affront, sich so kurz vor Abschluss der Verhandlungen in die Arbeit des Parlaments und der EU-Staaten einzumischen“, sagte sie.

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Frankreich | Afrika | Uranabbau | Orano | Region Agadez in Niger

Zeitenwende in Afrika

Frankreichs Stromversorgung in Gefahr: Niger verstaatlicht Uran-Vorkommen

Niger übernimmt die Kontrolle über seine Uranvorkommen und entzieht damit dem französischen Konzern Orano die Macht – mit Folgen für die Stromversorgung Frankreichs und Europas.

Der Niger verstaatlicht den Abbau seiner Uranvorkommen. Wie der französische Sender RFI am Freitag berichtete, kündigte die Regierung am Donnerstag die Übernahme des Unternehmens Somaïr an – einer Tochtergesellschaft des französischen Uranunternehmens Orano. Die Regierung begründete die Maßnahme mit einem „unverantwortlichen, illegalen und unfairen Verhalten“ Oranos, wie die Nachrichtenseite ActuNiger berichtet.

Niger deckt mehr als 20 Prozent des französischen Uranbedarfs

Ein Großteil des Urans aus Niger wird für den Betrieb französischer Atomkraftwerke verwendet. Bereits vor mehreren Monaten entzog die Regierung Orano die operative Kontrolle über Somaïr. Der französische Konzern, der weiterhin über 60 Prozent der Anteile an der nigrischen Tochtergesellschaft hält, leitete daraufhin mehrere internationale Schiedsverfahren gegen den Niger ein.

In seiner gesamten Unternehmensgeschichte hat Somaïr laut ActuNiger 81.861 Tonnen Uran gefördert, von denen rund 86 Prozent an Orano gingen. Der Konzern ist seit über 50 Jahren der zentrale Akteur im Uranabbau in Niger. Die meisten Vorkommen befinden sich in der Region Agadez.

Die Verdrängung von Orano aus Niger birgt Risiken für die französische Stromversorgung, die zu 65 Prozent auf Kernenergie basiert. Für den Betrieb seiner 56 Atomreaktoren benötigt der staatliche Betreiber EDF etwa 8.000 Tonnen Uran pro Jahr. Nachdem der Uranabbau in Frankreich Anfang der 2000er-Jahre eingestellt wurde, suchte das Land neue Bezugsquellen im Ausland.

Niger deckt mehr als 20 Prozent des französischen Uranbedarfs und ist damit nach Kasachstan (27 Prozent) der zweitwichtigste Lieferant Frankreichs. Es folgen Kanada (15 Prozent), Namibia (elf Prozent) und Australien (acht Prozent).

[...] Frankreich verliert auf dem afrikanischen Kontinent zunehmend an Einfluss. Seit 2020 kam es in der Sahelzone zu mehreren Staatsstreichen – unter anderem in Mali, Guinea, Tschad, Sudan, Burkina Faso, Niger und Gabun. Die Militärs warfen den gestürzten Regimen übermäßige Rücksichtnahme auf die Interessen Frankreichs und des Westens vor und veranlassten den Abzug der französischen Streitkräfte.

Der forcierte Rückzug Frankreichs aus Afrika hat dazu geführt, dass sich viele Länder nach neuen Partnern wie China oder Russland umsehen. Während beispielsweise in Niger, Mali und Burkina Faso alle französischen Soldaten abgezogen wurden, liefert Russland nun Waffen und entsendet Militärpersonal, um diese Länder im Kampf gegen islamistische Terrorgruppen zu unterstützen ...

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Pressefreiheit | Meinungsfreiheit | Slapp-Klage

Bundesjustizministerin Hubig will Einschüchterungsklagen erschweren

Mit unbegründeten Klagen lässt sich missliebige Berichterstattung verzögern oder gar verhindern. Die Bundesjustizministerin plant ein Gesetz gegen dieses Vorgehen.

Die Bundesregierung will sogenannte Einschüchterungsklagen, die kritische Debattenbeiträge unterdrücken sollen, erschweren. Dabei geht es um häufig unbegründete Klagen, die darauf abzielen, missliebige Berichterstattung oder Äußerungen von Nichtregierungsorganisationen oder Wissenschaftlern zu verhindern. Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) hat einen Entwurf für ein Gesetz veröffentlicht, das potenziellen Klägern künftig dieses Vorgehen erschwert.

"Kritische Berichterstattung, wissenschaftliches und zivilgesellschaftliches Engagement sind für unsere Demokratie elementar", sagte Hubig. "Wir dürfen nicht zulassen, dass solche Stimmen mit missbräuchlichen Klagen unterdrückt werden – nur weil sie Einzelnen nicht passen." Es gehe um Fälle, in denen es der "Hauptzweck" eines Rechtsstreits sei, "öffentliche Beteiligung zu verhindern, einzuschränken oder zu sanktionieren". Die Veröffentlichung kritischer Artikel, wissenschaftlicher Studien, Posts in sozialen Netzwerken oder auch die Teilnahme an einer Demonstration sollen durch das neue Gesetz vor einem gegen sie gerichteten juristischen Vorgehen geschützt werden.

Die Klagen werden in der Regel abgewiesen, allerdings sorgten die Dauer der Prozesse und deren Kosten dafür, dass die Beklagten hauptsächlich damit beschäftigt seien, sich zu verteidigen und das zu finanzieren, sagte Hubig den Zeitungen der Funke Mediengruppe, die vorab über den Entwurf berichtet hatten.

[...] EU-Regelung als Folge des juristischen Vorgehens gegen getötete Journalistin

Derartige Klagen werden auch als "Slapp-Klagen" bezeichnet, benannt nach der englischen Abkürzung für "Strategic Lawsuit against Public Participation" ("Strategische Klage gegen öffentliche Teilhabe"). Mit ihrem Gesetzentwurf kommt Hubig der sogenannten Anti-Slapp-Richtlinie der EU nach. Anlass des 2024 beschlossenen EU-Regelwerks war der Umgang mit der maltesischen Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia, die 2017 ermordet wurde. Die Journalistin, die zu Korruption recherchiert hatte, war zuvor mit Verleumdungsklagen überzogen worden. In der EU seien Einschüchterungsklagen ein neues, "nach verbreiteter Einschätzung aber zunehmendes Phänomen", heißt es in Hubigs Gesetzesentwurf.

[...] Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) begrüßte den Entwurf schon jetzt. Es sei höchste Zeit, dass die Bundesregierung die EU-Anti-Slapp-Regelung in deutsches Recht umsetze, sagte DJV-Chef Mika Beuster: "Das stärkt die Pressefreiheit."

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Kohleausstieg | Leag | Gläubigerschutz

Greenpeace drängt auf Gläubigerschutz für Leag-Umstrukturierung

Greenpeace hegt den Verdacht, dass sich der Braunkohle-Riese Leag durch Aufspaltung vor Milliardenkosten für die Sanierung der Umwelt drücken will. Nun fordert sie ein Eingreifen der zuständigen Landesregierungen.

Im Zuge der laufenden Umstrukturierung des Braunkohlekonzerns Leag hat die Umweltorganisation Greenpeace von den Bundesländern Sachsen und Brandenburg einen Antrag auf Gläubigerschutz gefordert. Ein entsprechender Antrag der Kanzlei Günther, initiiert von Greenpeace, sei an die Ministerpräsidenten und die Oberbergämter der beiden Länder geschickt worden, teilte die Organisation mit. Greenpeace sieht durch die Umstrukturierung des Konzerns die gesetzlich vorgeschriebenen Rückstellungen für die Rekultivierung gefährdet.

Hintergrund ist die Sorge, dass die Bundesländer auf Milliardenkosten für die Rekultivierung ehemaliger Tagebaue sitzen bleiben könnten. »Es ist ein Skandal, wie die Eigentümer der Leag durch die Ausgliederung milliardenschwerer Vermögenswerte ihre Kosten auf die Allgemeinheit abwälzen wollen«, sagte Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid. Hiervor müssten sich die Landesregierungen schützen.

Im Januar hatte die Leag eine Neuordnung beschlossen, bei der die Sparte für erneuerbare Energien vom Braunkohlegeschäft getrennt werden soll. Dadurch würden dem für die Tagebausanierung zuständigen Teil des Unternehmens erhebliche finanzielle Mittel entzogen, kritisierte Greenpeace. Die Organisation verweist darauf, dass bislang laut Leag weniger als zehn Prozent der notwendigen Rücklagen in die zuständigen Vorsorgegesellschaften geflossen seien – nach Greenpeace-Berechnungen sind es sogar nur rund fünf Prozent.

[...] Laut Leag belaufen sich die langfristigen Verpflichtungen für die Rekultivierung auf rund 5,4 Milliarden Euro, wie Greenpeace mitteilte. Davon müssten bis zum geplanten Kohleausstieg im Jahr 2038 noch rund 3,3 Milliarden Euro erwirtschaftet werden – eine Zielmarke, die Greenpeace angesichts steigender CO2-Kosten für kaum erreichbar hält.

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Steuerzahler | Merzthutjanix | BlackRock

Steuertricks von Großunternehmen

Trickst BlackRock in der EU?

Trickreiche Steuersparmodelle des US-Finanzriesen BlackRock bescheren der EU jedes Jahr Einnahmeverluste in zweistelliger Millionenhöhe. Das zeigt eine Studie, die dem ARD-Studio Brüssel und der Süddeutschen Zeitung exklusiv vorliegt.

Der weltweit größte Vermögensverwalter BlackRock ist auch in Sachen Steuerminimierung vorn dabei. Es sei ein aggressives, aber rechtlich zulässiges Steuermanagement, sagt der türkische Volkswirtschaftler Ceyhun Elgin. Der Professor von der Boğaziçi-Universität in Istanbul, der zuvor auch an renommierten US-Universitäten wie der Columbia University lehrte, hat eine Analyse erstellt. Die Studie zeige, dass BlackRock zur Steuervermeidung in der EU ausgeklügelte Strategien nutzt.

"Damit erreicht das Unternehmen für sich effektive Steuersätze, die etwa halb so hoch sind, wie die gesetzlichen Steuersätze in wichtigen EU-Ländern wie Deutschland, Frankreich oder Italien", erklärt Elgin. Die Folge seien erhebliche Verluste an öffentlichen Einnahmen. Für die EU werden sie auf 500 Millionen bis eine Milliarde Euro zwischen 2017 und 2023 geschätzt. Allein Deutschland würden so jedes Jahr mindestens 50 Millionen Euro entgehen.

[...] "Diese Steuervermeidungsmodelle basieren vor allem auf zwei Mechanismen: Verrechnungspreise und Gewinnverlagerungen. Zum Beispiel berechnet BlackRock seinen Tochtergesellschaften in Hochsteuerländern wie Deutschland oder Frankreich sehr hohe interne Lizenzgebühren für die Nutzung der BlackRock Investment- und Risikosoftware "Aladdin." Diese Gebühren minderten die steuerpflichtigen Gewinne deutlich, erläutert Elgin weiter. Gleichzeitig flössen diese Gebühren als Einkünfte an Tochtergesellschaften mit Sitz in Ländern wie Irland oder Luxemburg, die viel niedrigere Steuersätze haben.

[...] "Da Friedrich Merz Aufsichtsratsvorsitzender von BlackRock Deutschland ja offenkundig sich ein sehr umfangreiches Wissen angeeignet hat, wie Steuervermeidung funktioniert, finde ich, kann er jetzt als Bundeskanzler von diesem Wissen auch Gebrauch machen und die Steuerschlupflöcher schließen."

Studie empfiehlt umfassende Berichtspflicht

In diesem Sinne empfiehlt die Studie eine umfassende Berichtspflicht für große Unternehmen, die in der EU aktiv sind. So müssten vor allem Informationen über Gewinne, Umsätze, Transaktionen und alle gezahlten Steuern offengelegt werden. Gleichzeitig brauche es eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Steuerbehörden und sollten Konzerne, denen es an der nötigen Transparenz mangele, von öffentlichen Aufträgen oder beratenden Funktionen bei EU-Institutionen ausgeschlossen werden.

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Klimaziele | NATO | Aufrüstung | IPPNW

NATO heizt Klimakatastrophe an

Die friedenspolitische Organisation IPPNW fasste am Donnerstag in einer Erklärung die Ergebnisse einer unter anderen von ihr in Auftrag gegebenen Studie zusammen, wonach die NATO-Aufrüstung die Klimaziele gefährde:

2024 verursachte die NATO 40 Prozent mehr militärische Emissionen im Vergleich zu 2021. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die die ärztliche Friedensorganisation IPPNW gemeinsam mit weiteren Nichtregierungsorganisationen anlässlich der Bonner Klimazwischenkonferenz und des NATO-Gipfels in Den Haag veröffentlicht.

Auf dem NATO-Gipfel wollen sich die Staaten zu einem verbindlichen 3,5-Prozent-Aufrüstungsziel verpflichten, die Militärausgaben der NATO-Staaten würden damit bis 2030 2,6 Billionen US-Dollar über den heutigen Ausgaben liegen. Allein von diesem Zuwachs könnten fast drei Jahre die Klimafinanzierungsbedarfe aller Entwicklungsländer bezahlt werden oder die Ausgaben getragen werden, die erforderlich sind, um das weltweite Elektrizitätsnetz bis 2030 Net-Zero-kompatibel zu machen.

Das 3,5-Prozent-Ziel der NATO würde insgesamt zu Emissionen des Bündnisses in Höhe von 2.330 MtCO2e (Millionen Tonnen CO2-Äquivalent) bis 2030 führen, was fast dem jährlichen Treibhausgasausstoß Brasiliens und Japans zusammen entspricht und 692 MtCO2e über dem derzeitigen Niveau liegt.

[...] Während Deutschland die Militärausgaben von 2023 zu 2024 um 28,3 Prozent erhöht hat, wurde das Entwicklungshilfebudget im gleichen Zeitraum um 17,2 Prozent gekürzt. (…)

Die »Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!« kritisierte am Donnerstag die Haltung der Bundesregierung gegenüber Israel angesichts des völkerrechtswidrigen Angriffs auf Iran:

»Die Tatsache, dass Israel iranische Atomanlagen bombardiert, stellt eine nukleare Bedrohung für die Bevölkerung Irans, aber auch der Nachbarländer und Israels selbst dar. Man kann sich kaum vorstellen, was eine atomare Verseuchung bedeuten würde ...

 


19. Juni


 

Greenpeace | Umweltkatastrophe | Ölpest

Kollision zweier Tanker

Greenpeace warnt vor Ölpest im Golf von Oman

Nach dem Zusammenstoß zweier Öltanker im Golf von Oman warnt Greenpeace vor einer Umweltkatastrophe. Eines der betroffenen Schiffe soll zur russischen Schattenflotte gehören. Die Tanker sollen zusammen 370.000 Tonnen Rohöl geladen haben.

Die Umweltorganisation Greenpeace warnt nach dem Zusammenstoß von zwei Öltankern im Golf von Oman vor verheerenden Folgen für die Umwelt. Satellitenbilder zeigten nach Angaben der Umweltschutzorganisation heute einen "großen Ölteppich", der sich bis zu 1.500 Hektar um die Unglücksstelle erstrecke.

"Eine Ölpest, wie sie jetzt dem Golf von Oman droht, betrifft nicht nur einzelne Tierarten, sondern das ganze Meeresökosystem", sagte Thilo Maack, Meeresbiologe von Greenpeace, der Nachrichtenagentur dpa.

Delfine, Meeresschildkröten und Küstenvögel reagieren laut dem Experten besonders empfindlich auf das giftige Öl. "Fischlarven und anderem Plankton, Grundlage der marinen Nahrungskette, droht ebenfalls ein Massensterben", sagte Maack.

[...] Greenpreace: Tanker Teil der russischen Schattenflotte

Der beteiligte Tanker "Adalynn" gehört laut der Umweltorganisation zur sogenannten russischen Schattenflotte. Das 23 Jahre alte Schiff steht unter einem früheren Namen auf der im vergangenen Jahr von Greenpeace veröffentlichten Liste der weltweit gefährlichsten Tanker.

Thermische Satellitendaten der NASA zeigten Brände auf See etwa 40 Kilometer entfernt von der Küste zu den Vereinigten Arabischen Emiraten. Laut Schätzungen von Greenpeace hat ein Tanker 70.000, der andere 300.000 Tonnen Rohöl geladen.

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Klimawandel | Flüchtlinge | Hunger

Landwirtschaft und Co.

Klimawandel führt zu mehr Konflikten und Flüchtlingen

Der Klimawandel führt vor allem in armen Regionen zu mehr Hungersnöten, Konflikten und Flüchtlingsströmen. Reiche Industriestaaten wie Deutschland, die mit ihren hohen CO₂-Emissionen hauptverantwortlich für die Erderwärmung sind, sollten den betroffenen Ländern deshalb finanziell mehr helfen.

Hamburg (Deutschland). Der Klimawandel und die zunehmende Erderwärmung sorgen dafür, dass Wetterextreme wie Hitzewellen und Dürren kontinuierlich zunehmen. Eine Studie der Universität Hamburg und der Gesellschaft für Umwelt- und Entwicklungsforschung in Auftrag von Greenpeace e. V. zeigt nun, dass diese Entwicklung zunehmend auch zu einem sozialen und sicherheitspolitischen Problem wird.

Laut der anlässlich des Weltflüchtlingstags präsentierten Studie treten Wetterextreme und die schleichenden Umweltveränderungen, etwa die schlechteren Bedingungen für die Landwirtschaft, die laut Forschern der National Agriculture and Food Research Organization (NARO) unter anderem die Reisproduktion reduzieren, vor allem in Regionen mit großen bestehenden sozialen Ungleichheiten auf. Es kommt dadurch zu mehr Konflikten und Gewalt, Flüchtlingsströmen und Hungersnöten. Innerhalb ihres Heimatlandes waren deshalb 2024 mehr als 83 Millionen Menschen auf der Flucht. Dies sind mehr als doppelt so viele wie 2014.

„Ausgerechnet Länder, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, zahlen heute den höchsten Preis. Den größten Anteil an der Klimakrise tragen wohlhabende Industriestaaten. Sie stehen in der Verantwortung, ihren CO₂-Ausstoß schnell zu senken und die betroffenen Länder finanziell zu unterstützen.“

[...] Am stärksten betroffen sind davon Ländern, in denen schwache sozialpolitische Strukturen in Kombination mit Hochwassern, Hitzewellen oder Dürren auftreten, etwa Afrika südlich der Sahara sowie Süd- und Südostasien. Es kommt dadurch öfter zu Migrations- und Fluchtbewegungen innerhalb des Landes und Verteilungskonflikten, etwa um gute landwirtschaftliche Flächen ...

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Russland | Israel | Angriffskrieg | Völkerrecht

So geht das Völkerrecht zugrunde: mit donnerndem Applaus

Politiker und Medien bejubeln den völkerrechtswidrigen Angriff Israels auf den Iran. Das schwächt die Position des Westens. Ein Kommentar.

In diesem Jahr hatte der Film "Star Wars 3 – Die Rache der Sith" sein 20. Jubiläum. Wer ihn 2005 im Kino gesehen hat, wird sich vielleicht noch an die Debatten erinnern, die er ausgelöst hat.

Prinzessin Amidala (Padmé) wohnt einer Sitzung des galaktischen Senats bei, bei welcher der Kanzler verkündet, die Republik werde in ein Imperium umgestaltet. Sichtlich geschockt von dem tosenden Beifall der Senatoren spricht sie ihren berühmten Satz: "So geht die Freiheit zugrunde: mit donnerndem Applaus".

Damals wurde diesem Satz eine besondere Bedeutung beigemessen: Die USA hatten zuvor den Irak völkerrechtswidrig überfallen und besetzt. Die Regierung unter George W. Bush hatte auch Gesetze wie den Patriot Act erlassen, welche nicht nur Freiheiten einschränkten, sondern auch die staatliche Überwachung massiv ausweiteten.

[...] Das Völkerrecht liegt im Sterben – und von Politikern und Journalisten in Deutschland wird dies beklatscht. Hatte man noch bis vor wenigen Tagen geschworen, das Völkerrecht zu schützen und zur Leitlinie des politischen Handels zu machen, so machte man mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg von Israel auf den Iran eine Volte: Wer etwa auf das Gewaltverbot in der UN-Charta verweist, wird als Mullah-Freund, als verkommen oder als Idiot bezeichnet und niedergeschrien.

[...] Die aktuelle Debatte leidet nicht nur daran, dass sie moralisch, einseitig und nicht auf der Grundlage des Völkerrechts geführt wird. Sie schwächt auch die westliche Position gegen Russland. Wenn man einem Land vor der Weltöffentlichkeit das Recht auf einen Präventivschlag gegen eine vermutete Bedrohung zubilligt, so kann man es schlecht einem anderen Land vorenthalten, ohne seine Glaubwürdigkeit zu verlieren.

Und so applaudieren Politiker und Medien – wie bei Star Wars – einer Aggression, deren Folgen sich eines Tages gegen sie selbst richten könnte.

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Genehmigung | Wärmepumpe | Fernwärme

Gebäudeheizung

Wärme aus dem Fluss für die große Pumpe

Der Einsatz großer Wärmepumpen steht in Deutschland noch am Anfang. Der Branchenverband fordert einfachere Genehmigungsverfahren. Auch Stadtwerke sehen hier inzwischen eine Chance, ihre Fernwärme zu dekarbonisieren.

Die weißen Kästen mit rundem Gitter sieht man mittlerweile öfter neben Ein- und Mehrfamilienhäusern stehen. Das ist die kleine Variante. Die Wärmepumpe gibt es aber auch in sehr groß, zur Versorgung von 25.000 und mehr Haushalten.

Dann können Wärmepumpen einen erheblichen Beitrag zur klimaneutralen Fernwärme-Versorgung leisten. Der Branchenverband plädiert nun dafür, die Genehmigungsverfahren zu vereinfachen.

Die Anlagen gelten als energieeffizient. Im Prinzip entziehen sie Boden, Luft oder Wasser ein paar Grad Wärme, mit der Gebäude beheizt oder Industrieprozesse betrieben werden können. Stammt die Elektrizität zur Versorgung der Pumpe aus erneuerbaren Energien, arbeiten die Geräte mehr oder weniger klimaneutral.

Als Wärmequelle kommen oft Flüsse oder das Abwasser aus Kläranlagen in Betracht. Aber auch Geothermie-Kraftwerke spielen eine Rolle, die die Temperaturen im Boden nutzen.

[...] Insgesamt aber steckt die Nutzung der Wärmpumpentechnik in großen Kraftwerken hierzulande noch in den Kinderschuhen. Die Angaben zur bereits installierten Leistung schwanken zwischen 60 und 180 Megawatt. Das entspricht etwa der Leistung eines kleinen konventionellen Kraftwerksblocks. 900 Megawatt seien in Planung oder Bau, sagt der Branchenverband BWP. Die skandinavischen Länder oder auch Frankreich und Österreich sind auf jeden Fall schon weiter.

"Das Potenzial für Großwärmepumpen ab einer Heizleistung von 500 Kilowatt ist groß", erklärt nun auch der Verband kommunaler Unternehmen. Der Stadtwerke-Verband setzt auf diese Technik, weil er darin einen "Baustein zur Dekarbonisierung der Fernwärme" sieht.

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Vereinigte Staaten | Don Trumpl | Abschiebungen

Abschiebekurs der USA

Zurückrudern fürs Kapital

Don Trumpl sagt heute dies und morgen das Gegenteil, und er tut alles, um die Situation für alle anderen zu verschlimmern ...US-Regierung ändert Kurs bei Migrationsbekämpfung: Weniger Razzien in Landwirtschaft, Hotels und Restaurants. Zu wichtig sind die Arbeitskräfte

Während sich die Auseinandersetzungen um den radikalen Abschiebekurs der US-Administration auf den Straßen Kaliforniens immer weiter zuspitzen, rudert die Regierung von Präsident Donald Trump teilweise zurück. Vor allem in der Landwirtschaft sowie in Hotels und Restaurants soll die Einwanderungsbehörde United States Immigration and Customs Enforcement (ICE) künftig kaum noch Razzien durchführen. Einen entsprechenden Bericht der New York Times hat das Heimatschutzministerium mittlerweile bestätigt. Zu wichtig sind die leicht auszubeutenden Einwanderer ohne Papiere für die US-Ökonomie.

Denn wer keine Aufenthaltserlaubnis hat, hat weniger Möglichkeiten, die Einhaltung von Arbeitsstandards einzuklagen oder sich im Kampf für eine anständige Bezahlung zu organisieren. In der Landwirtschaft sind laut dem New American Economy Research Fund knapp 50 Prozent der Beschäftigten außerhalb der USA geboren, jeder Vierte von ihnen hat keine Papiere. In Hotels und Gastronomie machen Einwanderer ohne Aufenthaltserlaubnis landesweit rund zehn Prozent der Beschäftigten aus, in größeren Städten bis zu 40 Prozent. Die massenhafte Ausbeutung dieser Personengruppe ist längst fester Bestandteil der Profitmaximierungsstrategien des US-Kapitals.

[...] Trump selbst hatte die Änderungen in der Abschiebepraxis im Vorfeld bereits auf seiner Plattform Truth Social angedeutet, und sich auf Kapitalinteressen berufen: »Unsere großartigen Landwirte und Menschen im Hotel- und Freizeitsektor haben erklärt, dass unsere sehr aggressive Einwanderungspolitik ihnen sehr gute, langjährige Arbeitskräfte wegnimmt«, schrieb er. Zwar seien diese Beschäftigten ohne Papiere »keine Bürger«, sie hätten sich jedoch »als großartig erwiesen«. Man könne den Bauern nicht einfach die Arbeitskräfte wegnehmen.

Umfassend abgeschoben werden soll trotzdem weiterhin, nur eben kapitalschonend ...

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19. Juni 1961 (INES 3 NAMS 4)INES Kategorie 3 "Ernster Störfall" Atomfabrik Windscale/Sellafield, GBR

Durch ein Leck in einem Verdampfer wurden über einen langen Zeitraum große Mengen plutoniumhaltiger Flüssigkeit (540 TBq) in das Kühlwasser freigesetzt. Obwohl es sich um die elftgrößte Freisetzung von Radioaktivität weltweit handelte, liegen uns keine weiteren Informationen vor.
(Kosten ca. 800 Millionen US$)

Nuclear Power Accidents
 

Die Nukleare Kette

Sellafield/Windscale, Großbritannien

Die größte zivile und militärische Atomanlage Europas steht in Sellafield. Während hier in der Vergangenheit Plutonium für das britische Atomwaffenprogramm produziert wurde, dient der Standort heute als Wiederaufbereitungsanlage für Atommüll. Der Großbrand von 1957 sowie zahlreiche radioaktive Lecks kontaminierten die Umwelt und setzten die Bevölkerung erhöhten Strahlenwerten aus ...
 

Dieser Störfall sowie mehrere andere Freisetzungen von Radioaktivität sind in Wikipedia nicht mehr zu finden.

Wikipedia de

Sellafield

Der Komplex wurde durch einen katastrophalen Brand 1957 und durch häufige nukleare Störfälle bekannt und unter anderem deshalb auch in Sellafield umbenannt. Bis Mitte der 1980er Jahre wurde der im täglichen Betrieb anfallende Atommüll in großen Mengen in flüssiger Form über eine Pipeline in die Irische See abgeleitet.
 

Wikipedia en

Sellafield#Incidents

Radiologische Freisetzungen

Zwischen 1950 und 2000 gab es 21 schwerwiegende Zwischenfälle oder Unfälle mit radiologischen Freisetzungen außerhalb des Werksgeländes, die eine Einstufung auf der internationalen Skala für nukleare Ereignisse rechtfertigten, einen auf Stufe 5, fünf auf Stufe 4 und fünfzehn auf Stufe 3. Darüber hinaus gab es in den 1950er und 1960er Jahren über längere Zeiträume hinweg bekannte, absichtliche Freisetzungen von Plutonium und bestrahlten Uranoxidpartikeln in die Atmosphäre ...

Übersetzung https://www.DeepL.com/Translator

Weiterlesen ...

 


18. Juni


 

Don TrumplBenJaNimm Netanjahu | Atomanlagen im Iran

Krieg gegen den Iran

Fordo - ein Problem für Israel und für Trump

Israels Kriegsziel ist klar formuliert: Es will das iranische Atomprogramm dauerhaft beenden. Militärisch kann der Iran Israel wenig entgegensetzen. Doch Israel hat ein Problem: die unterirdische Atomanlage von Fordo.

Warum ist die Anreicherungsanlage Fordo so ungewöhnlich?

Fordo ist eine von mehreren Anlagen im Iran, in denen Uran angereichert werden kann - eine unabdingbare Voraussetzung, um eine Atombombe zu bauen. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA können die Zentrifugen einen Anreicherungsgrad von 60 Prozent erreichen - weit mehr, als für die zivile Nutzung des Irans erforderlich ist und nicht mehr weit entfernt von dem Anreicherungsgrad von 90 Prozent, ab dem Uran als waffenfähig gilt.

[...] Anders als die teilweise oberirdisch errichtete Anreicherungsanlage von Natans ist Fordo tief im Inneren eines Berges gebaut worden. Militärexperten vermuten, dass für die Hallen der Anlage ein besonders harter Stahlbeton verwendet wurde. Diese extremen Schutzvorkehrungen machen Fordo zu so etwas wie dem Herzen des iranischen Atomprogramms. Das stellt die israelischen Angreifer und auch die USA vor ein massives Problem.

[...] Die USA verfügen als wohl einziges Land über eine Bombe, die die Anlage von Fordo auch in der Tiefe des Bergmassivs zerstören könnte. Sie trägt die Bezeichnung GBU-57 und kann tief unter die Erde eindringen, bevor sie explodiert.

[...] Sollten die USA mit ihren B2-Bombern und der GBU-57 die Anlage von Fordo angreifen, würde dies den Kriegseintritt der Vereinigten Staaten an der Seite Israels bedeuten. Die US-Truppen in der Region könnten dann Ziel eines iranischen Gegenschlags werden ...

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Verfassungswidrig | Peter Thiel | Palantir

Big Brother im Staatsdienst: Macht uns Palantir zum gläsernen Bürger?

Peter Thiels Defense-Tech-Unternehmen macht mit seiner Predictive-Policing-Software weltweit Milliardenumsätze. Zu seinen Kunden gehören deutsche Bundesländer und, wenn es nach der Union geht, bald auch der Bund. Ist der Einsatz von Palantir verhältnismäßig – oder verfassungswidrig?

Wenn über die einflussreichsten und bekanntesten Tech-Firmen und ihre Geschäftsführer berichtet wird, stößt man häufig auf immer dieselben Doppelspitzen. Meta und Mark Zuckerberg. Amazon und Jeff Bezos. Apple und Tim Cook. Und seit einigen Jahren auch Elon Musk und die Dreifaltigkeit aus SpaceX, xAI und Tesla, sowie OpenAI und Sam Altman.

Der Einfluss dieser Firmen und ihrer Chefs ist unbestritten. Aber interessanter wird es in der zweiten Reihe. Denn außerhalb des direkten Spotlights ist es deutlich schwieriger, die Relevanz von in der Allgemeinheit eher unbekannten Konzernen und ihren Gründer:innen zu bestimmen. Zum Beispiel bei Alex Karp.

Karp hält nicht nur einen Doktor der Philosophie der Goethe-Universität Frankfurt, sondern gründet auch zusammen mit dem von t3n porträtierten rechten US-Investor Peter Thiel 2004 Palantir und steht der Firma bis heute als Geschäftsführer vor.

[...] 2016 lässt sich der hessische CDU-Innenminister Peter Beuth auf einer USA-Reise Palantir vorführen. Laut Zeug:innenaussagen im Bericht der Untersuchungskommission zum Einkauf und Einsatz von Gotham in Hessen von 2019 ist er von der Software des US-Unternehmens schnell überzeugt.

Für den Einkauf von neuen externen Tools und Dienstleistungen durch Bund und Länder besteht eigentlich eine Ausschreibungspflicht, um den Wettbewerb nicht zu gefährden. Diese Pflicht kann ausgesetzt werden, wenn besondere Dringlichkeit vorliegt. Dann dürfen staatliche Behörden beispielsweise Software auch ohne Ausschreibung einkaufen, allerdings nur für einen beschränkten Zeitraum.

Diese Dringlichkeit sieht das Hessische Polizeipräsidium für Technik (HPT) laut Kommissionsbericht durch den Anstieg salafistisch-islamistischer Gefährder im Bundesland und die Häufung von Anschlägen wie den auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin im Dezember 2016 gegeben. Im Mai 2017 schließt die Behörde einen Vertrag mit Palantir und beginnt mit der Nutzung der als Hessendata betitelten Gotham-Instanz.

[...] Laut eines Berichts von Wired aus dem vergangenen April soll die Firma eine spezielle Software für die US-Einwanderungsbehörde ICE entwickeln. Die soll es unter anderem ermöglichen, Menschen im System zu finden, deren Visa kurz vor dem Ablauf stehen und diese zur Abschiebung vorzumerken.

Vor dem Hintergrund der landesweiten Demonstrationen und Ausschreitungen aufgrund der aktuellen Abschiebepolitik der US-Regierung dürfte dieser Deal Palantir keine Bonuspunkte bei Menschenrechtsaktivist:innen einbringen. Im Ranking der einflussreichsten Tech-Firmen klettert die Firma von Geschäftsführer Alex Karp dafür aber mindestens eine weitere Stufe nach oben.

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Pestizid | Glyphosat | Monsanto

Schädlingsbekämpfungsmittel: ein durch Glyphosat zerstörtes Leben

Ludovic Maugé, ein ehemaliger Landschaftsgärtner, dachte, er würde noch viele Jahre glücklich an der bretonischen Küste in Frankreich leben, wo unsere Reporterin Valérie Gauriat ihn traf.

Doch 30 Jahre Glyphosatbelastung haben seine Träume und seine Existenz zerstört. Vor fünf Jahren wurde bei ihm ein intravaskuläres B-Zell-Lymphom, eine seltene Krebsart, diagnostiziert. Diese wurde als Berufskrankheit anerkannt.

Glyphosat ist das weltweit am häufigsten verwendete Herbizid und zugleich das umstrittenste. Seit 2015 wird es von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Neuere Studien von Forschungsinstituten wie dem französischen Nationalen Institut für Gesundheit und medizinische Forschung (INSERM) haben einen wahrscheinlichen Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber der Chemikalie und bestimmten Krebsformen festgestellt.

Dennoch hat die Europäische Union die Zulassung bis 2033 verlängert und stützt sich dabei auf Studien der EFSA und der ECHA, den europäischen Behörden für Lebensmittel- und Chemikaliensicherheit.

Mehrere Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen haben die Entscheidung im April vor dem Europäischen Gerichtshof angefochten.

[...] „Die EFSA schenkt epidemiologischen Studien nur wenig Beachtung und verlässt sich weitgehend auf die Angaben der Industrie, während Inserm oder IARC sich viel mehr auf die wissenschaftliche Literatur und die Überwachung der realen Produktverwendung stützen.“

Ludovic Maugé, dessen Leben am seidenen Faden hängt, gehört zu denjenigen, für die die Giftigkeit des Produkts unbestreitbar ist. Nachdem er sich einer längeren Chemotherapie unterzogen hat, als normalerweise erlaubt ist, besteht seine letzte Hoffnung in einer Transplantation mit seinen eigenen modifizierten Stammzellen. Die Chance ist verschwindend gering. „Wie mir mein Onkologe sagte, können wir nicht mehr von einer Heilung sprechen“, erklärte er.

Da seine Krebserkrankung als Berufskrankheit anerkannt wurde, erhält Ludovic eine bescheidene Sozialhilfe sowie eine monatliche Entschädigung von 180 Euro von Bayer-Monsanto, dem Hersteller des Produkts, das ihn vergiftet hat ...

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Israel | Deportation | Ghetto

Israel vertreibt Palästinenser in ein «Warschauer Ghetto»

Zusammengepfercht und interniert im Süden Gazas harren hungernde Palästinenser und Palästinenserinnen noch verzweifelt aus.

Der Angriffskrieg Israels gegen Iran hat das Drama in Gaza aus den Schlagzeilen verdrängt. Chris Hedges beschreibt das letzte Kapitel des dortigen Völkermords. Wer heute zuschaut, will später nichts gewusst haben – wie die Deutschen nach 1945 oder die Amerikaner nach der Rassentrennung.

Auslöser waren der grausame Überfall der Hamas auf israelische Zivilisten und die Geiselnahmen. Doch die Reaktion des Netanjahu-Regimes spottet unterdessen jeder Verhältnismässigkeit.

[...] Die letzten Tage von Gaza

Es ist das Ende. Das letzte blutgetränkte Kapitel des Völkermords. Bald wird es vorbei sein. In wenigen Wochen. Zwei Millionen Menschen vegetieren in den Trümmern oder unter freiem Himmel. Täglich sterben Dutzende unter israelischem Beschuss: Granaten, Raketen, Drohnen, Bomben, Kugeln. Es fehlt an allem: sauberem Wasser, Medizin, Nahrung.

[...] Auf sadistische Art lockt Israel hungernde Palästinenser mit Versprechen von Wasser und Nahrung in den 14 Kilometer langen, schmalen und überfüllten Landstreifen an der Grenze zu Ägypten – eine letzte Falle.

Israel und seine zynisch benannte Gaza Humanitarian Foundation (GHF), welche laut Grayzone vom israelischen Verteidigungsministerium und vom Mossad finanziert sein soll, instrumentalisiert den Hunger als Waffe. Palästinenser werden in den Süden Gazas gedrängt, so wie einst die Nazis hungernde Juden mit Zügen ins Warschauer Ghetto deportierten, um sie nachher in Vernichtungslager zu verlegen.

Ziel ist die Deportation

Das Ziel Israels ist nicht, die Palästinenser zu ernähren, sondern sie zu entwurzeln und zu internieren. Niemand behauptet ernsthaft, dass es im Süden Gazas genug Lebensmittel oder Hilfszentren gibt. Israel will die Palästinenser in streng bewachte Lager pferchen, um sie nachher deportieren zu können.

[...] Ich vermute, dass Israel die Grenze zu Ägypten durchbrechen wird. Verzweifelte Palästinenser werden in den ägyptischen Sinai strömen.

Vielleicht wird es anders enden. Aber es wird bald enden. Die Palästinenser können nicht mehr viel ertragen.

Und wir? Wir sind vollwertige Teilnehmer und Teilnehmerinnen an diesem Völkermord – und am wahnsinnigen Ziel, den Gazastreifen zu leeren und den Grossraum Israel vom Jordan bis zum Mittelmeer auszuweiten. Der Vorhang über den live übertragenen Völkermord wird fallen ...

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Trinkwasser | Krebsrisiko | Bisphenol | Epoxidharz

„Kritisch hohe Konzentration“

Erhöht das Risiko für Krebs: Giftige Chemikalie in deutschem Leitungswasser festgestellt

Nürnberg - Bei einer Untersuchung von Wasserleitungen in Wohngebäuden wurden teilweise hohe Konzentrationen der Chemikalie Bisphenol A nachgewiesen. Was Verbraucherinnen und Verbraucher jetzt tun sollten.

Das Leitungswasser hat in Deutschland Trinkwasserqualität. Es ist günstig und leicht verfügbar, weshalb viele Verbraucherinnen und Verbraucher hierzulande regelmäßig Wasser aus dem Wasserhahn trinken. Doch laut dem Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA) kann das Leitungswasser mit der giftigen Chemikalie Bisphenol A (BPA) belastet sein, wie "t-online.de" berichtet.

Bisphenol A kann den Hormonhaushalt des Körpers durcheinander bringen. Schon in geringen Konzentrationen kann es das Immunsystem schwächen sowie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und hormonell bedingte Krebsarten wie Brustkrebs oder Hodenkrebs erhöhen.

[...] Es stellte sich heraus, dass wohl das Leitungswasser in den Wohngebäuden eine erhöhte Konzentration der Chemikalie aufweist, bei denen die Leitungen mit Epoxidharz isoliert sind. Das Kunstharz wurde in der Vergangenheit teilweise in vielen Wohngebäuden dazu genutzt, um Leitungsrohre kostengünstig zu sanieren.

Werte im Leitungswasser deutlich zu hoch

Das Epoxidharz kann sich in Warmwasserrohren jedoch mit der Zeit nach und nach lösen und durch den Wasserhahn ins Glas oder den Kochtopf von Verbraucherinnen und Verbrauchern gelangen. Wird das Wasser dann getrunken oder zum Kochen genutzt, gelangt die Chemikalie in den Körper.

[...] Kaltwasserrohre sind anscheinend nicht betroffen. Die Verbraucherzentrale rät generell dazu, Leitungswasser erst zum Kochen oder Trinken zu verwenden, nachdem es nach dem Aufdrehen kühl aus der Leitung kommt.

Verbraucherinnen und Verbraucher haben auch die Möglichkeit, ein unabhängiges Labor mit der Überprüfung der Trinkwasserleitung zu beauftragen. Die Kosten dafür lägen etwa bei 90 Euro.

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18. Juni 1999 (INES 2) Akw INES Kategorie 2 "Störfall"Shika, JPN

Falsche Handhabung führte zu einer Fehlfunktion der Steuerstäbe und löste eine unkontrollierte Kernreaktion aus.
(Kosten ca. 39,6 Millionen US$)

Nuclear Power Accidents
 

AtomkraftwerkePlag

Akw Shika (Japan)

Ab 1992 und 2005 wurden in Shika zwei Siedewasserreaktoren mit 540 und 1.206 MW Leistung betrieben. Nach dem schweren Erdbeben vom 16. Juli 2007 vor der japanischen Westküste wurden die beiden Reaktoren ab Dezember 2007 aus Sicherheitsgründen nachgerüstet. Am 18. März 2009 wurde in zweiter Instanz eine Klage japanischer Bürger wegen Sicherheitsbedenken und mit dem Ziel einer Stilllegung von Shika-2 abgewiesen ...

Störfall

Im Juni 1999 verrutschten an der Einheit Shika-1 drei von 89 Kontrollstäben von ihren normalen Positionen, wobei eine unkontrollierte Kettenreaktion bei der Kernspaltung ausgelöst wurde. Dieses Ereignis, das der Betreiber bis 2007 verheimlichte, wurde schließlich als Störfall der INES-Stufe 2 klassifiziert. Der Reaktor war deshalb von März 2007 bis Mitte Mai 2009 abgeschaltet. Der Vorfall wurde auf einen Fehler in einem Handbuch zurückgeführt.

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INES Kategorie ?18. Juni 1988 (INES Klass.?) Akw Tihange, BEL

Am 18. Juni 1988 kam es während des Betriebs des Druckwasserreaktors zu einem plötzlichen Leck in einem kurzen, nicht isolierbaren Abschnitt der ECCS-Rohrleitung (Emergency Core Cooling System). Die Leckrate lag in der Größenordnung von 1.300 Litern pro Stunde. Die Ursache des Lecks war ein Riss, der sich mit einer Länge von 9 cm an der Innenseite und 4,5 cm an der Außenseite durch die Wand der Rohrleitung zog. Das Risiko eines Rohrbruchs im Notkühlsystem ist beträchtlich, da bei einem Kühlmittelverlust kaltes Kühlwasser in das heiße System eingespritzt wird.
(Kosten ?)

Nuclear Power Accidents
 

Freisetzung von Strahlung in die Umwelt bedeutet INES 3 ...

AtomkraftwerkePlag

Tihange (Belgien)#Störfälle

Am 18. Juni 1988 wurde ein Leck im Notkühlsystem des Reaktorkerns entdeckt ...
 

Die Liste der Störfälle im Akw Tihange in Wikipedia beginnt erst im Jahre 2002 ...

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18. Juni 1982 (INES Klass.?) Akw Oconee, USA

Die Speisewasser-Wärmeabzugsleitung im Druckwasserreaktor Oconee 2 war ausgefallen und hatte das thermische
Kühlsystem beschädigt.
(Kosten ca. 12 Millionen US$)

Nuclear Power Accidents
 

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INES Kategorie ?18. Juni 1978 (INES Klass.?) Akw Brunsbüttel, DEU

Freisetzung von Strahlung in die Umwelt bedeutet INES 3 ...

AtomkraftwerkePlag

Brunsbüttel_(Schleswig-Holstein)

Am 18. Juni 1978 traten zwei Tonnen radioaktiven Dampfes aufgrund eines Lecks im Frischdampfsystem ins Freie aus. Der Vorfall dauerte mehr als zwei Stunden. Die Sicherheitsmannschaft hatte mit Manipulationen die automatische Notabschaltung außer Kraft gesetzt, um dem Betreiber Millionenverluste zu ersparen. Vattenfall vertuschte den Vorfall tagelang, bis ein anonymer Anrufer die Öffentlichkeit informierte. Die Anlage stand nach dem Vorfall mehr als zwei Jahre still ...
 

Wikipedia de

Brunsbüttel#Störungen

Störungen und meldepflichtige Ereignisse

Stand 31. März 2016 gab es seit Inbetriebnahme 447 meldepflichtige Ereignisse, davon zwei mit erhöhten Radioaktivitätsabgaben ...
 

SPIEGEL-Report über verheimlichte KKW-Störfälle in aller Welt

»Mir läuft der kalte Schauer über den Rücken«

Haarscharf schlitterte die Menschheit schon mehrmals an der Katastrophe vorbei. Das enthüllen 48 Störfallberichte, die von der Wiener Internationalen Atomenergie-Organisation verheimlicht wurden: Pannen oft absonderlichster, profanster Art von den Vereinigten Staaten und Argentinien bis Bulgarien und Pakistan ...

 


17. Juni


 

Spanien | Portugal | Blackout | Wärmekraftwerke

Großflächiger Stromausfall:

Überspannung war offenbar Grund für Blackout in Spanien

Die spanische Regierung macht Überspannung für den großflächigen Stromausfall im April verantwortlich. Dies habe zu einer "unkontrollierbaren Kettenreaktion" geführt.

Der Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel Ende April ist laut der spanischen Regierung durch Überspannung im Netz ausgelöst worden. Dies habe zu einer "unkontrollierbaren Kettenreaktion" geführt, heißt es in einem entsprechenden Bericht. Die spanische Ministerin für den ökologischen Wandel, Sara Aagesen, sprach von mehreren Ursachen für den Blackout.

Am Tag des Stromausfalls hatte es laut Aagesen an "ausreichender Kapazität zur Spannungsregelung" gefehlt, was zum Teil an einem Programmierfehler gelegen habe. Theoretisch sei das spanische Stromnetz stabil genug, um mit einer solchen Situation umzugehen.

[...] Einige Energieunternehmen hätten ihre Kraftwerke auf "unangemessene" Art und Weise vom Netz getrennt, "um ihre Anlagen zu schützen".

Spanische Regierung sieht keine Beweise für Cyberangriff

Auch der Netzbetreiber REE habe hier eine Rolle gespielt. Den Angaben nach hatte er sich verrechnet und nicht genügend Wärmekraftwerke zum Zeitpunkt der Überspannung in Betrieb. Die Untersuchung habe keine Hinweise auf einen Cyberangriff gegeben, sagte Aagesen.

[...] Landesweit war in Spanien und Portugal am 28. April der Strom ausgefallen, was starke Verkehrsprobleme und den Ausfall von Telekommunikationssystemen mit sich zog. Auch Südwestfrankreich und Marokko waren kurzzeitig betroffen. Es handelte sich um einen der bisher größten Stromausfälle in Europa.

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Frankreich | Grundwasser | Giftmüll

Gefahr fürs Grundwasser befürchtet

Nahe der BW-Grenze: 42.000 Tonnen Giftmüll bleiben in Deponie im Elsass

Der Giftmüll in der elsässischen Deponie Stocamine wird nicht herausgeholt, sondern einbetoniert. Das hat ein Gericht entschieden. Umweltschützer warnen vor Gefahren fürs Grundwasser, auch in BW.

Das Verwaltungsgericht Straßburg hat entschieden: Der Giftmüll in der Deponie Stocamine im elsässischen Wittelsheim bei Mulhouse (Frankreich) darf dauerhaft dort bleiben. Der Müll soll mit Beton versiegelt werden. Die Begründung: Es sei zu gefährlich, den Müll wieder herauszuholen. Die einzige sichere Lösung sei, die Deponie dauerhaft mit Beton zu versiegeln. Das Gericht wies mit seiner Entscheidung Einsprüche der Region Elsass, sowie von Umweltverbänden und Anwohnern zurück.

Deponie bei Mulhouse: 42.000 Tonnen Giftmüll unter Tage

Seit vielen Jahren protestieren deutsche und französische Umweltschützer, Bürgerinitiativen und auch Behörden gegen die Lagerung. Sie sehen in der Einlagerung der Abfälle in dem ehemaligen Kalibergwerk eine dauerhafte Gefahr für das Elsässer Grundwasser. Auch auf der deutschen Seite, die nur etwa 30 Kilometer entfernt liegt, sind die Befürchtungen groß.

In der Deponie wurden seit 1999 gefährliche Stoffe wie Zyankali, Arsen und Quecksilber eingelagert. Insgesamt sind es rund 42.000 Tonnen Giftmüll.

[...] Fall könnte vor Oberverwaltungsgericht landen

Gegner der Entscheidung können noch innerhalb von zwei Monaten beim Oberverwaltungsgericht in Nancy Berufung einlegen. Das letzte Wort ist also noch nicht gesprochen.

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Klimawandel | Dürre | Niederschlag

OECD-Bericht

Dürreflächen haben sich in 120 Jahren verdoppelt

Auf ausreichend Wasser können sich die Menschen nicht mehr verlassen, warnen Experten. Laut einem neuen Bericht kämpfen immer mehr Weltregionen mit extremer Trockenheit. Auch in Deutschland fehlt Regen.

Immer größere Teile der Welt haben mit extremer Trockenheit zu kämpfen. Die von Dürren betroffenen Regionen weltweit haben sich laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zwischen 1900 und 2020 verdoppelt. Um 1900 kamen noch bei gut einem Zehntel der Landfläche Dürren vor, mittlerweile ist dies auf mehr als einem Fünftel der Landfläche der Fall, wie einem OECD-Bericht zu entnehmen ist. »Dürreperioden werden weltweit immer häufiger und schwerer«, schreiben die Autoren.

Ihre Analyse stützt sich auf den Dürreindex SPEI, der sich aus Daten zu Niederschlag und Verdunstung errechnet. Von Dürre betroffen sind Gebiete demnach, wenn der Index einen bestimmten Schwellenwert unterschreitet. Ausgeklammert werden die Sahara, die Wüste Gobi, die Arabische Halbinsel sowie die Polarregionen.

40 Prozent der weltweiten Landesfläche verzeichneten laut OECD zwischen 2000 und 2020 häufigere und intensivere Dürreperioden als zwischen 1950 und 2000.

Veränderungen auch in Deutschland spürbar

Die veränderten Niederschlagsmuster sind auch in Deutschland deutlich zu erkennen. Während die Winterniederschläge seit der vorindustriellen Zeit im Schnitt um bis zu 30 Prozent zunahmen, gingen sie im Sommer um zehn Prozent zurück.

Wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte, fiel im Mai fast ein Drittel weniger Regen als im Mittel der Periode 1991 bis 2020. Das Frühjahr war eines der trockensten seit Beginn der Aufzeichnungen

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Vereinigte Staaten | Don Trumpl und Familie zocken Maga-Fans mit chinesischem Smartphone "Made in USA" ab!

(Keine) Überraschung

Trumps "Made in USA"-Smartphone ist in Wirklichkeit ein billiges China-Gerät

Don Trumpl sagt heute dies und morgen das Gegenteil, und er tut alles, um die Situation für alle anderen zu verschlimmern ...Die gleiche Hardware gibt es bei Magenta in Österreich als T-Phone 2 Pro zum halben Preis

Mittlerweile scheinen alle Hemmungen gefallen zu sein: Donald Trump und seine Familie tun alles, um aus dessen US-Präsidentschaft so viel Profit wie irgend möglich zu schlagen. Das mit großem Erfolg: So hat alleine eine zum Amtsantritt veröffentlichte Memecoin Donald Trump selbst um 57 Millionen US-Dollar reicher gemacht, wie vor kurzem bekannt wurde.

Nun folgt die nächste Abzocke, und offenbar bemüht man sich nicht einmal mehr sonderlich, diese noch zu tarnen. Am Montag hat die Trump Organization nicht nur ein eigenes Smartphone, sondern auch einen eigenen Trump-gebrandeten Mobilfunker vorgestellt. Angebote, die den Hardcore-Fans weiter Geld aus der Tasche ziehen sollen, die aber nicht nur mit absurd überhöhten Preisen, sondern auch allerlei Falschversprechungen einhergehen.

Made in USA?

So sprach etwa Präsidentensohn Eric Trump bei der Vorstellung des Trump Mobile T1 Phone davon, dass das Gerät in den USA entwickelt und hergestellt wurde. Es sei an der Zeit, dass man die Produktentwicklung "in unser großartiges Land zurückbringt", legte er noch nach.

[...] Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis eine Spur gefunden wurde: Das Wingtech REVVL 7 Pro 5G hat nämlich in den allermeisten Bereichen die exakt gleiche Hardwareausstattung – vom Bildschirm über die Kameras bis zu Akkus und mehr stimmt alles überein. Einzige Ausnahme ist der Arbeitsspeicher, der mit 12 statt 8 GB angegeben ist, angesichts anderer Fehler im Listing des Trump-Smartphones wäre das aber auch nicht überraschend. Oder aber es handelt sich um eine neuere, minimal angepasste Revision der Hardware.

T-Mobile oder Trump Mobile?

Was die ganze Angelegenheit noch verblüffender macht: Genau dieses Modell ist auch bei T-Mobile in den USA unter Eigenmarke erhältlich. Das ist deswegen irritierend, da das Logo von Trump Mobile ohnehin schon stark an T-Mobile erinnert und bei Patentanwälten schnell Zweifel aufkommen ließ, ob das rechtlich haltbar ist.

[...] Insofern sollte es nicht überraschen, dass auch das Mobilfunkangebot von Trump Mobile wohl nur etwas für die härtesten Vertreter der MAGA-Fraktion ist. Für 47,45 US-Dollar monatlich – eine Anspielung auf den 47. und 45. Präsidenten der USA, also Donald Trump – bekommt man übliche Dinge wie unlimitierte Anrufe und SMS sowie 20 GB an Daten. Vergleichbares gibt es selbst bei den gewohnt hochpreisigen US-Providern deutlich günstiger.

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ÖPNV | Deutschlandticket | Es war einmal ein 9-Euro-Ticket ...

Öffentlicher Nahverkehr

Grüne fordern Preisgarantie beim Deutschlandticket

Eine Einigung über die Finanzierung des Deutschlandtickets ab 2026 steht noch aus. Aus Sicht der Grünen gibt es zu viele Forderungen nach Preiserhöhungen.

Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge fordert Bund und Länder auf, den Preis des Deutschlandtickets wieder auf 49 Euro im Monat zu senken und darauf eine Garantie zu geben. Dröge sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: »Das Deutschlandticket war ein Versprechen für bezahlbare Mobilität. Mit einem Preis von mittlerweile 58 Euro ist es zu teuer. Bus und Bahn müssen bezahlbar sein.« Dafür brauche es eine Initiative der Bundesregierung. »Wir schlagen eine Preisgarantie für ein 49-Euro-Ticket vor, die von Bund und Ländern gemeinsam ausgesprochen wird.«

Der Preis des bundesweit gültigen Tickets im Nah- und Regionalverkehr war zu Jahresbeginn um rund 18 Prozent von 49 auf 58 Euro im Monat angehoben worden. Die Grünen hatten sich bereits in ihrem Wahlprogramm für einen Preis des Tickets von 49 Euro ausgesprochen.

[...] Zur Finanzierung des Tickets schießen Bund und Länder derzeit je 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zu, um Einnahmeausfälle bei Verkehrsbetrieben auszugleichen. Denn die meisten üblichen Pendler-Abos waren zuvor deutlich teurer. Festgeschrieben ist die Finanzierung im Regionalisierungsgesetz – aber nur noch für 2025. Aus Sicht des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen reichen die von Bund und Ländern jährlich zur Verfügung gestellten drei Milliarden Euro dauerhaft nicht aus, um den Verlust der Branche auszugleichen.

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Atombomben Forschung und Fabrikation17. Juni 1997 (INES Klass.?) Atomfabrik Arsamas-16, Sarow, RUS

Ein Techniker starb bei einer Kritikalitätsstörung im Atomforschungszentrum Arsamas-16 …
(Kosten ?)

Nuclear Power Accidents
 

Freisetzung von Strahlung in die Umwelt bedeutet INES 3 ...

Strahlenexposition beim Personal mit Todesfolge bedeutet INES 4 ...
 

Atomwaffen A-Z

Arsamas-16

Als Josef Stalin im Frühsommer 1945 von Präsident Truman über die ersten amerikanischen Kernwaffentests unterrichtet wurde, verzichtete er nach außen hin auf jede Reaktion. Er hoffe, die Amerikaner würden es verstehen, von der Waffe »einen guten Gebrauch zu machen« - mehr soll er nicht gesagt haben.

Hinter den Kulissen allerdings erhielt das Forscherkollektiv unter dem Kernphysiker Igor Kortschatow Order, das eigene Kernwaffenprogramm »maximal zu beschleunigen«. Mit einem gigantischen Aufwand an Personal und Material wurde das Projekt in Arsamas-16, dem Geburtsort der sowjetischen Atombombe südlich von Nishni Nowgorod, vorangetrieben ...

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Der Atompilz steht für Atom- oder Wasserstoffbomben, auch im Rahmen von Tests17. Juni 1967 - (Chinas 6. Nukleartest) Lop Nor, Xinjiang, CHN Nuklearwaffen-Testgelände

Chinas erster Test einer Wasserstoffbombe.

Seit 1945 wurden weltweit über 2050 Atomwaffentests durchgeführt, was eine mögliche Erklärung für die stetig steigende Zahl von Krebserkrankungen sein könnte.

Die Nukleare Kette

Lop-Nor/Taklamakan (China)

Zwischen 1964 und 1996 führte die Volksrepublik China 45 Atombombenexplosionen in Lop Nor durch. Für die dort lebende ethnische Gruppe der Uiguren sind die durch radioaktiven Niederschlag herbeigeführten Krankheiten und Missbildungen zu einem relevanten Gesundheitsproblem geworden ...
 

IPPNW Report - Atomwaffentests - August 2023 (PDF-Datei)

... Oberirdische Tests wurden in Semipalatinsk, Kasachstan, auf traditionellem Land der Westlichen Shoshone in Nevada, USA, auf dem Land der Aborigines im australischen Outback, auf dem Land der indigenen Nenetz in der russischen Arktis, auf dem Gebiet von Nomaden in der algerischen Sahara, in der Region der Uiguren in China und anderswo durchgeführt. Die Bewohner*innen wurden oft verspätet oder gar nicht evakuiert und nicht über die Auswirkungen der Tests informiert.
Radioaktiver Niederschlag fiel als Staub und Regen herab und verseuchte das Trinkwasser und lokal erzeugte Lebensmittel ...
 

Wikipedia en

Chinas 6. Nukleartest

Test Nr. 6 ist der Codename für Chinas ersten groß angelegten Test eines zweistufigen thermonuklearen Sprengsatzes am 17. Juni 1967, bei dem 3,3 Megatonnen TNT freigesetzt wurden ...

Übersetzung https://www.DeepL.com/Translator

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16. Juni


 

THTR 300 | Rückbau | Kosten | THTR, Hamm-Uentrop

OLG weist Klage ab: Land NRW muss Stilllegung des THTR-Atomkraftwerks in Hamm-Uentrop nicht zusätzlich finanzieren

Düsseldorf- Das Oberlandesgericht Düsseldorf hatte zu entscheiden, ob das Land Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit dem Bund verpflichtet ist, die Mehrkosten für den Stilllegungsbetrieb oder gar den Rückbau des seit 1989 abgeschalteten THTR-Reaktors in Hamm-Uentrop zu tragen. Die Entscheidung fiel zugunsten des Landes NRW und gegen die Hochtemperatur-Kernkraftwerk GmbH (HKG) als Betreiberin aus.

Nach dem Rahmenvertrag von 1989 tragen Bund und Länder sowie die Betreiberin gemeinsam die Kosten der Nachsorge für den stillgelegten Hochtemperatur-Reaktor in Hamm. Die nun abgewiesene Feststellungsklage zielte darauf ab, dem Land NRW eine weitergehende Finanzierungspflicht über die vertraglich geregelte Beteiligung hinaus aufzuerlegen. Dem folgte das Oberlandesgericht nicht, die zusätzlichen Mehrkosten muss die HKG selbst tragen.

Urteil: Wer für die Stilllegung des stillgelegten Thorium-Hochtemperatur-Reaktors (THTR) in Hamm-Uentrop zahlen muss

Der im Jahr 1989 nach nur kurzer Betriebszeit stillgelegte THTR in Hamm-Uentrop sorgt auch 36 Jahre nach seiner Abschaltung für juristisches Nachspiel. Im Streit ging es um die Frage, ob Bund und Land NRW verpflichtet seien, der Betreiberin dauerhaft weitere Mittel für den sogenannten Stilllegungsbetrieb oder sogar den Rückbau bereitzustellen. Die HKG als Klägerin rechnete offenbar mit einem dreistelligen Millionenbetrag an zusätzlichen öffentlichen Mitteln.

Sie stützte sich dabei auf eine Vertragsklausel im Rahmenvertrag von 1989, die aus ihrer Sicht eine weiterreichende Kostenübernahme durch die öffentliche Hand auch nach der bisherigen Betriebsphase des sicheren Einschlusses vorsah. Das OLG Düsseldorf bestätigte jedoch, dass sich aus der bestehenden Vertragslage keine über den Wortlaut hinausgehende Verpflichtung des Landes NRW ableiten lässt. Bereits in erster Instanz war die Klage vom Landgericht Düsseldorf abgewiesen worden. Die Revision zum Bundesgerichtshof wurde nicht zugelassen.

[...] Rückbau des THTR dauert noch Jahrzehnte

Der Rückbau des THTR in Hamm folgt einem Fahrplan. Seit 1989 und damit mittlerweile seit 36 Jahren befindet sich der THTR im sogenannten sicheren Einschluss. Die Fortführung des sicheren Einschlusses ist derzeit bis 2027 geplant. Ab 2028 sollen dann die Vorbereitungen für den Abbau begonnen werden, der sich noch bis zum Jahr 2044 hinziehen wird. Insgesamt 305 CASTOR-Behälter mit den rd. 675.000 bestrahlten Kugeln lagern zudem im Brennelemente Zwischenlager Ahaus.

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Steuergeld | Vermögensteuer | Bürgergeld | Steuerhinterzieher

„Riesiges Problem“: Wie reiche Menschen Deutschland betrügen, ohne Steuern zu hinterziehen

Ein Ex-Millionär, eine Sozialforscherin und ein Steuerexperte erklären, weshalb die wahren „Sozialschmarotzer“ nicht diejenigen sind, die beim Bürgergeld betrügen.

Obwohl Bundeskanzler Friedrich Merz mit seiner Koalition so viele Schulden wie nie zuvor anhäufen darf, will die Merz-Regierung sparen. Dafür will sie unter anderem Sozialleistungsmissbrauch bekämpfen. Arbeits- und Sozialministerin Bärbel Bas (SPD) will etwa gegen „mafiöse Strukturen“ beim Bürgergeld-Betrug vorgehen.

Mit geschätzten 260 Millionen Euro hält sich das Sparpotenzial beim Bürgergeld-Betrug jedoch in Grenzen. Und es liegt weit unter der Summe, die der Staat spart, weil Menschen auf Unterstützung verzichten. „Die sogenannte Missbrauchsquote beim Bürgergeld liegt bei etwa vier Prozent“, sagt die Sozialforscherin Jennifer Eckhardt BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA. Dem steht eine Quote zwischen 35 und 70 Prozent bei der Nichtinanspruchnahme entgegen.

[...] Außerdem würden die Diskussionen um Bürgergeld-Betrug davon ablenken, wo man die „tatsächlichen Sozialschmarotzer“ finde, schreibt ein Unternehmensberater auf LinkedIn. Er meint damit reiche Steuerhinterzieher. Die Schadensumme beläuft sich hier schätzungsweise nicht nur auf Millionen, sondern Milliarden. „Basierend auf den wenigen Detailanalysen schätzen wir den Anteil von Offshore-Vermögen und Steuerhinterziehung von sehr reichen Menschen auf etwa zehn bis 15 Milliarden Euro“, sagt Christoph Trautvetter vom Netzwerk Steuergerechtigkeit BuzzFeed News Deutschland.

„Der reiche Steuerhinterzieher hat es überhaupt nicht nötig, weiß es besser und macht es trotzdem. Das ist aus meiner Sicht moralisch viel verwerflicher, als Bürgergeldbetrug“, kritisiert Trautvetter. Deutschland betreibe einen großen Aufwand, um Bürgergeldempfänger zu kontrollieren – da werde sogar der Warmwasserverbrauch erfasst. „Bei den Reichen ist das anders“, sagt der Experte. Es gebe nicht einmal offizielle Daten dazu, wie groß die großen Vermögen seien.

[...] „Dass die Vermögensteuer nicht mehr erhoben wird, obwohl sie eigentlich im Gesetz verankert ist, halte ich für ein riesiges Problem und einen Gewinn ebenjener Lobby“, sagt Klein. Warum sprechen wir so wenig über diese Probleme? Reiche würden genug Geld investieren, um Diskurse in ihrem Sinn zu beeinflussen. „Bevor wir über Steuern oder gar Steuerhinterziehung sprechen, reden wir dann über Bürgergeldbetrug und die bösen Migranten, die wahren Kriminellen, die uns allen auf der Tasche liegen – obwohl hier deutlich geringere Beträge vom Staat betrogen beziehungsweise ausgegeben werden“.

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Ostsee | Munition | krebserregend | Kampfstoffe

Umwelt

Experte: Ostsee-Munitionsbergung keine Jahrhundertaufgabe

Seit Jahrzehnten rosten Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee vor sich hin. Nun rückt deren Bergung in den Fokus. Ein Experte nennt einen Zeithorizont, wann die Ostsee munitionsfrei sein könnte.

Kiel (dpa) - Experten für Munitionsaltlasten im Meer fordern eine Räumung von Kampfstoffen aus den küstennahen Gewässern der Ostsee. „Alles, was ich oberflächlich sehe und ohne groß zu baggern, wegräumen kann, sollte weggeräumt werden“, sagte der Geologe Jens Greinert vor einer internationalen Fachtagung zur Munitionsräumung im Meer in Kiel. „Das ist auch nicht eine Jahrhundertaufgabe.“

Greinert ist Experte für Munitionsaltlasten am Kieler Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung (Geomar). „Wenn denn Geld nicht unbedingt das Problem ist und man die Industrie machen lässt und das weiter sozusagen sanft pusht, kriegt man nach meiner Meinung die deutschen Ostseegewässer bis Ende 2040 munitionsfrei“, sagte Greinert. In der Nordsee liege viel Munition im Sediment, von einer Bergung dort würde er zunächst Abstand nehmen.

Tagung in Kiel

Von Mittwoch bis Freitag diskutieren internationale Experten in Kiel auf der zweiten Tagung „Munition Clearance Week“. Nach Schätzung von Experten liegen am Grund von Nord- und Ostsee zusammen etwa 1,6 Millionen Tonnen konventioneller Munition und rund 5.000 Tonnen chemischer Kampfstoffe. Zumeist wurden die Kampfstoffe nach Kriegsende dort versenkt. Ein Teil ist mit Schiffen untergegangen.

Die Granaten, Torpedos, Bomben, Minen und Patronen rosten seitdem vor sich hin und setzen Sprengstoffe wie etwa TNT frei, das als krebserregend gilt.

Laut dem Experten Matthias Brenner vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven seien nach 80 Jahren nun in der Nähe aller bekannten Lagerstätten von Munition im Meer die Explosivstoffe sowohl im Wasser als auch häufig im Sediment nachweisbar ...

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Rechtsextreme Gewalt. Wo war die Polizei? Die staatliche Ordnungsmacht kam zu spät!

Nach Attacke in Bad Freienwalde

Woher kommt der Hass junger Rechtsextremer auf queere Menschen?

In Bad Freienwalde griffen am Wochenende mutmaßlich Rechte eine Veranstaltung für Vielfalt an. Immer wieder attackieren junge Rechte queere Menschen oder Veranstaltungen. Das liegt tief in ihrer Ideologie begründet.

Mehrere Männer haben am Sonntag ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde angegriffen. Zwei Menschen wurden dabei leicht verletzt. Bei der Veranstaltung hätte auch eine Drag-Queen auftreten sollen.

Immer wieder kommt es in Berlin und Brandenburg zu Attacken und Anfeindungen gegen queere Menschen. Oft sind die Täterinnen und Täter Menschen aus dem rechten Spektrum. Ein Grund dafür ist, dass Queerfeindlichkeit tief in der rechten Ideologie verankert ist.

[...] Aber nicht nur bei Veranstaltungen oder auf offener Straße kommt es zu queerfeindlicher Gewalt durch Rechtsextreme. "Ein Thema, das dahingehend immer sehr weit ausgeblendet wird, ist der ganze digitale Hass, da der nicht gut erfasst wird", sagt Lorenz Blumenthaler. Auffällig ist, dass die Tätergruppe oft junge Männer umfasst.

Rechtsextreme Jugendbewegungen

Immer wieder sind es Gruppen wie die "Deutsche Jugend voran" oder die "Jungen Nationalisten", die auf CSD-Gegendemonstrationen auftreten. Diese und weitere rechtsextreme Jugendgruppen stehen für einen neuen Trend in Deutschland. "Dass die Jugendlichen sich radikalisieren, hat nicht nur mit einem Hass auf queere Menschen zu tun, sondern vor allem damit, dass wir aktuell das Entstehen einer neuen rechtsextremen Jugendkultur beobachten", sagt Lorenz Blumenthaler von der Amadeu-Antonio-Stiftung.

Die Täter würden immer jünger und gleichzeitig gewaltbereiter auftreten als früher, so Blumenthaler. "Flankiert wird diese Entwicklung auch von den Wahlerfolgen rechtsextremer Parteien." Diese würden auf die jungen Rechtsextremen wie ein Verstärker wirken und der Szene neues Selbstbewusstsein und auch eine Angriffslust geben. "Der Angriff in Bad Freienwalde zeigt eben noch mal sehr genau, dass sich Rechtsextreme gerade total im Aufwind fühlen, wenn sie am hellichten Tag Stadtfeste angreifen", fasst Blumenthaler die aktuelle Situation zusammen.

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Milliarden für Atomenergie | Der Begriff Nachhaltigkeit wird nachhaltig pervertiert

EU benötigt 241 Milliarden Euro

Katherina Reiche trifft sich mit europäischer Allianz für Kernkraft

Mehr als zehn EU-Staaten setzen sich für Atomenergie ein. In Luxemburg nimmt auch Wirtschaftsministerin Reiche an einem Treffen der Nuklear-Allianz teil. Die Energieminister von Frankreich und Schweden jubeln.

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat Kollegen aus atomkraftfreundlichen EU-Staaten getroffen - obwohl Deutschland aus der Technologie ausgestiegen ist. "Ich habe zugehört und bin in Kontakt getreten", sagte die CDU-Politikerin im Anschluss an das Treffen der sogenannten europäischen Nuklear-Allianz. Das Treffen fand am Rande eines Termins der EU-Energieministerinnen und -minister in Luxemburg statt.

Die Nuklear-Allianz ist ein Zusammenschluss von EU-Ländern, die sich für eine stärkere Nutzung der Kernenergie einsetzen. Mitglieder sind unter anderem Frankreich, Schweden und Polen. Reiche habe als Beobachterin an der Sitzung teilgenommen, sagte Frankreichs Energieminister Marc Ferracci. Das begrüße er sehr. Seine schwedische Amtskollegin Ebba Busch sprach bereits von einem deutschen Comeback in Sachen "Technologieneutralität".

[...] In einem am 7. Mai veröffentlichten gemeinsamen Papier der Regierungen in Paris und Berlin heißt es, man werde einen deutsch-französischen Neustart in der Energiepolitik durchführen. Das beinhalte die Gleichbehandlung aller emissionsarmer Energien auf EU-Ebene. Auch die Kernenergie, die in Frankreich eine wichtige Rolle spielt, gilt als emissionsarm.

Bundeswirtschaftsministerin Reiche hatte dazu Ende Mai in Brüssel gesagt, man müsse technologieoffen sein. Bundesumweltminister Carsten Schneider hatte daraufhin erklärt, Deutschland lehne die Einstufung von Atomkraft als nachhaltig weiterhin ab. "Eine Positionierung der Bundesregierung gibt es nicht und wird es mit der SPD auch künftig nicht geben."

[...] Die EU-Kommission hat vor wenigen Tagen ihre Kalkulation vorgelegt, wie viel der Erhalt und der Wiedereinstieg in die Atomkraft kosten würden: Sie schätzt, dass bis 241 Milliarden Euro notwendig sind, um die Laufzeiten bestehender Reaktoren zu verlängern und neue Atomkraftwerke zu bauen. Damit könnte die installierte Leistung in der gesamten EU von derzeit 98 Gigawatt auf 109 Gigawatt im Jahr 2050 erhöht werden. Für den Bau kleinerer, modularer Reaktoren (SMR) und anderer Technologien sind weitere Investitionen notwendig.

 

IMHO

Atomkonzerne auf der ganzen Welt können ohne den ständigen Zufluss von Steuergeldern nicht überleben!

Weltweit mussten seit 2008 Banken mit Billionen gerettet werden, während die Cum-Ex-Steuerbetrüger rauschende Feste in Dubai und/oder in der Karibik feierten ...

Geld fehlt an allen Ecken und Enden. Herausforderungen gibt es mehr als genug: 

Atommüll, Brückensanierung, Deutsche Bahn, Kita-Plätze, Klimaanpassung, Sanierung von Strassen und Schulen, Umweltsanierung - Ewigkeitsgifte wie PFOA, PFOS, PFAS, TFA müssen dringend aus der Umwelt entfernt werden. Diese Ewigkeitschemikalien kennt kein Mensch, und es gibt tausende verschiedene Namen für die einzelnen Stoffe dieser Per- und Polyfluorierte Alkylsubstanzen. "Teflon" von DU PONT ist das wohl bekannteste Produkt; der Film VERGIFTETE WAHRHEIT basiert auf einer wahren Geschichte ...

Das AfD-Verbotsverfahren wird von den „C-Parteien“ nicht unterstützt, weil sie die AfD noch brauchen, um die Atomkraft durchzupeitschen und ...

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SIPRI | Atomwaffenstaaten | Rüstungswettlauf

SIPRI-Friedensforscher zu Atomwaffen

„Atomwaffen garantieren keine Sicherheit“

Das Friedensforschungsinstitut SIPRI warnt vor einem neuen atomaren Rüstungswettlauf. Alle Atomwaffenstaaten modernisierten derzeit ihre Arsenale.

Stockholm dpa | Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri warnt angesichts der höchst angespannten Weltlage vor einem erneuten Rüstungswettlauf der Atommächte. Wie aus dem neuen Jahresbericht des unabhängigen Instituts hervorgeht, werden die weltweiten Atomwaffenarsenale immer weiter ausgebaut und modernisiert.

Fast alle Atomwaffenstaaten hätten sich 2024 weiterhin in intensiven Modernisierungsprogrammen befunden, bestehende Waffen nachgerüstet und ihnen neuere Versionen hinzugefügt, schreiben die Friedensforscher. Ein gefährliches neues nukleares Wettrüsten zeichne sich ab – und das in einer Zeit, in der es äußerst schlecht um die Verträge zur Rüstungskontrolle stehe.

Den weltweiten Gesamtbestand an Atomsprengköpfen schätzt Sipri auf 12.241. Davon befinden sich rund 9.614 für den potenziellen Einsatz in militärischen Lagerbeständen – das sind etwa 29 mehr als im Vorjahr. Schätzungsweise 3.912 der Sprengköpfe wurden demnach auf Raketen oder auf aktiven Stützpunkten platziert, darunter waren wiederum rund 2.100, die in hoher Einsatzbereitschaft gehalten wurden. All diese Werte bilden den Stand im Januar 2025 ab.

Neun Staaten der Erde gelten als Atommächte. Dazu zählen in erster Linie die USA und Russland, die historisch bedingt durch den Kalten Krieg auch heute noch zusammen über fast 90 Prozent aller Atomwaffen verfügen. Hinzu kommen Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel, das öffentlich nach wie vor nicht einräumt, im Besitz nuklearer Waffen zu sein. 

[...] Die chinesischen Bestände werden von dem Institut auf etwa 600 nukleare Sprengköpfe geschätzt. Das sind mittlerweile mehr als Frankreich (290) und Großbritannien (225) zusammen.

„Chinas Atomwaffenarsenal wächst schneller als das jedes anderen Landes: seit 2023 um etwa 100 neue Sprengköpfe pro Jahr“, heißt es im Sipri-Bericht. Tendenz: weiter steigend.

[...] Die jüngsten Feindseligkeiten zwischen Indien und Pakistan zeigten, dass Atomwaffen keine Konflikte verhinderten, sagt er. „Es ist entscheidend, sich daran zu erinnern, dass Atomwaffen keine Sicherheit garantieren.“

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INES Kategorie ?16. Juni 2005 (INES Klass.?) Akw Braidwood, USA

Millionen Liter Tritium verseuchten Wassers wurden vom Frühjahr 1996 bis zum März 2006 aus dem Kernkraftwerk freigesetzt und kontaminierten die örtliche Wasserversorgung.
(Kosten ca. 48 Millionen US$)

Nuclear Power Accidents
 

Freisetzung von Strahlung in die Umwelt bedeutet INES 3 ...

AtomkraftwerkePlag

Braidwood

In den heißen Sommern der Jahre 2000 und 2012 musste der Betreiber Sondergenehmigungen einholen, um das AKW bei höheren Kühltemperaturen als ursprünglich vorgesehen betreiben zu dürfen.

Braidwood ist ein AKW, das von der Schließung bedroht war. Am 16. September 2021 unterzeichnete der Gouverneur von Illinois jedoch ein Energiegesetz, das für die gefährdeten AKW Braidwood, Byron und Dresden eine Finanzspritze in Höhe von 694 Mio. US-Dollar vorsieht.

Störfälle

2006 wurde Excelon angeklagt, vom Frühjahr 1996 bis zum März 2006 Millionen Gallonen mit Tritum verseuchten Abwassers in das Grundwasser geleitet zu haben, was der Betreiber erst im Dezember 2005 meldete.

Am 16. Juni 2005 trat beispielsweise Tritium aus dem AKW aus und kontaminierte die lokale Wasserversorgung; der Schaden verursachte Kosten von 48 Mio. US-Dollar. 

Im Juni 2011 wurde in den US-amerikanischen Medien berichtet, dass an 48 von 65 AKW-Standorten in den USA Tritiumlecks entdeckt wurden. Nach einer Liste vom Juli 2014 war auch Braidwood betroffen ...
 

Langsam aber sicher werden relevante Infos zu Störungen in der Atomindustrie aus Wikipedia entfernt!

Wikipedia de

Braidwood

Im März 2006 wurden mehrere Klagen gegen Exelon und Commonwealth Edison wegen Tritium-Freisetzungen in das lokale Wassersystem zwischen 1996 und 2003 eingereicht ...
 

Wikipedia en

Nuclear power accidents by country#United_States

Übersetzung https://www.DeepL.com/Translator
 

SPIEGEL-Report über verheimlichte KKW-Störfälle in aller Welt

»Mir läuft der kalte Schauer über den Rücken«

Haarscharf schlitterte die Menschheit schon mehrmals an der Katastrophe vorbei. Das enthüllen 48 Störfallberichte, die von der Wiener Internationalen Atomenergie-Organisation verheimlicht wurden: Pannen oft absonderlichster, profanster Art von den Vereinigten Staaten und Argentinien bis Bulgarien und Pakistan ...

 


15. Juni


 

Trinkwasser | PFAS | Ewigkeitsgift | TFA | Vergiftete Wahrheit

Wasserwerke schlagen Alarm: TFA bedroht das Trinkwasser

Die PFAS-Chemikalie TFA ist in Oberflächengewässern, Rhein und Bodensee. Wasserversorger appellieren an Behörden und Industrie.

Die Belastung des Trinkwassers mit dem PFAS Trifluoracetat (TFA) beunruhigt die Wasserwerke. «Wir machen uns Sorgen um die Qualität der wichtigsten Trinkwasserressource, dem Grundwasser», warnte Christos Bräunle vom Schweizerischen Verein des Gas- und Wasserfachs (SVGW) Anfang Mai gegenüber dem Schweizer Fernsehen.

Schon einige Wochen vorher hatte die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke Bodensee-Rhein (AWBR) vom Hochrhein berichtet: Noch sei die Trinkwasserqualität gut, aber die TFA-Belastung habe sich in den letzten acht Jahren verdoppelt. «Das Trinkwasser könnte irreversibel geschädigt werden», warnten die AWBR-Verbandspräsidenten Matthias Maier und Roman Wiget. Der Arbeitsgemeinschaft gehören 60 Wasserversorgungsunternehmen aus der Schweiz, Österreich, Liechtenstein, Frankreich und Deutschland an.
Besonders in landwirtschaftlich genutzten Regionen

Trifluoracetat ist sehr gut wasserlöslich und findet sich seit langem im Oberflächenwasser und auch in Lebensmitteln. Dorthin gelangt es über Abwässer und Regenwasser, das TFA aus Kältemitteln enthalten kann. Die Kühlgase steigen in die Atmosphäre auf und spalten dort TFA ab, das durch Regen wieder zur Erde gelangt. Infosperber berichtete im Februar beispielsweise über TFA in Wein.

Die wichtigsten TFA-Quellen neben sogenannten F-Gasen sind Pestizide und Industrieabwässer. Nach einer Auswertung des Bundesamts für Umwelt (BAFU) ist das Grundwasser in landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen in der Schweiz überdurchschnittlich mit TFA belastet.

[...] Verantwortliche fordern schnelles PFAS-Verbot

Nichts zu tun wird aber nicht nur potenziell giftiger, sondern auch aufwendiger und noch teurer. Das Umweltministerium in Baden-Württemberg fordert daher nicht nur strenge Grenzwerte, sondern auch eine umfassende Regulierung von Herstellung, Nutzung und Entsorgung von PFAS. «Nur so entsteht der Anreiz, sicherere Alternativen zu entwickeln», betont Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker. Offensichtlich ist auf die Eigenverantwortung der Industrie kein Verlass ...

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Corona | Masken | Jens SpahnMilliardenschaden

Geheimer Masken-Bericht

"Team Ich" statt "Team Staat"

In bislang unbekannten Teilen des Sonderberichts zu Masken-Bestellungen werden schwere Versäumnisse des Gesundheitsministeriums unter Jens Spahn aufgezählt. Die Rede ist von einem "Drama in Milliarden-Höhe", so Recherchen von NDR, WDR und SZ.

Seit Januar liegt der Bericht der Sonderermittlerin Margaretha Sudhof im Bundesgesundheitsministerium vor. Aber erst dauerte es mehrere Wochen, um die Vorwürfe zu prüfen, dann hielt Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) den Bericht unter Verschluss. "Ich habe ihn wegen des begonnenen Wahlkampfs nicht mehr veröffentlicht", sagt Lauterbach auf Anfrage von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung (SZ).

"Jetzt, wo das selbst aus Unionskreisen als Versäumnis gesehen wird, gehe ich davon aus, dass die Gesundheitsministerin dieses Versäumnis nachholen und den Bericht veröffentlichen wird", so Lauterbach.

Seit Anfang Mai ist Jens Spahns Parteifreundin Nina Warken (CDU) Gesundheitsministerin, doch sie will den Bericht offenbar nicht herausgeben. Angeblich sprechen Datenschutzgründe und Prozessrisiken dagegen, wie sie am Donnerstag mitteilte.

NDR, WDR und SZ liegen inzwischen weitere Kapitel des Berichts exklusiv vor, darunter auch das zusammenfassende Kapitel. Darin wird in ungewohnt scharfer Form Kritik am Vorgehen des Bundesgesundheitsministeriums unter Ex-Minister Spahn geübt. Er ist seit Mai dieses Jahres Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag.

Gegen den Rat der Fachabteilungen

"Fehlendes ökonomisches Verständnis" und "politischer Ehrgeiz" hätten dazu geführt, dass in der Pandemie nicht als "Team Staat", sondern als "Team Ich" gehandelt wurde. "Das Drama in Milliarden-Höhe" habe damit begonnen, dass sich Spahn "nachweislich gegen den Rat seiner Fachabteilungen" in den Kopf gesetzt habe, "die Beschaffung allein meistern zu wollen".

Die Folgen sind bekannt: Er kaufte Masken im Wert von knapp sechs Milliarden Euro, von denen rund zwei Drittel am Ende nicht gebraucht wurden ...

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Saudi-Arabien | Pressefreiheit | Todesstrafe | Horrorclown | Momed von Arabien

Pressefreiheit:

Saudi-Arabien richtet Journalisten hin

Der Journalist Turki al-Jasser soll Berichten zufolge in Saudi-Arabien nach langer Haftstrafe hingerichtet worden sein. Ihm wurden Terrorismus und Hochverrat vorgeworfen.

In Saudi-Arabien ist ein bekannter Journalist getötet worden. Das berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur Associated Press (AP). Demnach soll es sich um Turki al-Jasser handeln.

Al-Jasser war bereits 2018 wegen Terrorismus- und Hochverratsvorwürfen verurteilt worden. Die saudi-arabischen Behörden warfen ihm vor, auf der Nachrichtenplattform X Korruptionsvorwürfe gegen die saudische Königsfamilie verbreitet und vermeintlich Tweets über militante Gruppen und Extremisten veröffentlicht zu haben.

Zwischen 2013 und 2015 verfasste Al-Jasser Artikel auf seinem persönlichen Blog. Unter anderem berichtete er über den Arabischen Frühling, Frauenrechte sowie Korruption.

Al-Jasser soll bereits am Samstag hingerichtet worden sein, wie die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA berichtete. Zuvor hatte das höchste Gericht des Landes die Todesstrafe bestätigt.

Im vergangenen Jahr sind laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International weltweit mehr als 1.500 Menschen hingerichtet worden. Das sind so viele, wie seit zehn Jahren nicht mehr.

[...] 2018, das Jahr, in dem Al-Jasser verhaftet wurde, war auch der Regimekritiker Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet worden. Zunächst hatte das saudische Königshaus noch beteuert, nichts mit dem Verschwinden Khashoggis zu tun zu haben. US-Geheimdienste kamen damals zu dem Schluss, dass der saudische Kronprinz den Auftrag zur Tötung gegeben hatte. 
 

IMHO

Immer wieder hört man, dass die reichen Golfstaaten die „Neue Welt“ repräsentieren, aber man kann nur wünschen, dass dies nicht stimmt, denn die dort herrschenden Sitten stammen aus dem finstersten Mittelalter. Kronprinz Mohammed bin Salman bin Abdulaziz Al Saud ist der Journalisten-Killer im Kreise der Horrorclowns.

Amnesty-Bericht zur Todesstrafe: Mehr als 1.500 Hinrichtungen weltweit im Jahr 2024

Die Länder mit den meisten Hinrichtungen im Jahr 2024 waren:

  • China (Tausende)
  • Iran (mindestens 972)
  • Saudi-Arabien (mindestens 345)
  • Irak (mindestens 63)
  • Jemen (mindestens 38)

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Vereinigte Staaten | Proteste gegen Don Trumpl

Massive Proteste gegen den US-Präsidenten

Trumps bizarre Panzer-Show: Des Königs traurige Parade

Ein Militäreinsatz im Inneren, ein Krieg im Nahen Osten, ein Mord an einer Abgeordneten – nichts kann Donald Trump davon abhalten, seinen Geburtstag pompös zu feiern. Doch das Spektakel wirkt öde. Umso lebendiger zeigt sich im ganzen Land inzwischen der massenhafte friedliche Protest gegen den autokratischen Präsidenten.

Washington. Auf das Militär seines Landes ist George Turnbull wie viele Amerikaner ehrlich stolz. „Ich würde sehr gern die Parade sehen“, sagt der Mann mit dem weißen Schnurrbart. Immerhin ist sein Vater auf dem Soldatenfriedhof in Arlington beerdigt, und er selbst hat bis vor ein paar Jahren für einen Rüstungsbetrieb gearbeitet. „Aber wir alle wissen, dass die heute nicht den Geburtstag der Armee feiern, sondern den des Präsidenten“, empört sich Turnbull. „Das pervertiert alles!“

[...] Turnbull trägt eine rote Kappe, die auf den ersten Blick wie die typische Kopfbedeckung der Trump-Anhänger aussieht. Doch vorne drauf steht: „Make Orwell Fiction Again“ („Macht Orwell wieder zur Fiktion!“) - ein Seitenhieb auf die Verdrehung der Realität durch den Präsidenten. Viele andere Demonstrantinnen und Demonstranten haben selbstgemalte Plakate mitgebracht. Auf denen steht: „Hände weg!“, „Wehrt Euch!“ oder „Kim Jong Un möchte seine Parade zurück“. Und immer wieder: „No Kings!“

[...] Daheim vor den Fernsehern empfinden viele Zuschauende die dröhnende Hardrock-Musik, die zur Untermalung des Aufmarsches gespielt wird, als nervig. Beim rechten Sender Fox-News überschlagen sich die Moderatoren zwar mit begeisternden Lobeshymnen für die ziemlich öde Veranstaltung, aber die Regie kann nicht verhindern, dass einmal ein gähnender Außenminister Marco Rubio groß im Bild gezeigt wird.

Der linke Sender MSNBC hat den Bildschirm in drei Teile gespalten und sorgt damit für einen ganz besonderen Realitätsschock: Während links die Parade läuft, sieht man rechts oben, wie die Polizei in Los Angeles ziemlich brutal Tränengas und Pfefferspray gegen friedliche Demonstranten und Demonstrantinnen einsetzt. Rechts unten wird das Fahndungsfoto des mutmaßlichen Hortman-Mörders mit einer Telefonnummer für sachdienliche Hinweise eingeblendet ...

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Israel | BenJaNimm Netanjahu und die Luftangriffe auf Atomanlagen im Iran

Atomare Bedrohung: Netanjahus riskantes Spiel mit dem Feuer

Israels Angriffe auf Iran erreichen neue Dimension. Teheran schlägt mit Raketenhagel zurück. Was treibt Netanjahu zu diesem riskanten Spiel?

Der Schlagabtausch zwischen den Erzfeinden Israel und Iran hat eine neue, bedrohliche Dimension erreicht. Nachdem Israel in der Nacht zum Freitag beispiellose Angriffe auf iranische Ziele geflogen hatte, schlug der Iran in der Nacht zum Samstag zurück. Hunderte Raketen und Drohnen regneten auf Israel nieder, wie die New York Times berichtet. Mindestens drei Menschen starben, über 170 wurden verletzt, darunter sieben Soldaten.

[...] Präsident Donald Trump dementierte jede Verwicklung in die israelischen Angriffe und warnte den Iran vor Vergeltung gegen US-Ziele. Doch Teheran macht die USA mitverantwortlich. "Die kriminellen Aktionen des zionistischen Regimes wären ohne die Unterstützung des Weißen Hauses nicht möglich gewesen", erklärte Irans Außenminister Hossein Amir-Abdollahian.

Warum Israel genau jetzt so massiv zuschlägt, ist nicht ganz klar. Netanjahu steht innenpolitisch unter Druck, seine rechtsreligiöse Regierung ist höchst umstritten. Manche Experten glauben, er wolle von seinen Problemen ablenken.

Außerdem scheint der Iran derzeit verwundbar. Das Land steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise, die Bevölkerung leidet unter Inflation und Arbeitslosigkeit. Seit Monaten gibt es Proteste gegen das Regime, die brutal niedergeschlagen werden.

[...] Selbst wenn es Israel nicht gelingt, Irans militärische und nukleare Infrastruktur zu zerstören, könnten die Angriffe Teheran erst recht dazu bringen, so schnell wie möglich zur Atombombe zu streben. Vor allem, wenn die neuen, möglicherweise weniger vorsichtigen Militärführer nach der Ausschaltung ihrer Vorgänger das Sagen haben. Israel müsste dann immer wieder zuschlagen, um das iranische Atomprogramm zurückzuwerfen - ein gefährlicher Teufelskreis.

[...] Und selbst wenn das Mullah-Regime in Teheran unter dem Druck von innen und außen stürzen sollte, könnte dies ein gefährliches Machtvakuum schaffen, ähnlich wie einst im Irak oder in Libyen. Bürgerkrieg, Chaos und eine unkontrollierte Ausbreitung von Waffen und Atomtechnologie wären mögliche Folgen ...

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Vereinigte Staaten | Attentate auf Demokraten

»No Kings«-Demos in den USA

Landesweite Proteste gegen Trump – Auto fährt in Menschengruppe

Die Veranstalter sprechen von mehr als fünf Millionen Demonstranten: An etlichen Orten in den USA gehen Menschen gegen Donald Trump auf die Straßen. Überschattet wurden die Proteste von mehreren Gewalttaten.

Donald Trump lässt Panzer über die Straßen der Hauptstadt rollen. Dort – und in Hunderten weiteren Städten der USA – halten Demonstranten dagegen. Landesweite Protesten gegen die Politik des US-Präsidenten mobilisierten teilweise große Menschenmassen. Am Tag der großen Militärparade in der Hauptstadt Washington demonstrierten die Teilnehmer unter dem Motto »No Kings« (Keine Könige) gegen das aus ihrer Sicht autoritäre Auftreten des Präsidenten.

Die Veranstalter sprachen von mehr als fünf Millionen Teilnehmern in über 2.100 Städten. Neben Kritik an Trumps Migrationspolitik warfen sie ihm vor, seine gesetzlichen Befugnisse zu überschreiten und wie ein König regieren zu wollen.

Bei den Anti-Trump-Protesten trotzten etwa in New York Tausende Demonstranten dem Regen. Laut ersten Schätzungen der Organisatoren gingen dort 200.000 Menschen auf die Straßen. Immer wieder skandierten sie: »So sieht Demokratie aus« und forderten die Absetzung Trumps. Auf vielen Schildern wurde die Arbeit der Einwanderungspolizei ICE kritisiert, manche trugen Aufschriften wie: »Wenn ich einen Diktator will, dann frag' ich meine Katze.«

Auch in Los Angeles gingen Tausende auf die Straße. Teilweise demonstrierten sie nur wenige Meter von den Soldaten entfernt, die Trump gegen den Willen der örtlichen Behörden in die Metropole entsandt hat. Nach bisherigem Stand blieb es in L.A. friedlich.

Allerdings wurden die Proteste in anderen Orten von Gewalt überschattet. In San Francisco fuhr ein Mann sein Fahrzeug in einer Menge von »No Kings«-Demonstranten und verletzte mindestens vier Menschen. Die Behörden gehen laut dem Sender NBC von einer vorsätzlichen Tat aus, der Fahrer wurde festgenommen.

Einen ähnlichen Vorfall gab es in dem Ort Culpepper, im Bundesstaat Virginia. Dort fuhr ein Mann mit einem Geländewagen in eine Gruppe von Demonstranten. Mindestens eine Person wurde von dem Auto erfasst, über mögliche Verletzungen ist noch nichts bekannt. Auch in diesem Fall konnte der Fahrer festgenommen werden ...

 


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Aktuelles+

15. Juni 2025

Atommüll | Entsorgung | Ozean | Nordostatlantik

Suche nach Tausenden Atommüll-Fässern im Atlantik beginnt

Mitten im Atlantik entsorgten vor Jahrzehnten etliche Staaten Fässer mit Atommüll. Wo genau sie sind und was sie mit ihrer Umgebung anrichten, ist unklar. Eine Expedition macht sich nun auf die Suche.

Paris - Atommüll in den Ozean zu werfen scheint aus heutiger Sicht absurd. Doch genau das geschah zwischen den 1950er und den 1980er Jahren im großen Umfang. Mindestens 200.000 Fässer werden alleine im Nordostatlantik vermutet. Ein Team europäischer Forscherinnen und Forscher macht sich nun auf die Suche nach den Fässern und fährt in das Gebiet, in dem wohl die Hälfte der Abfälle landete. Mit an Bord ist auch ein Wissenschaftler vom Thünen-Institut für Fischereiökologie in Bremerhaven.

Ozeane schienen vor Jahrzehnten sicherer Entsorgungsort

Mit den Anfängen der Atomkraft in Europa stellte sich für viele Länder auch die Frage der Entsorgung von nuklearem Müll. Die Tiefen des Ozeans, die fernab der Küste und von menschlicher Aktivität lagen, erschienen als günstige und einfache Lösung, um das zu entsorgen, was in der Industrieentwicklung in Laboren anfiel - zumindest dort, wo der Ozean als geologisch stabil galt. Über das Leben in den Weltmeeren wusste man damals wenig. Erst 1993 wurde die Entsorgung von Atommüll im Ozean schließlich untersagt.

Der Leiter des Projekts NODSSUM (Nuclear Ocean Dump Site Survey Monitoring), Patrick Chardon, geht davon aus, dass bei den allermeisten nuklearen Abfällen, die im Nordatlantik landeten, die Radioaktivität nach etwa 300 bis 400 Jahren quasi verschwunden sein dürfte. Nur bei etwa zwei Prozent des Mülls sei die Strahlungsdauer deutlich länger, sagte der Atomphysiker, der am Labor Clermont Auvergne in Clermont-Ferrand arbeitet.

Die Fässer wurden laut Chardon damals so konzipiert, dass sie dem Druck in der Tiefe standhalten, nicht aber so, dass sie die Radioaktivität wirklich einschließen. Der Physiker vermutet, dass schon seit längerem Radioaktivität aus den Behältern entweichen könnte.

Tauchroboter wird Meer nach Fässern durchforsten

Bei dem Projekt wollen nun 21 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Monat lang den Fässern, die wohl in 3.000 bis 5.000 Meter Tiefe liegen, auf die Spur kommen. Das Suchareal liegt mehr als 1.000 Kilometer westlich von La Rochelle im Westeuropäischen Becken des Atlantiks.

Ziel ist es, die Folgen der Müllentsorgung im Meer neu zu bewerten und zu untersuchen, wie es um das Ökosystem steht. Die Fachleute wollen eine Karte mit Atomfass-Funden erstellen und etliche Proben von Wasser, Boden und Tieren nehmen. Zudem wollen sie ein Referenzgebiet untersuchen, um die Ergebnisse später zu vergleichen.

Unterstützung bekommt das Team dabei von einem autonomen Tauchroboter. Der Roboter Ulyx kann bis zu 6.000 Meter in die Tiefe sinken. Neben physischen und chemischen Sensoren verfügt er über eine Kamera für 3D-Bilder und ein Sonarsystem zur Ortung von Gegenständen mit Schall. Mit den Aufnahmen des Roboters wollen die Fachleute die einzelnen Fässer und deren Zustand aufspüren und ihre Position vermerken. Denn wo genau sich die Behälter befinden, ob sie einzeln oder in Gruppen liegen und ob sie noch intakt sind, ist derzeit nicht bekannt.

Um die gesamte Fläche ihres Untersuchungsgebiets abzusuchen, bräuchte das Team Jahre, schätzte Co-Projektleiter Javier Escartin von der Universität ENS Paris. Für die vier Wochen peilen sie an, etwa 200 Quadratkilometer in verschiedenen Zonen abzusuchen. Ausgehend von den Roboterbildern entscheiden die Wissenschaftler dann, wo genau sie etwa Wasser oder Tiere entnehmen.

Folgen der Lagerung bisher nicht einzuschätzen

Neben der Menge an Radioaktivität geht es den Forschenden auch um die Umgebung des Mülls - etwa ob die Strahlung von Sedimenten blockiert wird oder welchen Einfluss Tiefenströmungen haben.

Welche Konsequenzen die Fässer haben könnten? „Das ist wirklich unbekannt“, meinte Escartin. „Wir kennen noch nicht einmal das grundlegende Ökosystem in der Gegend sehr gut.“ Denn die Tiefsee-Ebene sei in großen Teilen unerschlossen. Die Erkundung des Gebiets wird aus Sicht des Meeresgeologen daher auch jenseits der Atomthematik von Interesse sein. „Jede Information wird nützlich sein, um das System besser zu verstehen.“

Nach der vierwöchigen Mission gehen die gesammelten Proben an verschiedene Labore in Europa. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen dann ein weiteres Mail in See stechen, um noch gezielter Proben zu entnehmen. Ein genaues Datum für die zweite Ausfahrt steht noch nicht fest. Escartin hofft, dass es im kommenden Jahr so weit sein wird.

 


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Hintergrundwissen

Die Karte der nuklearen Welt


 
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Die "Interne Suche"

Atommüll | Entsorgung | Ozean

22. Mai 2025 - Drei Tonnen Uran wurden in neun Jahren legal in einem geschützten englischen Meeresarm verklappt

30. Januar 2025 - EGMR zum Giftmüll im "Land der Feuer" Ita­lien hat zu wenig gegen die Öko­mafia getan

19. Februar 2022 - Wohin mit radioaktivem Wasser aus Fukushima? Japans Antwort: in den Ozean

23. April 2013 - Fässer mit Atommüll verrotten im Ärmelkanal

22. September 2009 - Mittelmeer: Mafia soll Atommüll ins Meer gekippt haben
 

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Die Suchmaschine Ecosia pflanzt Bäume!

https://www.ecosia.org/search?q=Atommüll Entsorgung Ozean

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atommüllreport

Atommüllexport aus Deutschland

Abfälle, die ins Meer gekippt wurden - legal und illegal

Bis 1994 konnten radioaktive Abfälle ganz legal in die Meere versenkt werden. Zumindest für Feststoffe wurde dies von der Internationalen Maritimen Organisation 1994 verboten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert versenkten acht europäische Staaten Tausende Fässer mit Atommüll in Atlantik und Ärmelkanal, darunter Deutschland mit einigen hundert Tonnen. „114.726 Tonnen Atommüll schlummern vor dem europäischen Kontinentalsockel, meist in Tiefen von mehr als 4000 Metern. Nach offiziellen Angaben enthalten sie schwach- bis mittelradioaktiven Abfall der Atomindustrie, aus Forschung und Medizin; Kritiker wie der britische Atomphysiker John Large gehen jedoch davon aus, dass zum Teil auch hochradioaktiver Müll beigemischt war.“ Zu den Fässern aus Deutschland stellte die Bundesregierung am 27.12.2008 fest: „Die Fässer waren nicht konzipiert, um einen dauerhaften Einschluss der Radionuklide am Meeresboden zu gewährleisten. Insofern muss davon ausgegangen werden, dass sie zumindest teilweise nicht mehr intakt sind und Radionuklide freigesetzt wurden.“

In den 80er und 90er Jahren verklappte die italienische Mafia Atommüll ins Mittelmeer, auch Müll aus Deutschland. "Die Namen einiger in den achtziger und neunziger Jahren mysteriös versunkener und bei den Versicherungen nie auf Schadensersatz reklamierter Schiffe kennt man: Mikigan, Rigel, Marco Polo, Koralina; diese fuhr unter deutscher Flagge. Was sie alle an Bord hatten, dazu gibt es nur – schlimme – Verdachtsmomente. Die nach Behördenangaben „unnatürlich hohen“ Strahlenwerte und Krebshäufigkeiten an dem kalabrischen Küstenstreifen, wo 1990 die „Jolly Rosso“ strandete, zum Beispiel …. Das Gift sei nicht nur aus Italien gekommen, sondern auch aus anderen europäischen Ländern, darunter aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich; auch hätten ganz verschiedene Konzerne auf diese Weise ihren Problemmüll beseitigt. So schreibt Fonti in seinem Geständnis an die Staatsanwaltschaft.“ ...
 

Wikipedia de

Altlasten in den Meeren#Radioaktive_Stoffe

Verklappung radioaktiven Abfalls

Die erste Meeresentsorgung radioaktiver Abfälle fand 1946 etwa 80 km vor der Küste Kaliforniens im Nordostpazifik statt. In den darauffolgenden 48 Jahren entsorgten 13 Länder radioaktiven Abfälle mit einer Aktivität von insgesamt fast 140 Petabecquerel in den Weltmeeren. Diese Abfälle lassen sich in flüssige und feste schwach radioaktive Abfälle sowie Reaktordruckbehälter ohne oder mit beschädigtem Kernbrennstoff unterteilen. Etwa zwei Drittel der gesamten Radioaktivität stammen von sechs sowjetischen U-Boot-Reaktoren und der Abschirmung eines Atomeisbrecher-Reaktors, die mit beschädigtem Brennstoff in der arktischen Karasee entsorgt wurden. Das verbleibende Drittel wurde durch die Entsorgung verpackter, schwach radioaktiver Feststoffe im Nordostatlantik verursacht, hauptsächlich durch das Vereinigte Königreich und sieben weitere europäische Staaten. Von geringerer Bedeutung sind die Entsorgungen flüssiger und fester Abfälle in der Arktis und im Pazifik, die jeweils weniger als 1 % der weltweit entsorgten Radioaktivität ausmachen. Die Entsorgungen im Nordostatlantik begannen 1950 in kleinem Maßstab, stiegen dann stetig an und erreichten in den frühen 1980er Jahren mit 5 bis 7 PBq pro Jahr ihren Höhepunkt, bevor 1983 ein freiwilliges Moratorium für schwach radioaktive Abfälle eingeführt wurde. Die Arktis wurde als Entsorgungsgebiet von 1960 bis 1992 genutzt. Hochradioaktive Abfälle wurden vorwiegend vor Inkrafttreten der Londoner Konvention im Jahr 1975 versenkt, 1981 wurde allerdings ein U-Boot mit zwei Reaktoren samt Kernbrennstoff entsorgt. Der Pazifik wurden zwischen 1946 und 1993 verwendet. Während einige Länder nur sporadisch kleine Mengen ins Meer entsorgten, nutzten andere die Meeresentsorgung regelmäßig als Alternative zu landbasierten Methoden.

Laut Nuclear Energy Agency (NEA) und der IAEO haben 9 Staaten an 15 Stellen im Nordostatlantik bis 1982 insgesamt 114.726 Tonnen radioaktive Abfälle in 222.732 Fässern versenkt. Die versenkten Abfallbehälter waren nicht darauf ausgelegt, die Radionuklide dauerhaft am Meeresboden einzuschließen. Man ging davon aus, dass die Behälter im Laufe der Zeit ihre Dichtheit verlieren, wodurch Radionuklide freigesetzt, großräumig verdünnt und über längere Zeiträume abgebaut werden, bevor sie in Kontakt mit der menschlichen Umwelt gelangen können. Die Aktivitätskonzentrationen infolge des Fallouts von Kernwaffentests sind im Nordostatlantik vielfach höher. Im November 1993 wurde das zuvor geltende Moratorium durch ein dauerhaftes und uneingeschränktes Verbot der Entsorgung radioaktiver Abfälle im Meer ersetzt, das im Februar 1994 in Kraft trat. Seitdem herrscht weltweit Einigkeit darüber, dass radioaktive Abfälle sicher an Land endgelagert werden müssen.

Die Einleitung von radioaktiv belastetem Wasser aus kerntechnischen Anlagen in Gewässer ist weltweit nach wie vor ein gängiges Verfahren. Das Wasser wird zuvor behandelt, sodass es nur geringe Mengen radioaktiver Isotope enthält, insbesondere Tritium, das nicht vollständig entfernt werden kann. Die Freisetzung von Tritium liegt meist weit unter den festgelegten Grenzwerten. Signifikante Auswirkungen auf die Umwelt sind dabei nicht bekannt ...
 

Die Nukleare Kette

La Hague, Frankreich

Die Wiederaufbereitungsanlage von La Hague stellt Plutonium und Uran aus verbrauchten Atombrennstäben her. Große Mengen von Atommüll und Spaltmaterialien werden gelagert, was die Gefahr der Proliferation von Plutonium stark erhöht. Zudem verschmutzt radioaktiver Müll das Meer und die Atmosphäre. Schon haben mehrere Studien eine erhöhte Inzidenz von Leukämie bei Kindern im Umkreis von La Hague gezeigt.

[...] Folgen für Umwelt und Gesundheit

La Hague verseucht das Umland auf zwei Wegen: Zum einen werden radioaktive Gase wie Krypton-85 in die Atmosphäre freigesetzt. So fand Greenpeace 93.000 Bq/m³ Krypton-85 in der Luft über La Hague. Normale Werte bewegen sich zwischen ein bis zwei Becquerel pro Kubikmeter. Zum anderen werden jedes Jahr ca. 230 Millionen Liter radioaktiv kontaminiertes Wasser aus der Wiederaufbereitungsanlage ins Meer gekippt. Nach dem atomaren Niederschlag durch die weltweiten Atomtests und dem Super-GAU von Fukushima, sind die Emissionen der Atomanlagen von Sellafield und La Hague die größte Quelle radioaktiver Verschmutzung der Weltmeere und übertreffen dabei sogar die Atomkatastrophe von Tschernobyl.

Die Konzentration von radioaktivem Cäsium-137 im südlichen Atlantik beträgt 0,6 Bq/m³. Dagegen ist die Konzentration im Englischen Kanal nahe La Hague mit acht Becquerel pro Kubikmeter mehr als zehn Mal höher. Greenpeace konnte 1997 die radioaktive Belastung von Wasser, Meerestieren und Sediment um La Hagues Abwasserleitungen nachweisen und fand in Proben zahlreiche radioaktive Substanzen wie Americium, ein Nebenprodukt von Plutonium, Kobalt und Cäsium sowie eine Beta-Aktivität von mehr als 200 Millionen Bq/l. Zum Vergleich: Die normale Meereswasseraktivität liegt bei etwa 12 Bq/l ...
 

Sellafield/Windscale, Großbritannien

Die größte zivile und militärische Atomanlage Europas steht in Sellafield. Während hier in der Vergangenheit Plutonium für das britische Atomwaffenprogramm produziert wurde, dient der Standort heute als Wiederaufbereitungsanlage für Atommüll. Der Großbrand von 1957 sowie zahlreiche radioaktive Lecks kontaminierten die Umwelt und setzten die Bevölkerung erhöhten Strahlenwerten aus.

[...] Folgen für Umwelt und Gesundheit

Der Brand des Windscale-Reaktors und die daraus entstandene radioaktive Wolke mit radioaktiven Partikeln wie Jod-131 und Polonium-210 verursachte konservativen Schätzungen zu Folge mindestens 190 Krebsfälle, von denen mehr als die Hälfte tödlich verlief. Und auch die Flora und Fauna der Irischen See trug durch den radioaktiven Niederschlag, die zahlreichen Lecks und Unfälle und das regelmäßige Verkippen radioaktiven Abwassers enormen Schaden davon. In den Jahren 2004/2005 traten durch ein Leck etwa 83.000 Liter radioaktive Säure ins Meer aus – versetzt mit den krebserregenden Stoffen Strontium-90 und Cäsium-137. Über die marine Nahrungskette gelangen diese Radioisotope in britische, norwegische und irische Fischfanggebiete. Sogar die Atomkraftbefürworter der Internationalen Atomenergie Organisation (IAEO) mussten zugeben, dass die Atomanlage in Sellafield massiv zur radioaktiven Verseuchung des Nordatlantik beiträgt. Rund um die Anlage wurden in Bodenproben zudem wiederholt erhöhte Konzentrationen von Cäsium-137, Cobalt-60 oder Americium-241 gefunden, sodass auch Feldfrüchte, Getreide und Milch belastet sein dürften. 2002 kam durch eine britische Studie ans Licht, dass Kinder von Arbeitern aus Sellafield ein fast zweifach erhöhtes Risiko haben, an Leukämie und Lymphomen zu erkranken ...
 

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