Newsletter XXV 2024
16. bis 22. Juni
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Aktuelles+ | Hintergrundwissen |
Die PDF-Datei "Nuclear Power Accidents" enthält eine Reihe weiterer Vorfälle aus verschiedenen Bereichen der Atomindustrie. Einige der Ereignisse wurden nie über offizielle Kanäle veröffentlicht, so dass diese Informationen der Öffentlichkeit nur auf Umwegen zugänglich gemacht werden konnten. Die Liste der Zwischenfälle in der PDF-Datei ist daher nicht zu 100% identisch mit "INES und die Störungen in kerntechnischen Anlagen", sondern stellt eine Ergänzung dar.
04. Juni 2008 (INES 0 Klass.?) Akw Krsko, SVN
06. Juni 2008 (INES 1) Akw Philippsburg, DEU
08. Juni 1970 (INES 4 NAMS 3,6) Atomfabrik LLNL, USA
09. Juni 1985 (INES 4) Akw Davis Besse, USA
10. Juni 2009 (INES 2) Atomfabrik Cadarache, FRA
10. Juni 1977 (INES ? Klass.?) Akw Millstone, USA
13. Juni 1984 (INES ? Klass.?) Akw Fort St. Vrain, USA
14. Juni 1985 (INES ? Klass.?) Forschungsreaktor Constituyentes, ARG
16. Juni 2005 (INES ? Klass.?) Akw Braidwood, USA
17. Juni 1997 (INES ? Klass.?) Atomfabrik Arsamas-16, RUS
18. Juni 1999 (INES 2) Akw Shika, JPN
18. Juni 1988 (INES ? Klass.?) Akw Tihange, BEL
18. Juni 1982 (INES ? Klass.?) Akw Oconee, USA
18. Juni 1978 (INES ? Klass.?) Akw Brunsbüttel, DEU
19. Juni 1961 (INES 3 NAMS 4) Atomfabrik Windscale/Sellafield, GBR
21. Juni 2013 (INES ? Klass.?) Akw Kuosheng, TWN
23. Juni 2012 (INES 1 Klass.?) Akw Rajasthan, IND
26. Juni 2000 (INES 1 Klass.?) Akw Grafenrheinfeld, DEU
28. Juni 2007 (INES 0 Klass.?) Akw Brunsbüttel, DEU
28. Juni 2007 (INES 0 Klass.?) Akw Krümmel, DEU
28. Juni 1992 (INES 2) Akw Barsebäck, SWE
29. Juni 2005 (INES ? Klass.?) Akw Forsmark, SWE
30. Juni 1983 (INES ? Klass.?) Akw Embalse, ARG
Wir sind immer auf der Suche nach aktuellen Informationen. Wer helfen kann, sende bitte eine Nachricht an:
nukleare-welt@reaktorpleite.de
22. Juni
Klimawandel | Ozonschicht | FCKW
Vor 50 Jahren
Forscher-Duo prophezeite Katastrophe – und rettete so die Ozonschicht
50 Jahre ist es her, dass Forschende eine Bedrohung der Ozonschicht voraussagten – und zwar durch Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). Obwohl die Theorie damals noch nicht belegt war, wurde FCKW daraufhin in den USA teilweise verboten – was noch einen weiteren Nutzen hatte.
Es war ein unscheinbarer Artikel: kaum drei Seiten lang, ohne Bilder und Grafiken, nur Text und fünf chemische Reaktionsgleichungen. Unter dem nüchternen Titel „Stratosphärische Senke für Fluorchlormethan-Verbindungen – Chlor-katalysierter Abbau von Ozon“ erschien am 28. Juni 1974 im Fachblatt „Nature“ ein Beitrag, der nicht weniger enthielt als den Hinweis auf eine bevorstehende Katastrophe. Die Chemiker Frank Sherwood Rowland und Mario Molina von der Universität von Kalifornien in Irvine beschrieben am Beispiel zweier Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), wie diese Substanzen langfristig für einen Abbau des Ozons in der Stratosphäre sorgen würden.
FCKW sind zu jener Zeit als Treibgas in Spraydosen, als Blähmittel bei der Schaumstoff-Produktion und als Reinigungsmittel für Textilien und elektronische Bauteile im Einsatz. Und schon seit den 1930er-Jahren als Kühlmittel in Kühlschränken und Klimaanlagen.
FCKW gelten als ideale Stoffklasse
Viele Jahrzehnte scheinen sie die ideale Stoffklasse zu sein: ungiftig, nicht brennbar, geruchlos und chemisch äußerst stabil. Doch gerade diese Stabilität ist es, die langfristig zu Problemen führt. Dem englischen Chemiker James Lovelock fällt Anfang der 1970er-Jahre auf, dass sich zwei maßgebliche FCKW, F11 und F12, auch fern jeglicher Zivilisation etwa über dem Südatlantik in der Luft nachweisen lassen.
[...]
Was wäre ohne FCKW-Verbot passiert?
Die Pioniere Rowland und Molina starben 2012 beziehungsweise 2020 – 1995 erhielten sie zusammen mit Crutzen den Nobelpreis für Chemie. Man kann nur spekulieren, wie die Geschichte ohne ihre Arbeit von 1974 verlaufen wäre. Möglicherweise wären andere darauf gekommen, dass FCKW die Ozonschicht bedrohen. Aber wann?
Wie es ohne diese Erkenntnis und ohne Montrealer Protokoll weitergegangen wäre, simulierte 2009 ein Team um Paul Newman von der US-Weltraumbehörde Nasa. Bis 2065 wäre die Ozonschicht demnach um zwei Drittel zurückgegangen, und schon heute würde der Verlust auch über unseren Köpfen in Mitteleuropa rund 20 Prozent betragen. Mit entsprechenden Folgen der dann stärkeren UV‑Strahlung.
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Geopolitischer Umbruch? Malaysia und Thailand stärken Brics als US-Konkurrenten
Malaysia kündigt Beitritt zu Bündnis an, Thailand unterzeichnet Absichtserklärung. Was bedeuten die Schritte im Kampf der Narrative zwischen China und USA?
Die Brics-Gruppe scheint sich immer mehr zu einer realen Bedrohung der sogenannten regelbasierten internationalen Ordnung unter Vorherrschaft der USA zu entwickeln.
In einem Interview mit dem chinesischen Medium Guancha gab der malaysische Premier Anwar Ibrahim bekannt, der Gruppe um Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika beizutreten. Auch Thailand liebäugelt mit einem Beitritt.
Zu dieser mutmaßlichen "geopolitischen Verschiebung", wie das indische Nachrichtenportal WION sich äußert, gesellt sich eine weitere Bedrohung der US-Hegemonie: Die näher rückende Umsetzung einer globalen Währungsreform, die im vergangenen Jahr auf dem Brics-Gipfel in Südafrika angekündigt wurde – und als Meilenstein der Multipolarität und der sogenannten Entdollarisierung gehandelt wird.
"Herausforderung für die westliche Dominanz"
Die Brics-Gruppe erweitert bereits seit vergangenem Jahr verstärkt ihre Mitgliedschaft. Selbsterklärtes Ziel des Bündnisses ist es, die vom Westen dominierte Weltordnung herauszufordern. Saudi-Arabien, Iran, Äthiopien, Ägypten, Argentinien und die Vereinigten Arabischen Emirate sind bereits beigetreten. Über 40 Länder haben darüber hinaus ihr Interesse bekundet ...
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Zwischenbilanz des Gaza-Krieges
Welches Fazit über die Auswirkungen des Gaza-Krieges lässt sich derzeit, noch vor seiner Beendigung, aus israelischer Perspektive ziehen?
Der Gaza-Krieg kann noch nicht endgültig bilanziert werden. Er dauert ja noch an. Aber eine Zwischenbilanz (auf israelischer Seite) darf jetzt schon erstellt werden. Einige ihrer gewichtigen Punkte seien hier erörtert.
Netanjahu hat über Jahre versucht, den israelisch-palästinensischen Konflikt aus dem Bewusstsein der Weltöffentlichkeit zu verdrängen. Das ist ihm auch lange Zeit sowohl in seiner Außen- und erst recht in seiner Innenpolitik gelungen. Sein Motto, es gelte den Konflikt zu verwalten, nicht zu lösen, diente ihm dabei als ideologisches Schutzschild. “Die Welt” hat weitgehend mitgespielt, die jüdische Bevölkerung Israels erst recht. Dem hat nun Hamas-Führer Yahya Sinwar ein Ende gesetzt. Ungeachtet der Frage, ob die horrende Menge an toten Palästinensern im Gazastreifen “notwendige Opfer” sind, wie Sinwar heute behauptet, oder dieses Diktum von ihm lediglich eine im nachhinein gemachte Rationalisierung ist, eines steht fest: Die “Palästinenserfrage” treibt wieder die politische Tagesordnung der Welt um; sie ist durch den massiv tobenden Tod zum Leben erwacht.
Das hört sich zynisch an. Aber Politiker reden nun mal so. Sie verrechnen verschlissenes Menschenleben und humanes Leiden mit dem Telos eines “höheren Zwecks”. So war der ägyptische Präsident Anwar Sadat seinerzeit bereit, eine Million ägyptische Soldaten zu opfern, um die von Israel besetzte Sinai-Halbinsel zu “befreien”. Netanjahu getraut sich nicht, derlei Perfiditäten zu quantifizieren. Aber er handelt so, als seien die Opfer dieses Krieges auf israelischer Seite eine Art hinzunehmenden Kollateralschadens: Die Geiseln würden mit zunehmendem militärischen Druck auf die Hamas befreit werden. Daran hält er bis heute noch fest, obwohl schon längst klar geworden ist, dass die Entführten, wenn überhaupt, nur über einen Deal mit der Hamas befreit werden können, welcher allerdings die Beendigung des Krieges zur Voraussetzung hat. Diesen will der israelische Premier aber aus privatem Interesse auf keinen Fall beenden.
[...]
Niemand in Israel weiß auch heute klar anzuzeigen, was “am Tag danach” geschehen soll, also wie man sich die Zukunft des von Israel schändlichst verwüsteten, aber eben nicht “total besiegten” Gazastreifens vorzustellen hat. Die einzigen, die eine “klare” Vorstellung haben, sind die kahanistischen Faschisten, die von einer jüdischen Neubesiedlung des Gazastreifens und neuerdings gar eines Teils von Südlibanon räsonieren.
Wer geneigt ist, solche Visionen als Chimären zu belächeln, sollte sich daran erinnern – wie eine israelische Publizistin diese Woche schrieb –, dass es die Urväter dieser nationalreligiösen Bewegung waren, die vor einem halben Jahrhundert belächelt wurden, als sie die ersten Siedlungen im Westjordanland errichteten. In den folgenden Jahrzehnten haben es sie und ihre sich zunehmend radikalisierenden Nachfolger (mit staatlicher Unterstützung) geschafft, ein ca. 650.000 Menschen umfassendes zionistisches Siedlungswerk im besetzten Westjordanland aufzubauen – und die Zweistaatenlösung historisch vorerst zu verunmöglichen.
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CO2-Emissionen | Stahl | Zement
Überraschendes Abfallprodukt der Stahlindustrie: Grüner Zement
Ideen, die unsere Welt verändern und verbessern – wir stellen sie vor. Diesmal: ein Verfahren, um Baustoff ohne CO2-Emissionen herzustellen.
Die Idee
Knapp ein Drittel der globalen CO2-Emissionen stammen aus der Industrie. Und rund 50 Prozent davon entfallen auf nur zwei Produkte: Stahl und Zement. Beide Branchen versuchen seit Jahren, den Klimagasausstoß der Produktion zu senken. Aber bisher gelang es gerade einmal, den Anstieg der Emissionen parallel zur steigenden Rohstoffnachfrage zu stoppen.
Forscher der Universität Cambridge in Großbritannien haben nun ein Verfahren entwickelt, das die Aufbereitung von Recyclingstahl und -zement verbindet – und so die Sorgen beider Industrien im Gleichschritt verringern könnte. Gelänge es, den Prozess im industriellen Maßstab zu betreiben und die benötigte Heizenergie rein aus erneuerbaren Quellen zu beziehen, sei die Herstellung CO2-frei erzeugten Zements möglich, hoffen die beteiligten Forscher.
[...]
Die Umsetzung
Um beim Altstahlrecycling möglichst reinen Stahl zu erhalten, muss die Schmelze in den Öfen vom Luftsauerstoff abgeschottet werden. Bisher nutzen die Unternehmen dafür kalkhaltige Stoffe, die sich mit anderen Verunreinigungen zur Schlacke sammeln – und am Ende des Prozesses entsorgt werden müssen. Die britischen Forscher ersetzen die Zuschlagstoffe nun durch zementhaltiges Mehl aus zermahlenen Betonresten, die beim Abriss von Gebäuden anfallen. „Als wir die Schlacke analysierten, zeigte sich, dass wir beim Stahlrecycling reinen Zement erzeugt hatten“, sagt Allwood. Im kleinen Maßstab (wenige Tonnen Schmelze) funktioniert das Co-Recycling bereits: „Wenn die Industrie wie angestrebt den Schmelzprozess auf erneuerbaren Strom umstellt, können wir CO2-freien Recyclingzement herstellen.“ ...
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Erdgas | Wärmewende | Gasnetz
Gas verliert an Bedeutung: Experten warnen vor „Versechzehnfachung“ der Kosten
Die Wärmewende in Deutschland könnte zu einer Kostenfalle für Gasverbraucher und Netzbetreiber werden. Eine neue Untersuchung warnt vor drastischen Preissteigerungen.
Berlin - Deutschland befindet sich an der Schwelle zu einer tiefgreifenden Veränderung. Die globale Erwärmung fordert weltweit entschlossenes Handeln, was erhebliche Anstrengungen erfordert. Aktuell im Mittelpunkt: Die Wärmewende. Durch Diskussionen um das „Heizungsgesetz“ im vergangenen Jahr, stehen nun Millionen von Haus- und Immobilienbesitzer vor der Entscheidung, wie sie in Zukunft heizen möchten. Aufgrund neuer Gesetze wie dem Heizungsgesetz und der kommunalen Wärmeplanung scheint es, als könnte Erdgas als Energiequelle an Bedeutung verlieren. Doch das hat Folgen.
Die Wärmewende in Deutschland: Heizungsgesetz und Wärmeplanung
Im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung zwei neue Gesetze verabschiedet: Das Gebäudeenergiegesetz (GEG, bekannt als „Heizungsgesetz“) und das Wärmeplanungsgesetz (WPG). Beide Gesetze sind eng miteinander verknüpft und legen einen Fahrplan für die zukünftige Wärmeversorgung in Deutschland fest. Bis 2026 bzw. 2028 müssen Kommunen und Gemeinden in Deutschland eine Wärmeplanung verabschiedet haben, die langfristig (spätestens bis 2045) klimaneutral sein muss.
Eigentümer sollen dann auf Basis dieser Wärmeplanungen entscheiden können, welche Heizung sie zukünftig nutzen möchten. Auch hier gilt die schrittweise Umstellung auf eine klimafreundliche Wärmeversorgung (zunächst muss sie nur zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energien bestehen).
Rückgang der Bedeutung der Gasnetze wird immer wahrscheinlicher
Darüber hinaus gibt es das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), das die Rechte und Pflichten der Netzbetreiber definiert. Laut EnWG müssen Gasnetzbetreiber die Gasnetze so lange betreiben, wie es Nutzer gibt. Dieses Gesetz geht von einer dauerhaften Nutzung von Erdgas als flächendeckenden Energieträger aus. Damit könnte Gas in Zukunft sowohl für Verbraucher als auch für Netzbetreiber zu einer Kostenfalle werden ...
21. Juni
Krebs-Studie mit erstaunlichem Ergebnis: Eine Generation erkrankt besonders häufig
Eine neue Krebs-Studie liefert eine auffallende Erkenntnis. Denn eine Generation erkrankt häufiger an Krebs als ihre Vorgenerationen.
Frankfurt – An Krebs zu erkranken ist eine Sorge, die viele Menschen teilen. Eine Studie gibt nun weitere Erkenntnisse zu Krebserkrankungen. Dabei wurde die Häufigkeit von verschiedenen invasiven Krebserkrankungen zwischen Generationen verglichen. Diese Untersuchung lieferte ein erstaunliches Ergebnis, denn eine Generation erkrankt an häufiger an Krebs, als noch ihre Elterngeneration.
Studie mit Daten von 3,8 Millionen Krebspatienten: Generation X erkrankt häufiger an Krebs
Die Studie wurde mit den Daten von 3,8 Millionen Krebspatienten in den USA durchgeführt. Untersucht wurden dabei Menschen mit Geburtsjahren von 1908 bis 1983. Das entspricht den Generationen zwischen der größten Generation und Generation X.
Was dabei deutlich wird ist, dass Menschen, die der Generation X angehören, also zwischen 1965 und 1980 geboren wurden, einen größeren Pro-Kopf-Anstieg der Inzidenz der wichtigsten Krebsarten erlebten, als alle anderen Generationen, die in der Studie berücksichtigt wurden.
Vergleicht man die Generation X mit der Vorgeneration der Babyboomer, stiegen die Inzidenzen bei Frauen für Schilddrüsenkrebs, Nierenkrebs, Rektumkarzinom, Gebärmutterkörperkrebs, Dickdarmkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bei Männern hingegen bei Schilddrüsenkrebs, Nierenkrebs, Enddarmkrebs, Dickdarmkrebs und Prostatakrebs, sowie Leukämie ...
Der Elefant im Raum hat einen Namen: Niedrigstrahlung!
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Gesundheit | Corona | Masken | Spahn
Klagen gegen Gesundheitsministerium
Maskenhersteller fordern von Bund 2,3 Milliarden Euro für offene Corona-Bestellungen
Mit Beginn der Pandemie hatte Ex-Gesundheitsminister Spahn großzügig Masken eingekauft – dann blieb sein Ministerium Rechnungen schuldig. Laut einem Bericht der »Welt« könnte das den Bund nun teuer zu stehen kommen.
Die gescheiterte Pkw-Maut aus der Regie von Ex-Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) kostet den Bund 243 Millionen Euro Schadensersatz. Nun könnten neue Klagen diese Summe in den Schatten stellen: Gut 100 Klagen von Lieferanten von Coronamasken laufen derzeit gegen das Bundesgesundheitsministerium. Es geht um einen Streitwert von insgesamt rund 2,3 Milliarden Euro. Das geht aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage des FDP-Haushaltspolitikers Karsten Klein hervor, die der »Welt am Sonntag« vorliegt.
Die Gerichtsprozesse sind ein Erbe des damaligen Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU). Dieser garantierte 2020 zu Beginn der Pandemie im sogenannten Open-House-Verfahren sämtlichen Lieferanten eine unbegrenzte Abnahme von Masken zu dem schon damals hoch angesetzten Preis von 4,50 Euro pro FFP2-Maske.
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Gründliche Aufarbeitung notwendig
»Den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern droht ein immenser Kostenschock«, sagte der FDP-Abgeordnete Klein der »Welt«. Klein ist Obmann der FDP im Haushaltsausschuss. Der Ausgang der Klagen sei zwar noch abzuwarten, doch schon jetzt werde deutlich: »Die Folgen der massiven Überbeschaffung unter dem damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn werden immer verheerender.« Mehr denn je sei nun eine gründliche Aufarbeitung notwendig, so Klein. »Die Folgen des Open-House-Verfahrens sind ein weiteres Argument für die Einsetzung einer Enquetekommission zur Aufarbeitung der Coronapandemie. Diese würde das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik stärken und wäre Ausdruck einer guten Fehlerkultur.«
Bisher hat das Gesundheitsministerium rund 80 Streitfälle mit Lieferanten durch Vergleiche beendet, teilte das mittlerweile von Karl Lauterbach (SPD) geführte Haus mit. Wie teuer diese gewesen sind, bleibt geheim. Zwei weitere Verfahren wurden rechtskräftig verloren, acht gewonnen. Insgesamt zahlte der Bund in der Pandemie 5,9 Milliarden Euro für Schutzmasken, von denen nach Angaben des Bundesrechnungshofes nur knapp 30 Prozent in Deutschland verteilt wurden. 2,9 Milliarden Masken wurden vernichtet oder sind zur Vernichtung vorgesehen.
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Australisches Militär testet erstmals tragbaren Hochenergielaser zur Drohnenabwehr
Australiens Militär setzt auf Laser zur Drohnenabwehr. Ein tragbares Hochenergiesystem wurde erfolgreich getestet. Ist es die Wunderwaffe der Zukunft?
Drohnen haben die Kriegsführung verändert, wie der Krieg in der Ukraine eindrücklich zeigt. Sie haben etwa die Bedeutung von Panzern auf dem Schlachtfeld verringert. Aber auch die Art und Weise, wie Angriffe vorbereitet und durchgeführt werden, denn mithilfe von Drohnen können Truppenkonzentrationen leicht erkannt und angegriffen werden.
Schutzmaßnahmen gegen Drohnenangriffe im Einsatz
Doch jede neue Waffe fördert auch die Entwicklung von Gegenmitteln. Noch sieht man auf den Schlachtfeldern in der Ukraine vorwiegend defensive Mittel: unter anderem Metallgitter, die an Panzern, Schützenpanzern oder Raketenwerfern angebracht werden, um sie vor Drohnenangriffen zu schützen. Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis auch Waffen zum Einsatz kommen, mit denen Drohnen direkt bekämpft werden können.
Eine solche Waffe wurde kürzlich von den australischen Streitkräften (ADF) erfolgreich getestet. Auf dem Militärgelände Puckapunyal in Victoria wurde erstmals ein tragbarer Hochenergielaser zur Drohnenbekämpfung eingesetzt. Das System mit dem Namen "Fractl" wurde von der in Melbourne ansässigen Firma AIM Defence entwickelt und ist die erste gerichtete Energiewaffe der ADF.
Australiens neue Laserwaffe gegen Drohnen
Laut ADF kann der koffergroße Laser Drohnen ausschalten, die sich mit 100 Kilometern pro Stunde bewegen. Der Strahl bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit und kann Stahl durchdringen, obwohl er weniger Energie verbraucht als ein Wasserkocher. Das System kann Bedrohungen von der Größe eines 10-Cent-Stücks aus einer Entfernung von 1.000 Metern aufspüren ...
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Klimawandel | Vereinten Nationen | CO2-Emissionen
80 Prozent der Menschheit fordern mehr Einsatz fürs Klima
Eine weltweite Befragung des UN-Entwicklungsprogramms liefert klare Ergebnisse: Große Mehrheiten sind in Sorge vor dem Klimawandel. Viele sagen, er beeinflusse bereits ihre Lebensentscheidungen.
Die Antworten sind so eindeutig, dass man selbst bei den Vereinten Nationen (UN) überrascht war: In einer großen Befragung mit Teilnehmenden aus allen Weltregionen fordern 86 Prozent, dass Länder und Regierungen ihre Konflikte beiseite legen müssten, um gemeinsam die weltweite Bedrohung durch den Klimawandel zu verringern. "Ein so eindeutiges Signal hatte, glaube ich, keiner erwartet", sagte der Chef des UN-Entwicklungsprogramms UNDP, Achim Steiner, dem deutschen öffentlich-rechtlichen Senderverbund ARD.
Das UNDP hatte in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford 75.000 repräsentativ ausgewählte Menschen in 77 Ländern befragt. Darunter waren auch gut 9300 Personen ohne formelle Schulbildung. Bei wiederum gut 1200 davon handelte es sich um Frauen über 60 - laut UNDP "eine der am schwersten für Umfragen zu gewinnende Gruppe". Die Erkenntnisse quer durch alle Bildungs- und Einkommensschichten sind überall auf der Welt eindeutig: 80 Prozent der Menschheit wünschen sich von ihren Regierungen mehr Einsatz zur Bekämpfung der Klimakrise.
Mehr Einsatz fordern vor allem Menschen in ärmeren Ländern
Besonders deutlich wird diese Forderung in ärmeren Ländern, die häufig in besonderer Weise vom Klimawandel bedroht sind. Die eindeutigsten Werte gibt die UNDP-Studie für fünf Länder in Subsahara-Afrika an: In Äthiopien, Tansania und Benin fordern 97 Prozent mehr politischen Einsatz fürs Klima; in den Sahel-Staaten Niger und Burkina Faso sind es 96 beziehungsweise 95 Prozent ...
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Argentinien | Pressekonferenz | Javier Milei
Eklat um Milei weitet sich aus
Kanzleramt sagt militärische Ehren für Argentiniens Präsident ab
Argentiniens Präsident Milei beschimpft Spaniens Ministerpräsident Sánchez seit fast zwei Monaten. Der Sozialist sei ein "Feigling" und seine Frau als "korrupt". In Berlin trifft der neue Star der internationalen Rechten nun Bundeskanzler Scholz - für ein "kurzes Arbeitstreffen".
Javier Milei, das neue Enfant terrible der internationalen Politik und Star der internationalen Rechten, kommt nach Deutschland. Am Wochenende ist Argentiniens Präsident zu Besuch. Am Samstag nimmt er einen Preis in Hamburg entgegen, für Sonntag war in Berlin das volle Programm für einen Staatsbesucher geplant: Empfang mit militärischen Ehren, ein persönliches Gespräch mit Bundeskanzler Scholz, danach eine Pressekonferenz mit den beiden. Doch nun eine halbe Rolle rückwärts: Die Fragerunde ist abgesagt, und Milei wird auch nicht wie andere ausländische Staatsoberhäupter empfangen. Der Ton: frostig. Was ist geschehen?
Auf Nachfrage von Journalisten sagte die Bundesregierung schlicht, die Pressekonferenz sei nicht auf Betreiben des Kanzleramtes abgesagt worden. Die Änderungen gebe es wegen Terminproblemen. Es werde deshalb am Sonntag nur ein "kurzes Arbeitstreffen" der Regierungschefs und Delegationen im Kanzleramt geben. Milei ist dafür bekannt, dass er solche Pressekonferenzen nicht mag und sich ungern kritischen Fragen aussetzt. Der wegen seiner radikalen libertären Positionen und krawalligen Aussagen umstrittene argentinische Staatschef ist zudem erpicht auf Kontrolle der Rahmenumstände.
[...]
Milei ist der neue Star der globalen Rechten, Anhänger einer radikalen laissez-faire-Wirtschaftspolitik, will Argentiniens Staat eigener Aussage zufolge von innen heraus zerstören und meint, man müsse Hungernde sich selbst überlassen, da die Gesellschaft schon eine Lösung finden werde. Er und Scholz kommen also aus unterschiedlichen politischen Welten, der Bundeskanzler steht Sánchez inhaltlich wesentlich näher. Die Beziehungen zwischen Scholz und Milei, insbesondere im Hinblick auf neue Handelsbeziehungen wie des EU-Mercosur-Handelsabkommens und anderen Kooperationen, werden deshalb genau beobachtet ...
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21. Juni 2013 (INES ? Klass.?) Akw Kuosheng, TWN
Ein Teil einer Luftklappe fiel in die Stromschiene und löste eine Reaktorabschaltung aus.
(Kosten ca. 4 Millionen US$)
Nuclear Power Accidents
Wikipedia en
Kuosheng Nuclear Power Plant
Am Freitag, den 21. Juni 2013, schaltete sich der Kernreaktor Nummer eins des Kraftwerks automatisch ab. Die automatische Abschaltung erfolgte, weil die Schutzvorrichtung aktiviert wurde, als das Erdungssignal des Generators eine anormale Aktivität aufwies. Dies war die Folge eines losen Flügels in der Luftklappe, der auf den Sammelschienenisolator zwischen Generator und Haupttransformator fiel. Der Reaktor wurde durch den Vorfall nicht beschädigt, und es kam zu keiner Freisetzung von Radioaktivität ...
Übersetzung mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
20. Juni
Rechtsextreme | Rassisten | Neonazis
Neonazi-Strukturen um Grevesmühlen:
Die Glatzen waren nie weg
Der rassistische Angriff Jugendlicher auf eine Familie aus Ghana geschah nicht im luftleeren Raum. Die rechtsextreme Szene ist hier seit Jahren aktiv.
HAMBURG taz | In Grevesmühlen ist der Oldschool-Look der Rechtsextremen wieder en vogue. Bomberjacke, Army-Hose, Glatze und Springerstiefel – so sah die Kleidung von rund 20 Jugendlichen aus der rechten Szene aus, die in der Kreisstadt in Mecklenburg-Vorpommern vor einer Woche eine ghanaische Familie angegriffen hatten.
Ein Video zeigt, wie die Mädchen von acht und zehn Jahren von den bedrohlich aussehenden Jugendlichen umringt wurden. Der Achtjährigen soll ein Rechtsextremer ein Bein gestellt haben, während sie mit einem Roller vorbei fuhr. Als die Eltern ihren Kindern helfen wollten, folgten rassistische Beleidigungen und körperliche Auseinandersetzungen. Der Vater wurde verletzt. „Wir waren schon rechts, bevor es cool wurde“, soll zuvor einer der Täter bei Facebook gepostet haben
Im gleichen Look wie die Jugendlichen von heute lief in den 90er Jahren schon Sven Krüger in dieser Region herum. Der Mandatsträger prägt für die Wählergemeinschaft „Heimatliebe“ aus Jamel hier bis heute die rechte Szene. Grevesmühlen liegt nur rund zehn Kilometer entfernt von Jamel. Das ist ein Katzensprung in der regional eng verbundenen Szene in Mecklenburg-Vorpommern. In dem Dorf leben fast nur Neonazis, die Dorfgemeinschaft versteht sich als „frei-sozial-national“ und richtet völkische Feste aus. Bis heute strahlt das Netzwerk mit seinen Aktivitäten in der Region aus.
In Grevesmühlen unterhielt Krüger, der heute Glatze mit Bart trägt, über Jahre ein rechtsextremes Zentrum – das Thinghaus. Auf der ehemaligen Website des rechtsextremen Zentrums hieß es, das das Wort „Thing“ im altgermanischen Sprachgebrauch etwa so viel wie Volksversammlung bedeute. „Und so soll es auch weitergeführt werden, als Versammlungshaus der gesamten nationalen Bewegung“, hieß es. „Egal ob Partei oder freie Kameradschaft, Einzelkämpfer oder Familienkreis, im Thing-Haus ist jeder zu Hause, dem Begriffe wie Vaterland und Freiheit noch nicht fremd geworden sind“ ...
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Atomausstieg | Rückbau | Krümmel
Schleswig-Holstein genehmigt Abriss des AKW Krümmel
Im Einsatz war es schon lange nicht mehr: Das Kernkraftwerk Krümmel, einst größter Reaktor seiner Art, darf nun rückgebaut werden. Bis man vom Abriss äußerlich etwas sehen kann, wird es noch dauern.
Der geplante Abriss des Atomkraftwerks Krümmel bei Geesthacht kann losgehen. Das für die Atomaufsicht zuständige schleswig-holsteinische Umweltministerium hat dem Betreiber Vattenfall am Donnerstag die Genehmigung zur Stilllegung und zum Abbau des Atommeilers erteilt. »Der Atomausstieg in Krümmel schreitet voran«, sagte Minister Tobias Goldschmidt (Grüne).
»Mit der heute erteilten Genehmigung geht der ehemals größte Siedewasserreaktor der Welt in die Abbauphase«, erklärte er. Bereits in der Phase des Nachbetriebs erfolgten erste vorbereitende Arbeiten für den Rückbau. Die Brennelemente kamen in ein Zwischenlager am Standort Krümmel, und Experten führten dem Umweltministerium zufolge eine umfangreiche Systemdekontamination mit Minimierung der Strahlenbelastung durch.
[...]
Diese Arbeiten sollen im vierten Quartal beginnen und 2027 abgeschlossen werden. Mit dem letzten Brennelement 2017 und dem letzten Einzelbrennstab 2019 sind nach Betreiberangaben bereits rund 99 Prozent des radioaktiven Inventars aus dem Kraftwerk entfernt.
Seit Sommer 2007 fast durchweg vom Netz
Krümmel war 1983 ans Netz gegangen. Die sogenannte Berechtigung zum Leistungsbetrieb erlosch bereits im August 2011 durch eine Atomgesetzänderung nach dem Reaktorunfall im japanischen Fukushima. Bereits zum damaligen Zeitpunkt war das AKW aufgrund von Pannen schon seit Sommer 2007 fast durchweg vom Netz ...
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Atomkraftwerke laut Greenpeace sind Milliardengrab für Steuergelder
Kosten der Kernenergie
Milliardengrab Atomkraft
Eine Reihe von EU-Ländern sowie die Europäische Investitionsbank setzen auf den Neubau von Atomreaktoren, um die Klimaziele zu erreichen. Eine Greenpeace-Analyse warnt vor Risiken für die öffentlichen Kassen.
In Europa sind in den letzten zwei Jahrzehnten nur drei neue Atomkraftwerke in Betrieb genommen worden. Dabei hatte es Ankündigungen für viel mehr Reaktoren gegeben.
So kündigte der damalige französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy 2009 weitere Neubauten an, und der frühere britische Premier Tony Blair versprach 2005 sogar den Bau von zehn Reaktoren.
Zurzeit setzt eine Reihe von EU-Ländern, darunter Frankreich, die Niederlande und Schweden, aber auch Polen, Tschechien, die Slowakei und Slowenien, stark auf Atomkraft, um ihre Klimaziele zu erreichen. Die Länder gehen damit allerdings hohe volkswirtschaftliche Risiken ein, wie eine neue Analyse zeigt.
Die Kosten seien höher als beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Außerdem müsse der Staat bei Atomkraft-Projekten immer wieder einspringen, um Finanzierungslücken zu schließen.
In der von Greenpeace in Auftrag gegebenen Untersuchung wurden die Kosten und Finanzierungsmodelle von AKW-Neubauten in zehn Ländern analysiert, darunter China, Finnland, Frankreich, Großbritannien und Russland.
Zeit- und Kostenrahmen regelmäßig gesprengt
Darunter sticht der Reaktor Flamanville 3 in Frankreich hervor, der mit 13,2 Milliarden Euro viermal so viel wie erwartet kostete und dessen Bau 17 Jahre statt der geplanten fünf Jahre dauerte. Er soll in diesem Jahr ans Netz gehen, so der aktuelle Stand.
Doch auch in den anderen Fällen liegen Kosten und Bauzeiten laut der Studie weit über dem veranschlagten Rahmen. Autoren der Untersuchung sind Wissenschaftler der Copenhagen School of Energy Infrastructure und der TU Berlin.
Das finanzielle Risiko tragen Greenpeace zufolge nicht die Betreiber, sondern letzten Endes die Steuern zahlende Bevölkerung ...
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Aufmerksamkeit | Sicherheitspolitik | Sozialpolitik
Die andere Sicherheitspolitik: Soziale Infrastruktur rettet Leben
Was, wenn leer stehende Immobilien mehr von der Aufmerksamkeit erhalten, die der Kleinkriminalität zukommt? Über einen Paradigmenwechsel.
Im Sommer 1995 wurde Chicago von einer extremen Hitzewelle erfasst. Allein in der Woche zwischen dem 14. und 20. Juli kam es zu einer Übersterblichkeit von 739 Menschen. Zum Vergleich: Das ist etwa siebenmal so viel wie bei Hurrikan Sandy.
Der Soziologe Eric Klinenberg, der in Chicago aufgewachsen ist, untersuchte die dortige Sterblichkeit und schrieb über seine Entdeckungen zwei faszinierende Bücher: "Heat Wave" und "Palaces for the People".
Unterschiede in Nachbarschaften und Werten
Einige Stadtteile waren deutlich stärker von den Folgen der Hitzewelle betroffen und beklagten mehr Opfer. Der Bürgermeister kritisierte die Menschen, weil sie sich in diesen Vierteln offenbar nicht um ihre Nachbarn gekümmert und diese allein ihrem Schicksal überlassen hatten.
Als Klinenberg jedoch längere Zeit in den am meisten gefährdeten Vierteln Chicagos verbrachte, bemerkte er, dass die Menschen dort eigentlich dieselben Werte wie in anderen Stadtteilen vertraten und auch aufrichtig bemüht waren, einander zu helfen. Was konnte also den Unterschied erklären?
[...]
Die Ergebnisse sind beeindruckend: In und um verlassene Gebäude, die saniert worden waren, ging die Waffengewalt um 39 Prozent zurück. Sogar die Sanierung leer stehender Grundstücke hatte einen positiven Effekt und senkte die dortige Waffengewalt um 5 Prozent. Dabei verlagerte sich die Gewalt erstaunlicherweise auch nicht einfach an andere Orte.
"Der Effekt war größer, als wir erwartet hatten"
Die Erfolge hielten sogar zwischen ein und fast vier Jahren an, sodass der Nutzen weitaus nachhaltiger ist als bei anderen Programmen zur Verbrechensbekämpfung. Branas gesteht: "Ehrlich gesagt war der Effekt größer, als wir erwartet hatten."
Die Programme scheinen sich sogar selbst zu finanzieren. "Konservativen Schätzungen zufolge brachten einfache Behandlungen von verlassenen Gebäuden und unbebauten Grundstücken für jeden investierten Dollar einen Nettonutzen zwischen fünf und 26 Dollar für den Steuerzahler und zwischen 79 und 333 Dollar für die Gesellschaft als Ganzes", heißt es in der Veröffentlichung im American Journal of Public Health.
Welche Null-Toleranz-Politik kann diese Erfolge vorweisen?
Klinenbergs Frage drängt sich in diesem Zusammenhang geradezu auf:
Was wäre, wenn leer stehende Immobilien die Aufmerksamkeit erhielten, die jahrzehntelang der Kleinkriminalität gewidmet wurde?
Betrachtet man die zahlreichen und deutlichen Argumente für den Aufbau und die Erweiterung der sozialen Infrastruktur, so kann man sich dem Appell von Klinenberg nur anschließen:
Was wir jetzt mehr denn je brauchen, ist eine umfassende Diskussion über die Art der Infrastruktur - sowohl der physischen als auch der sozialen -, die uns am besten dienen, erhalten und schützen würde.
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Solidarität | Flüchtlinge | Entwicklungshilfe
Weltflüchtlingstag:
Schulze: "Niemand flüchtet freiwillig"
Alle Flüchtlinge verdienten Schutz und Solidarität: Das betont Entwicklungsministerin Schulze (SPD) anlässlich des Weltflüchtlingstags. Eine Aktion soll Einzelschicksale zeigen.
Zum Weltflüchtlingstag hat Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) die Unterstützung von Flüchtlingen angemahnt. Sie erklärte am Donnerstag:
Niemand flüchtet freiwillig und die meisten Flüchtlinge wünschen sich nichts mehr, als in ihre Heimat zurückkehren zu können.
Svenja Schulze, Entwicklungsministerin (SPD)
Alle Flüchtlinge verdienten Schutz und die volle Solidarität der Weltgemeinschaft, so Schulze. Die Entwicklungsministerin verwies auf die Zahlen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR), die vergangene Woche veröffentlicht worden waren.
Die meisten Vertriebenen bleiben im Herkunftsland
120 Menschen Millionen weltweit sind demnach auf der Flucht. Die Mehrheit bleibt im Herkunftsland und wird dort oft mehrfach vertrieben.
Hinzu kommt, dass drei von vier Flüchtlingen, die ihr Land verlassen, von Ländern mit nur geringem oder mittleren Einkommen aufgenommen werden. Die ärmsten Länder zeigen damit die größte Aufnahmebereitschaft und tragen die schwerste Last.
Laut der Hilfsorganisation Oxfam wurden im vergangenen Jahr weltweit 3,4 Millionen Menschen allein durch Überschwemmungen und Dürren aus ihren Häusern vertrieben. Am schlimmsten betroffen waren demnach Somalia, China, die Philippinen, Pakistan, Kenia, Äthiopien, Indien, Bangladesch und Malaysia. Verschärft hat sich die Situation aufgrund des Klimawandels ...
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Israelischer Armeesprecher:
"Wer glaubt, wir könnten die Hamas ausschalten, irrt"
Israels Regierung will im Gazastreifen Krieg führen, bis die Hamas vollständig zerstört ist. Armeesprecher Hagari bezweifelte nun in einem Interview, dass dieses Versprechen erfüllt werden kann.
Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari hat in einem Fernsehinterview infrage gestellt, ob Israels Kriegsziele im Gazastreifen erfüllbar sind.
Die Hamas sei nicht nur eine islamistische Terrormiliz, sagte er dem Sender "Channel 13": "Die Hamas ist eine Idee, sie ist eine Partei. Sie ist in den Herzen der Menschen verwurzelt. Wer glaubt, wir könnten die Hamas ausschalten, der irrt sich."
Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu, der nach Auflösung des Kriegskabinetts mit rechten Parteien allein regiert, hatte die Eliminierung der Hamas zum Kriegsziel gemacht. Hagari sagte nun, zu versprechen, "dass wir dafür sorgen, dass die Hamas verschwindet, bedeutet, den Menschen Sand in die Augen zu streuen". Lege Israel keinen Plan vor, wie der Gazastreifen nach dem Kriegsende regiert und versorgt werden soll, "werden wir im Endeffekt die Hamas haben".
Armee präzisiert Hagaris Aussagen
Netanyahus Büro wies Hagaris Äußerungen umgehend zurück. "Das von Ministerpräsident Netanyahu geführte politische Kabinett und das Sicherheitskabinett haben als eines der Ziele des Kriegs die Zerstörung der militärischen und Regierungskapazitäten der Hamas festgelegt", hieß es in der Mitteilung. Die israelische Armee sei diesem Ziel "natürlich verpflichtet".
Das Militär betonte in einer Erklärung im Onlinedienst Telegram, dass sich Hagaris Äußerungen auf die "Ideologie" der Hamas bezogen hätten ...
19. Juni
Vereinigte Staaten | Renaissance | SMR
USA fördern neue Atomreaktoren
An ein Brandschutz-Gesetz angehängt saust eine Atomkraft-Novelle durchs US-Parlament. Neue AKWs sollen rasch gebaut und exportiert werden.
Die USA wollen eine Renaissance der Atomkraft herbeiführen. Nach dem US-Unterhaus hat auch der US-Senat ein Brandschutzgesetz fast einstimmig durchgewunken. Daran angehängt - und somit mitbeschlossen - ist der ADVANCE Act (S. 870). Dieses Gesetz soll eine neue Generation Atomkraftwerke, insbesondere kleinere, modulare Atomreaktoren, beflügeln. Das wird nicht zuletzt Bill Gates freuen.
Denn das von Gates finanzierte Unternehmen Terrapower kann damit sein Konzept eines natriumgekühlten Small Modular Reactors umsetzen. Der ADVANCE Act (Accelerating Deployment of Versatile, Advanced Nuclear for Clean Energy Act) wird von beiden US-Parteien unterstützt und als Klimaschutzmaßnahme verkauft, die die Dominanz der Vereinigten Staaten von Amerika bei Nuklearenergie sichern soll. Die noch ausstehende Unterschrift von US-Präsident Joe Biden gilt als Formsache.
Das Gesetz sieht mehrere Neuerungen vor, die Genehmigung, Bau und Export neuer Atomkraftwerke beschleunigen soll. Die Regulierungsbehörde NRC (US Nuclear Regulatory Commission) soll bis zu 140 zusätzliche Mitarbeiter erhalten und neue Regeln für flotte Genehmigungsverfahren für kleine Atomreaktoren ausarbeiten. Dafür wird sogar das Mission Statement der Behörde geändert.
Genehmigungen für AKWs mit neuer Technik sollen billiger werden, in dem ein höherer Anteil der Verfahrenskosten vom Steuerzahler getragen wird.
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Doch keine Umweltsanierung
Um mehr Geld anzulocken, öffnet der ADVANCE Act den US-Markt für AKW-Investoren aus OECD-Staaten sowie Indien. Umgekehrt soll der Export von Technik und Nuklearbrennstoffen angekurbelt werden. Dafür soll sich die NRC für internationale Standards bei Technik, Lizenzierung und Atomkraft-Aufsicht einsetzen. In diesem Zusammenhang soll sie andere Staaten bei Gesetzgebung und Aufbau von Aufsichtsbehörden unterstützen sowie deren Beamte fortbilden. Für die internationalen Bemühungen ist eine neue, eigene Abteilung der Behörde vorgesehen, deren Kosten nicht von der Branche, sondern vom Steuerzahler getragen werden.
Da bleibt für Umweltsanierung kein Geld mehr. Ursprünglich war vorgesehen, dass mit dem Gesetz Aufräumarbeiten in aufgegebenen US-Uranminen in Ureinwohnerreservaten finanziert werden. Doch dieser einmalige Betrag von 100 Millionen US-Dollar ist im nun verabschiedeten Text nicht mehr enthalten.
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Klimaschutz | Erdgas | Subventionen | Greenwashing
Mit Subventionen „viel Geld verdienen“: US-Unternehmer geht auf Jagd nach Habecks Fördergeldern
Mit seinen Klimaschutzverträgen will Habeck es Unternehmen leichter machen, ihre Prozesse zu dekarbonisieren. Doch das verleitet offenbar auch zwielichtige Firmen zur Subventionsjagd.
Berlin – Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) steht wieder mal unter Druck. Ihm wird offenbar vorgeworfen, Fördergelder aus ideologischen Gründen nur für bestimmte Projekte zuzulassen – während andere Technologien außen vor gelassen würden. Im konkreten Fall geht es um sogenanntes synthetisches Erdgas, auch SNG oder eNG genannt. Das ist Erdgas, das aus biogenem CO₂ und grünem Wasserstoff hergestellt wird. Es wird als klimaneutrales Gas verkauft und viele Unternehmen sehen darin ein Potenzial, ihre Prozesse zu dekarbonisieren - und wollen dafür im Rahmen von Habecks neuen Klimaschutzverträgen gefördert werden. Umweltverbände und Naturschutzorganisationen schlagen jedoch Alarm.
Synthetisches Erdgas gilt als „klimaneutral“ - Umweltverbände zweifeln an Effizienz
Die chemische Formel von Erdgas, auch einfach Methan genannt, ist CH4. Um es künstlich herzustellen, braucht man Wasserstoff (H2) und Kohlenstoffdioxid (CO₂). Damit das entstandene Gas als klimaneutral gelten kann, muss der Wasserstoff mittels erneuerbarer Energien hergestellt sein („grüner Wasserstoff“) und das CO₂ muss aus einer biogenen Quelle kommen. Beispiele dafür wären CO₂, das bei der Müllverbrennung entsteht oder im Gärungsprozess von Bioabfällen. Danach kann das Gas ganz genau so verwendet werden wie konventionelles Erdgas, es ist chemisch gesehen das gleiche Gas.
Doch aus Sicht der Umweltorganisationen klingt das alles besser, als es ist. „Es [SNG, Anm. d. Red] ist energetisch und ökonomisch vollkommen ineffizient, blockiert den Wasserstoffhochlauf und ist ohne mehrfache Förderungen nicht konkurrenzfähig“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Deutsche Umwelthilfe (DUH), Germanwatch, Naturschutzbund Deutschland (NABU), World Wildlife Fund for Nature Deutschland (WWF) und dem Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR). „Die Förderung von synthetischem Methan wäre ein großes Transformationshemmnis, da sie die nötigen Investitionen und Innovationen für den Umstieg auf erneuerbare Energien bremst“, heißt es darin weiter ...
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Uran | Garching | Atomwaffenfähig
Atomwaffenfähiges Uran in Bayern:
Garching II darf weiter strahlen
Die Klage gegen den Betrieb des Forschungsreaktors Garching II mit hoch angereichertem Uran wird abgelehnt. Das Material kommt aus Russland.
MÜNCHEN taz | Der Forschungsreaktor FRM II in Garching darf mit atomwaffenfähigem Uran betrieben werden. Eine Klage des BUND Naturschutz in Bayern (BN), mit der dieser forderte, die Anlage stillzulegen, wies der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in München ab. Die Entscheidung wurde am Mittwoch bekannt gegeben.
Die TU München betreibt den Reaktor seit 2004 mit hoch angereichertem atomwaffenfähigen Uran (HEU). Rechtsanwalt Ulrich Wollenteit, der die Kläger vertritt, argumentierte, der Reaktor sei seit 2011 „genehmigungslos“. Er begründete das mit dem Wortlaut der Genehmigung. Danach sei es „nicht hinnehmbar“, dass der Reaktor nach dem 31. Dezember 2010 mit Uran betrieben werde, das mehr als 50 Prozent angereichert sei. Diese Bedingung hatte das Bundesumweltministerium für die Genehmigung durch das bayerische Umweltministerium gestellt.
Das Gericht folgte in der mündlichen Verhandlung aber erkennbar den Ausführungen der Landesbehörde. Ein Beamter erklärte, dass die in der Genehmigung festgelegte und mehrfach verlängerte Frist zur Umrüstung des Reaktors auf niedriger angereichertes Uran „völlig frei gesetzt“ und objektiv nicht einzuhalten gewesen sei.
[...]
Alternativen wären möglich
Wolfgang Liebert, Professor für Nukleare Sicherheit und Risiko von der Wiener Uni für Bodenkultur, hatte während der Verhandlung dargestellt, dass es schon bei Inbetriebnahme des Reaktors 2004 möglich gewesen wäre, einen niedriger angereicherten Uran-Silizid-Brennstoff zu verwenden. Der neue monolithische Uranmolybdän-Brennstoff, den die TU jetzt vorschlägt, hätte spätestens 2006 auf seine Eignung untersucht werden können.
Die TU plant, den Reaktor bis 2030/2032 umzurüsten. Das befand der Verwaltungsgerichtshof für einen „angemessenen Zeitraum“. Rechtsanwalt Wollenteit weist aber darauf hin, dass bis dahin „gegen jede internationale Vernunft“ waffenfähiges Uran im Reaktor eingesetzt werde – und dass dieses nach der Weigerung der USA, den Reaktor zu beliefern, aus Russland komme ...
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Trinkwasser | PFAS | Chemieindustrie
Die Wahrheit über PFAS: Ein Kampf gegen Konzerngeheimnisse
Ihre Vorgesetzten bei 3M verheimlichten die Gefährlichkeit von Fluorchemikalien lange. Sie wusste, dass fast jeder sie im Blut hat.
Die Chemikerin Kris Hansen entdeckte bereits in den 1990er Jahren, dass sich die Chemikalie PFOS im Blut von praktisch jedem fand. Sogar in Blut von Tieren war sie nachweisbar. Dennoch schwieg die Angestellte von 3M jahrzehntelang. Heute fühlt sie sich betrogen.
Die Geschichte von Hansen, die die Journalistin Sharon Lerner für «Pro Publica» und den «New Yorker» aufgezeichnet hat, ist auch eine Erzählung davon, wie Konzerne Geheimnisse bewahren. Und wie sie dennoch ans Licht kommen.
PFOS oder Perfluoroctansulfonsäure ist giftig, was Hansen lange nicht wusste. Die Chemikalie gehört zur Gruppe der per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS). Zusammen mit PFOA (Perfluoroctansäure) war PFOS eine der ersten Fluorchemikalien, auf die Beobachter aufmerksam wurden. PFOS ist in der EU und der Schweiz reguliert und steht im Stockholmer Übereinkommen der langlebigen organischen Schadstoffe.
Eine Analyse, die vor 27 Jahren begann
Hansens Geschichte beginnt 1997 – rund ein Jahr, nachdem die Wissenschaftlerin angefangen hatte, für den Weltkonzern 3M zu arbeiten. Die damals 28-jährige Chemikerin bekommt den Auftrag, in Blutproben nach PFOS zu suchen. PFOS ist eine der Fluorchemikalien, die 3M herstellte. Die Substanz fand sich – wenig überraschend – im Blut vieler Angestellter. Für 3M kein Grund zur Besorgnis.
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Mittlerweile hat 3M in Folge von Klagen Milliarden für Trinkwasserreinigungsanlagen von zahlreichen US-Gemeinden ausgegeben. Noch offene Klagen wegen Umweltverschmutzung könnten Fachleuten zufolge zur teuersten Klageserie der USA werden. Es geht um eine mittlere dreistellige Milliardensumme.
Zahlreiche US-Amerikaner:innen haben Krebs, an dessen Entstehung PFAS einen Anteil haben könnten. PFAS werden Stück für Stück reguliert, viele Parlamentarier:innen und Umweltschutzorganisationen wollen sie bis auf wenige Ausnahmen ganz verbieten.
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Schweden | Nato | US-Militär
Neuer Nato-Partner
Schweden ebnet Weg für Stationierung von US-Truppen
Es dürfte auch ein Signal an Russland sein. Die US-Armee darf schon bald 17 Militäreinrichtungen in Schweden nutzen. Kritiker monieren eine offene Frage in dem Abkommen: Was ist mit Atomwaffen?
Das schwedische Parlament hat ein umstrittenes Abkommen über die militärische Zusammenarbeit mit den USA gebilligt. Das teilte der schwedische Reichstag am späten Dienstagabend mit. Geregelt würden die Bedingungen für eine US-Militärpräsenz in Schweden. Im Dezember hatten sich die beiden Nato-Länder auf das Verteidigungsabkommen geeinigt.
Danach dürfen US-Truppen 17 Militäreinrichtungen in Schweden nutzen. Dazu gehören Militärflugplätze und Marinestützpunkte sowie Standorte für Bodentruppen, die über das ganze Land verstreut sind und auf denen die USA Militärpersonal und -ausrüstung einsetzen und Übungen durchführen dürfen.
Der schwedische Verteidigungsminister Pål Jonson zeigte sich zufrieden: Das Abkommen schaffe wesentlich bessere Bedingungen für die Unterstützung durch die USA im Falle einer Krise oder eines Krieges, zitierte ihn der Sender SVT: »Es trägt zur Stabilität in ganz Nordeuropa bei.«
Kritiker bemängelten, das Abkommen enthalte keine Formulierungen zur Stationierung von Atomwaffen. Die Regierung wies dagegen darauf hin, dass Schwedens Position, in Friedenszeiten keine Atomwaffen auf schwedischem Boden zuzulassen, bekannt sei und respektiert werde ...
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19. Juni 1961 (INES 3 | NAMS 4) Atomfabrik Windscale/Sellafield, GBR
Durch ein Leck in einem Verdampfer wurden über einen langen Zeitraum große Mengen plutoniumhaltiger Flüssigkeit (540 TBq) in das Kühlwasser freigesetzt. Obwohl es sich um die elftgrößte Freisetzung von Radioaktivität weltweit handelte, liegen uns keine weiteren Informationen vor.
(Kosten ca. 800 Millionen US$)
Nuclear Power Accidents
Die Nukleare Kette
Sellafield/Windscale, Großbritannien
Die größte zivile und militärische Atomanlage Europas steht in Sellafield. Während hier in der Vergangenheit Plutonium für das britische Atomwaffenprogramm produziert wurde, dient der Standort heute als Wiederaufbereitungsanlage für Atommüll. Der Großbrand von 1957 sowie zahlreiche radioaktive Lecks kontaminierten die Umwelt und setzten die Bevölkerung erhöhten Strahlenwerten aus...
Dieser Vorfall sowie mehrere andere Freisetzungen von Radioaktivität sind in Wikipedia de nicht mehr zu finden.
Wikipedia de
Sellafield
Der Komplex wurde durch einen katastrophalen Brand 1957 und durch häufige nukleare Störfälle bekannt und unter anderem deshalb auch in Sellafield umbenannt. Bis Mitte der 1980er Jahre wurde der im täglichen Betrieb anfallende Atommüll in großen Mengen in flüssiger Form über eine Pipeline in die Irische See abgeleitet.
Wikipedia en
Sellafield#Incidents
Radiologische Freisetzungen
Zwischen 1950 und 2000 gab es 21 schwerwiegende Zwischenfälle oder Unfälle mit radiologischen Freisetzungen außerhalb des Werksgeländes, die eine Einstufung auf der internationalen Skala für nukleare Ereignisse rechtfertigten, einen auf Stufe 5, fünf auf Stufe 4 und fünfzehn auf Stufe 3. Darüber hinaus gab es in den 1950er und 1960er Jahren über längere Zeiträume hinweg bekannte, absichtliche Freisetzungen von Plutonium und bestrahlten Uranoxidpartikeln in die Atmosphäre ...
Übersetzung mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
AtomkraftwerkePlag
Sellafield (ehemals_Windscale), Großbritannien
Vergleichbare Atomfabriken gibt es überall auf der Welt:
Uran-Anreicherung und Wiederaufarbeitung - Anlagen und Standorte
Bei der Wiederaufarbeitung lässt sich das Inventar abgebrannter Brennelemente in einem aufwändigen chemischen Verfahren (PUREX) voneinander separieren. Abgetrenntes Uran und Plutonium können danach erneut verwendet werden. Soweit die Theorie ...
18. Juni
Korruption | RWTH Aachen | Drittmittel
China Science Investigation
Die Bling-Bling-Professoren aus Aachen
Privatflugzeuge, Sportwagen, Luxusimmobilien: Die Realität von Professoren an staatlichen technischen Hochschulen ist alles andere als bescheiden. Einige sind offenbar Millionäre mit eigenen Firmen. Insider an der RWTH Aachen sprechen von einem korrupten System – und viel Geld fließt aus China.
Nur wenige Menschen tragen eine so große gesellschaftliche Verantwortung wie Professorinnen und Professoren. Ihre Entscheidungen formen die Zukunft, indem sie bestimmen, welche Forschungsfragen verfolgt werden.
Sie haben die Macht, die Karrierewege ihrer Studierenden zu lenken. Mit wem sie ihr Wissen teilen und wie sie es tun, liegt ganz in ihrer Hand. Als Beamte mit wenigen Pflichten sind sie fast unantastbar. Kein Dekan oder Rektor kann ihnen Anweisungen erteilen.
Die Welt der Professorinnen und Professoren an staatlichen technischen Hochschulen ist heute weit weniger rein akademisch geprägt, als viele es sich wohl gemeinhin vorstellen. Hinter den Mauern dieser Einrichtungen geht es um Status, Einfluss und vor allem um sehr viel Geld.
Insider erheben gegenüber CORRECTIV schwere Vorwürfe gegen die Professorenschaft der RWTH Aachen, einer der angesehensten Universitäten und damit womöglich sinnbildlich für viele Hochschulen im Land: Die Forschung werde dort immer mehr zur Nebensache. An erster Stelle stehe stattdessen für viele an der Universität die persönliche Bereicherung. Immer mehr Professorinnen und Professoren seien gleichzeitig auch Unternehmer, offensichtlich Millionäre – und teils „von China gekauft“ ...
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Twitter | Musk | Demokratiefeindlich
Abschied von X:
Bye bye, Elon
47 deutsche Organisationen verlassen X. Elon Musk habe das frühere Twitter in einen Ort für Hass und Hetze verwandelt. Eine echte Alternative gibt es aber bis heute nicht.
Es gab schon immer Gründe, einen Bogen um Twitter zu machen. Frauen und Minderheiten werden dort mit großem Eifer belehrt, beleidigt und bedroht. Echtzeitkommunikation mit begrenzter Zeichenzahl führt oft zu Streit und selten zu Erkenntnisgewinn. Wer die Plattform aktiv nutzte, konnte sie für relevant halten, repräsentativ für die Gesellschaft war Twitter noch nie.
Seit Oktober 2022 gibt es einen weiteren Grund: Elon Musk. Der neue Eigentümer benannte Twitter um in X und feuerte fast alle Angestellten, die sich um Moderation und Sicherheit kümmerten. Dafür kehrten gesperrte Rechtsradikale und Extremisten zurück.
Für 47 deutsche Organisationen ist jetzt der Punkt erreicht, X endgültig zu verlassen. Am 18. Juni, den Internationalen Tag gegen Hate Speech, deaktivieren Vereine und Verbände wie Ärzte der Welt, Bioland, Changing Cities, Fairtrade Deutschland, Germanwatch, die Kindernothilfe und Terre des Hommes ihre Konten auf X. Sie nennen das den „eXit“ und informieren unter dem Hashtag #ByeByeElon sowie auf der gleichnamigen Webseite über die Gefahren von Hassrede ...
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Energiewende | Greenwashing | Werbeverbot
UN-Guterres fordert Boykott von Werbung für fossile Treibstoffe
Solche Werbung trage zur Zerstörung des Planeten bei. Die Staaten sollten sie – wie den Tabak – am besten verbieten.
Unternehmen, die fossile Brennstoffe herstellen, seien die «Paten des Klimachaos». Und sie sollten in allen Ländern mit einem Werbeverbot belegt werden, ähnlich wie es für große Tabakkonzerne gelte.
Das sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres in einer Rede in New York. Die Energiekonzerne würden Milliardengewinne einstreichen, während sich in immer mehr Regionen der Erde klimabedingte Katastrophen ereignen.
Er rief diese Konzerne zu einer Kehrtwende auf: «Ihre enormen Gewinne geben Ihnen die Chance, die Energiewende anzuführen. Verpassen Sie sie nicht!» Im 21. Jahrhundert weiterhin auf fossile Energien zu setzen, sei etwa so klug, wie wenn man Ende des 19. Jahrhunderts in Hufeisen und Kutschenräder investiert hätte.
Die Banken forderte Guterres auf, fossile Energien künftig nicht mehr zu finanzieren. Auch die Werbewirtschaft und PR-Agenturen sollten sich überlegen, ob sie sich noch von den fossilen Energiekonzernen einspannen lassen wollen, um mit «Greenwashing»-Kampagnen den Klimaschutz zu hintertreiben. Letzten Endes schadeten sie sich damit selbst: «Fossile Brennstoffe vergiften nicht nur unseren Planeten – sie sind Gift für Ihre Marke.»
[...]
Kritik an CO2-Kompensation
Die aktuelle Klimapolitik der westlichen Staaten wird von Guterres eher indirekt kritisiert, etwa wenn er die Politiker auffordert, sich zu entscheiden, auf welcher Seite sie stehen wollen: «Wir, die Völker, gegen die Umweltverschmutzer und Profiteure.» Das Lieblingsinstrument der Klimapolitiker, die CO2-Kompensation, erhält von ihm eine knappe, aber deutliche Abfuhr: «Wir müssen uns von zweifelhaften CO2-Kompensationen fernhalten, die das Vertrauen der Öffentlichkeit untergraben und wenig oder gar nichts zum Klimaschutz beitragen.»
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Naturschutz | Biodiversität | Akzeptanz
Naturschutz in Deutschland:
Kein Feiertag für Umweltschutz
Europa bekommt ein Naturschutzgesetz. Doch die besten Regeln nützen nichts, wenn sich keine Flächen für Naturparks finden oder die Menschen dagegen sind.
Es mangelt nicht an Wissen, Strategien oder Gesetzen. Das haben die Umweltminister der EU am Montag in Brüssel gezeigt, als sie nach einem fast einjährigen Tauziehen das Nature Restoration Law verabschiedeten. Mit diesem Gesetz soll die marode Natur Europas in den nächsten Jahrzehnten wieder in einen Zustand versetzt werden, der ein gutes Leben auch für künftige Generationen ermöglicht.
Das Gesetz wurde in den üblichen Lobby-Mühlen gemahlen, es wurde Teil eines politischen Machtkampfes, am Ende aber eben doch möglich. Das ist ein wichtiges Signal dafür, dass die EU-Institutionen den Schutz der Biodiversität und des Klimas nicht nachrangigen Interessen oder gar Machtspielchen opfern. In welcher Weise das Gesetz aber wirksam werden wird, ist allerdings fraglich.
Denn am Montag hat sich an einem Beispiel auch gezeigt: Dem Naturschutz mangelt es an Flächen, an Akzeptanz vor Ort. Das hat die Bevölkerung der Kreise Höxter und Paderborn eindrucksvoll mit der Ablehnung eines Nationalparks in ihren Kreisgebieten entschieden.
[...]
Die bewusste Ablehnung der Mehrheit, einen kleinen Teil der Landesflächen – die sich auch noch im Besitz des Landes NRW befinden – nicht mehr forstwirtschaftlich zu nutzen und im Sinne der Natur sich selbst zu überlassen, ist umso dramatischer. Denn alle Gesetze und Strategien nützen nichts, wenn sich keine Flächen finden, auf denen sie sich umsetzen lassen. Und so macht der gestrige Montag, der eigentlich ein Feier-Tag für mehr Umweltschutz hätte werden können, vor allem ratlos.
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Ukraine | Flüchtlinge | Populismus
Leistungen für Geflüchtete:
Ökonom hält Diskussion um Bürgergeld für "blanken Populismus"
Marcel Fratzscher und Wohlfahrtsverbände kritisieren die Debatte um Leistungen für Ukrainer. Die Integration der Geflüchteten in den Arbeitsmarkt sei eine riesige Chance.
Der Wirtschaftswissenschaftler Marcel Fratzscher hat Forderungen nach einer Beschränkung des Bürgergelds für Ukraine-Flüchtlinge als "blanken Populismus" bezeichnet. "Niemandem wird es besser gehen, niemand wird auch nur ein Euro mehr haben, wenn Deutschland Geflüchtete schlechter behandelt und ihnen Leistungen kürzt", sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
"Der deutsche Staat muss nicht weniger Geld für Geflüchtete ausgeben, sondern mehr Anstrengungen für eine schnellere und bessere Integration von Geflüchteten in Arbeitsmarkt und Gesellschaft unternehmen", sagte Fratzscher. Dies sei eine riesige, auch wirtschaftliche Chance, da sich das Arbeitskräfteproblem hierzulande in den kommenden Jahren massiv vergrößern werde.
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hatte der Bild-Zeitung gesagt, "neu ankommende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollten künftig kein Bürgergeld mehr bekommen, sondern unter das Asylbewerberleistungsgesetz fallen." Ähnliche Forderungen hatten zuvor bereits mehrere Unionspolitiker geäußert. Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) argumentierte, das Bürgergeld sei zum "Bremsschuh für die Arbeitsaufnahme" geworden.
Wohlfahrtsverband kritisiert Schüren von Ressentiments
Kritik an dieser Diskussion übte auch Joachim Rock vom Paritätischen Gesamtverband. "Dass hier auf einen populistischen Zug der Bürgergelddebatte aufgesprungen wird, macht uns fassungslos, denn es hat mit der Lebensrealität der meisten Ukrainerinnen und Ukrainer in Deutschland nichts zu tun", sagte Rock der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. Man wisse, dass viele Ukrainerinnen und Ukrainer eifrig Deutsch lernten und erfolgreich Integrationskurse abschlössen, sagte der Leiter der Abteilung Sozialpolitik des Verbands ...
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Grüne | Friedensbewegung | Establishment
Auch Stammwähler wandern ab
Die Misere der Grünen: Eine Partei ist völlig ratlos
Bei der Europawahl ist die Ökopartei auf 11,9 Prozent gefallen. Die Schlappe ist keine Eintagsfliege, sondern längst ein Trend. Der könnte sich bei den kommenden Landtagswahlen noch verschärfen.
Berlin. Bei den Grünen macht sich in diesen Tagen eine große Ratlosigkeit breit. „Ich find’s total schwer“, sagte eine Frau aus der Führungsriege nach dem Urnengang und meinte die Konsequenzen aus dem desaströsen Ergebnis bei der Europawahl, das sie mit 11,9 Prozent wieder auf das alte Niveau einer gehobenen Oppositionspartei katapultierte.
Die Grünen wissen spätestens jetzt, dass sie Druck von zwei Seiten bekommen: von jenen, denen sie, siehe Heizungsgesetz, zu grün sind – und von anderen, denen sie nicht grün genug sind. Damit sind unter anderem einstige Stammwähler gemeint, die entweder ins Lager der Nichtwähler oder zu Volt abgewandert sind. Blickt man auf die vorangegangenen Wahlen, ist jedenfalls eines klar: Das Ergebnis war keine Eintagsfliege. Der Niedergang ist ein Trend.
[...]
Der Klimaschutz ist durch das Heizungsgesetz und den polemischen Kampf dagegen in Verruf geraten. Die Co-Sprecherin der Grünen Jugend, Katharina Stolla, sagte eben erst, nicht zuletzt der Nachwuchs habe jetzt andere Sorgen, sprich: soziale. In der Flüchtlingspolitik gibt es bloß noch wenige, die die Fahne der Humanität entschlossen hochhalten: Filiz Polat und Julian Pahlke aus der Bundestagsfraktion etwa – oder der Europaabgeordnete Erik Marquardt. Als Friedenspartei gelten die Grünen hingegen schon länger nicht mehr, sondern als diejenigen, die wie Anton Hofreiter immer noch mehr Panzer für die Ukraine fordern ...
Wer dem militärisch-industriellen Komplex nachrennt, gehört zum Establishment.
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18. Juni 1999 (INES 2) Akw Shika, JPN
Falsche Handhabung führte zu einer Fehlfunktion der Steuerstäbe und löste eine unkontrollierte Kernreaktion aus.
(Kosten ca. 39,6 Millionen US$)
Nuclear Power Accidents
AtomkraftwerkePlag
Akw Shika (Japan)
Ab 1992 und 2005 wurden in Shika zwei Siedewasserreaktoren mit 540 und 1.206 MW Leistung betrieben. Nach dem schweren Erdbeben vom 16. Juli 2007 vor der japanischen Westküste wurden die beiden Reaktoren ab Dezember 2007 aus Sicherheitsgründen nachgerüstet. Am 18. März 2009 wurde in zweiter Instanz eine Klage japanischer Bürger wegen Sicherheitsbedenken und mit dem Ziel einer Stilllegung von Shika-2 abgewiesen ...
Störfall
Im Juni 1999 verrutschten an der Einheit Shika-1 drei von 89 Kontrollstäben von ihren normalen Positionen, wobei eine unkontrollierte Kettenreaktion bei der Kernspaltung ausgelöst wurde. Dieses Ereignis, das der Betreiber bis 2007 verheimlichte, wurde schließlich als Störfall der INES-Stufe 2 klassifiziert. Der Reaktor war deshalb von März 2007 bis Mitte Mai 2009 abgeschaltet. Der Vorfall wurde auf einen Fehler in einem Handbuch zurückgeführt ...
Wikipedia de
Kernkraftwerk Shika
Am 18. Juni 1999 kam es zu einem Zwischenfall, bei dem drei Steuerstäbe aus dem Kern entfernt wurden, statt einen hineinzufahren. Dies führte dazu, dass der Reaktor 15 Minuten nicht mehr kontrolliert werden konnte. All das wurde erst am 15. März 2007 bekannt, die Behörden waren nicht informiert worden.
Wikipedia en
Nuclear power accidents by country#Japan
Durch die falsche Handhabung einiger Steuerstäbe wurde eine unkontrollierte Kernreaktion ausgelöst.
Übersetzung mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
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18. Juni 1988 (INES ? Klass.?) Tihange-1, BEL
Am 18. Juni 1988 kam es während des Betriebs des Druckwasserreaktors zu einem plötzlichen Leck in einem kurzen, nicht isolierbaren Abschnitt der ECCS-Rohrleitung (Emergency Core Cooling System). Die Leckrate lag in der Größenordnung von 1.300 Litern pro Stunde. Die Ursache des Lecks war ein Riss, der sich mit einer Länge von 9 cm an der Innenseite und 4,5 cm an der Außenseite durch die Wand der Rohrleitung zog. Das Risiko eines Rohrbruchs im Notkühlsystem ist beträchtlich, da bei einem Kühlmittelverlust kaltes Kühlwasser in das heiße System eingespritzt wird.
(Kosten ?)
Nuclear Power Accidents
AtomkraftwerkePlag
Tihange (Belgien)#Störfälle
Am 18. Juni 1988 wurde ein Leck im Notkühlsystem des Reaktorkerns entdeckt...
Die Liste der Störfälle im Akw Tihange in Wikipedia beginnt erst im Jahre 2002 ...
Wikipedia de
Kernkraftwerk Tihange#Störfälle,_Schäden_und_Reaktionen
Das Kernkraftwerk Tihange besteht aus drei Kraftwerksblöcken, die von 1975 bis 1985 ans Netz gingen ...
SPIEGEL-Report über verheimlichte KKW-Störfälle in aller Welt
»Mir läuft der kalte Schauer über den Rücken«
Haarscharf schlitterte die Menschheit schon mehrmals an der Katastrophe vorbei. Das enthüllen 48 Störfallberichte, die von der Wiener Internationalen Atomenergie-Organisation verheimlicht wurden: Pannen oft absonderlichster, profanster Art von den Vereinigten Staaten und Argentinien bis Bulgarien und Pakistan ...
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18. Juni 1982 (INES ? Klass.?) Akw Oconee, USA
Die Speisewasser-Wärmeabzugsleitung im Druckwasserreaktor Oconee 2 war ausgefallen und hatte das thermische Kühlsystem beschädigt.
(Kosten ca. 12 Millionen US$)
Nuclear Power Accidents
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18. Juni 1978 (INES ? Klass.?) Akw Brunsbüttel, DEU
AtomkraftwerkePlag
Brunsbüttel_(Schleswig-Holstein)
Am 18. Juni 1978 traten zwei Tonnen radioaktiven Dampfes aufgrund eines Lecks im Frischdampfsystem ins Freie aus. Der Vorfall dauerte mehr als zwei Stunden. Die Sicherheitsmannschaft hatte mit Manipulationen die automatische Notabschaltung außer Kraft gesetzt, um dem Betreiber Millionenverluste zu ersparen. Vattenfall vertuschte den Vorfall tagelang, bis ein anonymer Anrufer die Öffentlichkeit informierte. Die Anlage stand nach dem Vorfall mehr als zwei Jahre still ...
Wikipedia de
Brunsbüttel#Störungen
Störungen und meldepflichtige Ereignisse
Stand 31. März 2016 gab es seit Inbetriebnahme 447 meldepflichtige Ereignisse, davon zwei mit erhöhten Radioaktivitätsabgaben ...
17. Juni
Italien | Gift- und Atommüll | Mafia | Urlaubsparadies
ZDFinfo Doku:
Criminal Planet: Italiens Giftmüll-Mafia
Mafia-Organisationen wie Camorra und 'Ndrangheta haben ein lukratives Geschäftsfeld erschlossen: Sie verdienen Milliarden mit der illegalen Entsorgung von giftigem und radioaktivem Müll.
Ganze Landstriche sind verseucht, und in einigen Regionen Italiens gehört der Gestank der verbrannten Abfälle längst zum Alltag. Wie konnte es so weit kommen? Reporterin Nelufar Hedayat begibt sich auf Spurensuche – und macht schockierende Entdeckungen.
Ein lukratives Geschäft
Über Jahrzehnte hat die italienische Mafia die perfekte Infrastruktur für kriminelle Machenschaften aufgebaut. Als die Regierung in den 90er-Jahren den Müllnotstand ausruft, ist es zunächst die Camorra, die ein lukratives Geschäftsfeld wittert. In den kommenden Jahrzehnten sichert sie sich profitable Deals mit Unternehmen der Schwerindustrie. Und kippt im großen Stil giftige Abfälle in der Region Kampanien ab. Unter den Folgen leiden die Anwohner bis heute.
Auch andere Mafia-Organisationen wie die 'Ndrangheta steigen ins Müllgeschäft ein. Sie verklappt inzwischen sogar mehr Abfälle als die Camorra und soll zahlreiche Frachter mit Atommüll im Mittelmeer versenkt haben.
Doch längst beschränken sich die Müllmafias nicht mehr nur auf Italien. Sie exportieren die italienischen Abfälle auch in Länder wie Rumänien. Die Leidtragenden sind hier vor allem die Roma, die im Land keine Lobby haben und oft notgedrungen in unmittelbarer Nähe zu riesigen Mülldeponien wohnen ...
Dieser Beitrag ist scheinbar vor 2021 gedreht worden (Sergio Costa, Umweltminister 2018 - 2021).
2 Fragen:
1. Was ist aus den Plänen zur Umweltsanierung in den betroffenen Regionen geworden?
2. Hat sich die Situation unter der Regierung Meloni geändert?
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Parteiverbot | Verbotsantrag | freiheitlich-demokratisch
Debatte um AfD-Verbot:
Die Demokratiefeinde aufhalten
Ein neues Bündnis aus Organisationen der Zivilgesellschaft fordert ein AfD-Verbot. Dafür sollen Mitstreiter im Bundestag gefunden werden.
BERLIN taz | Kurz nach den hohen Wahlergebnissen der AfD bei den Europa- und Kommunalwahlen fordert ein neues Bündnis aus Verbänden, Vereinen und der Zivilgesellschaft ein bundesweites AfD-Verbot. Auslöser für die Kampagne waren die Enthüllungen der Correctiv-Recherche über rechte Remigrationspläne Anfang des Jahres. Julia Dück vom Bündnis „Menschenwürde verteidigen – AfD-Verbot jetzt“ sagte am Mittwoch in Berlin: „Die AfD ist eine konkrete Gefahr für unzählige Menschen in diesem Land. Es ist unsere moralische und verfassungsrechtliche Pflicht, einzuschreiten.“
Der Jurist Lukas Theune spricht sich zum Kampagnenauftakt ebenfalls für ein Verbot aus: „Die Erfolgsaussichten sind sehr gut.“ Er sieht den Artikel 21 Abs. 2 des Grundgesetzes verletzt. Darin heißt es, dass „Parteien, welche darauf ausgerichtet sind, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen (…) verfassungswidrig sind“.
[...]
Der Jurist Lukas Theune sagt, dass ein entsprechender Entwurf in etwa einem Jahr bereit seien könnte. Bis dahin müssten Mitstreitende im Bundestag gewonnen werden, die den Antrag unterstützen, fügt Julia Dück hinzu. Das sei auch eine der zentralen Aufgaben für die nächsten Monate. Ein möglicher Unterstützer wäre der CDU-Abgeordnete Marco Wanderwitz. Er hatte angekündigt, noch vor der Sommerpause einen AfD-Verbotsantrag einzubringen.
Ein Verbot hätte weitreichende Folgen: Sollte das Bundesverfassungsgericht feststellen, dass die AfD gegen die Verfassung verstößt, müsste sich die Partei auflösen. Vermögen könnten beschlagnahmt werden, staatliche Gelder würden gestrichen.
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Ukraine | Geflüchtete | Bürgergeld
Bürgergeld für Ukrainer
Die Union hilft der AfD - und merkt es nicht einmal
Die Union macht Wahlkampf auf dem Rücken der ukrainischen Flüchtlinge. Das kann dramatisch nach hinten losgehen. Und es ignoriert einen zentralen Punkt: Ohne die Waffenlieferungen an die Ukraine gäbe es noch viel mehr Flüchtlinge in Deutschland.
Das Ergebnis der Europawahlen steckt auch der CDU in Ostdeutschland noch in den Knochen. Anders ist ein Vorstoß des brandenburgischen Innenministers Michael Stübgen nicht zu erklären.
Es passe nicht zusammen, "davon zu reden, die Ukraine bestmöglich zu unterstützen, und im gleichen Atemzug, fahnenflüchtige Ukrainer zu alimentieren", sagte der CDU-Politiker. Ins selbe Horn hatte bereits der bayerische Innenminister Joachim Herrmann gestoßen. Man müsse "klar sagen, dass Leuten, die sich der Wehrpflicht entziehen, kein Bürgergeld mehr gezahlt wird". An diesem Mittwoch soll der Vorstoß von Herrmann und Stübgen in der Innenministerkonferenz diskutiert werden.
[...]
Die Kombination aus ihrem Ja zur militärischen Unterstützung der Ukraine und einem Abschreckungskurs gegen ukrainische Flüchtlinge ist unglaubwürdig - und der Union nicht würdig.
Sie sollte damit aufhören, einer fiktiven Zielgruppe nach dem mutmaßlichen Mund zu reden. Und stattdessen damit anfangen, den Leuten eine andere Erkenntnis klarzumachen: Noch viel mehr Flüchtlinge werden aus der Ukraine nach Deutschland kommen, wenn es nach CDU-Politikern wie dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer geht. Der hat in seiner Regierungserklärung vor ein paar Tagen gesagt, man müsse darüber diskutieren, "ob es wirklich richtig ist, dass Deutschland so sehr Kriegspartei geworden ist". Kriegspartei geworden? Wer Putins Narrativ übernimmt, sollte sich nicht wundern, wenn am Ende die AfD profitiert.
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Uran | hochangereichert | Garching
Forschungsreaktor Garching: Bund Naturschutz klagt wegen Uran
Der Streit um das hochangereicherte Uran im Garchinger Forschungsreaktor beschäftigt heute den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof. Der Bund Naturschutz will den Einsatz des Materials verbieten lassen und hat deshalb geklagt.
Der Forschungsreaktor in Garching bei München steht seit Jahren still. Wenn er wieder anläuft, soll das mit hochangereichertem Uran – kurz HEU - geschehen. Der Bund Naturschutz (BN) will jedoch verhindern, dass dieses Material dort weiter eingesetzt wird. Am Vormittag begann die Verhandlung über die Klage des Bundes Naturschutz (BN) in Bayern am Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) in München.
Das hochangereicherte Uran ist seit Jahren ein Streitpunkt. Für den Bund Naturschutz ist es waffenfähiges Material und der Einsatz im Garchinger Reaktor der TU München (TUM) seit Jahren illegal. Denn nach der ursprünglichen Betriebsgenehmigung von 2003 hätte die Umstellung auf niedriger angereichertes Uran bereits bis Ende 2010 erfolgen müssen. Selbst eine weitere Frist bis 2018 sei inzwischen abgelaufen, und die Umsetzung werde immer noch weiter verzögert, monieren die Naturschützer ...
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Atomwaffen | Aufrüstung | SIPRI
Bericht von Friedensforschern
Mehr einsatzbereite Atomwaffen auf der Welt
Die Zahl der einsatzbereiten Atomwaffen ist im vergangenen Jahr wieder gestiegen. Das geht aus dem Jahresbericht des Friedensforschungsinstituts SIPRI hervor. Erstmals sehe es so aus, als ob auch China Sprengköpfe einsatzbereit halte.
Aufrüsten scheint das Gebot der Stunde zu sein: Je angespannter die Weltlage, desto mehr gewinnen Nuklearwaffen wieder an Bedeutung, heißt es im SIPRI-Bericht. Zwar sei die Zahl atomarer Sprengköpfe insgesamt zurückgegangen, rechnet Analyst Dan Smith vor. Doch das hänge ausschließlich damit zusammen, dass Altbestände abgebaut würden.
Er schaut mit Sorge auf die Zahl der einsatzbereiten atomaren Waffen. Etwa 2.100 befänden sich in höchster Einsatzbereitschaft. Die Zahl wirklich akut verfügbarer Waffen habe zuletzt wieder leicht zugenommen, sagt er. "Das ist eine relativ neue Entwicklung seit zwei bis drei Jahren. Und das hat sich 2023 fortgesetzt", so Smith.
USA, Russland und China im Fokus
Die allermeisten dieser akut einsatzbereiten Waffen besitzen die USA und Russland. Neu sei, dass auch China in Friedenszeiten atomare Sprengköpfe in hoher Einsatzbereitschaft halte. Überhaupt sei China das Land, das seine Bestände am schnellsten aufrüste.
Dafür gibt es mehrere Gründe: China will den Status einer Großmacht erreichen - dazu gehören atomare Waffen. Dann bereitet sich China auf verschiedene Bedrohungen und Szenarien vor. Für jede Eventualität will man sich rüsten und das treibt die Zahl auch weiter nach oben. Und man will auf einen möglichen Überraschungsangriff vorbereitet sein, bei dem eigene Waffen zerstört werden könnten. Ein größerer Besitz könnte das erschweren.
Neun Länder besitzen Atomwaffen
Der wirtschaftliche Aufschwung Chinas sei ebenfalls ein Grund, weshalb das Land seit knapp 30 Jahren seine Militärausgaben kontinuierlich steigere. Insgesamt neun Länder besitzen Atomwaffen: Die USA und Russland, gefolgt von Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel ...
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17. Juni 1997 (INES ? Klass.?) Atomfabrik Arsamas-16, Sarow, RUS
Ein Techniker starb bei einer Kritikalitätsstörung im Atomforschungszentrum Arsamas-16 …
(Kosten ?)
Nuclear Power Accidents
Atomwaffen A-Z
Arsamas-16
Als Josef Stalin im Frühsommer 1945 von Präsident Truman über die ersten amerikanischen Kernwaffentests unterrichtet wurde, verzichtete er nach außen hin auf jede Reaktion. Er hoffe, die Amerikaner würden es verstehen, von der Waffe »einen guten Gebrauch zu machen« - mehr soll er nicht gesagt haben.
Hinter den Kulissen allerdings erhielt das Forscherkollektiv unter dem Kernphysiker Igor Kortschatow Order, das eigene Kernwaffenprogramm »maximal zu beschleunigen«. Mit einem gigantischen Aufwand an Personal und Material wurde das Projekt in Arsamas-16, dem Geburtsort der sowjetischen Atombombe südlich von Nishni Nowgorod, vorangetrieben. Am 29. September 1949 meldete die Nachrichtenagentur TASS, ein Kernsprengsatz sei erfolgreich getestet worden. (Quelle: Wolfgang Kötter, Freitag, Nr. 39, 17. 09 2004)
Da Stalin die Bombe so schnell wie möglich wollte, beachtete niemand den unverhältnismäßig hohen Aufwand für Material, Geld und Ressourcen. In der geforderten Menge konnten diese nur mit Hilfe von Zwangsarbeit gewonnen werden. Die Ressourcen fehlten dem Land außerdem beim Wiederaufbau nach dem Krieg ...
Wikipedia de
Sarow (Russland)
Im Kerntechnischen Institut wurden unter der Leitung von Juli Chariton die ersten sowjetischen Kernwaffen und auch unter Mitwirkung von Andrei Sacharow die größte je getestete Wasserstoffbombe (siehe „Zar-Bombe“) hergestellt ...
Die Zar-Bombe
Die AN602 war eine Wasserstoffbombe, die am 30. Oktober 1961 im Norden der Sowjetunion gezündet wurde. Sie erzeugte die größte jemals von Menschen verursachte Explosion.
Der Deckname lautete Wanja. Nach dem Zerfall der Sowjetunion verbreitete sich der Name Zar-Bombe ...
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17. Juni 1967 Chinas 6. Nukleartest Lop-Nor/Taklamakan, Xinjiang
Chinas erster Test einer Wasserstoffbombe.
Seit 1945 gab es weltweit über 2050 Nuklearwaffentests ...
Die Nukleare Kette
Lop-Nor/Taklamakan (China)
Zwischen 1964 und 1996 führte die Volksrepublik China 45 Atombombenexplosionen in Lop Nor durch. Für die dort lebende ethnische Gruppe der Uiguren sind die durch radioaktiven Niederschlag herbeigeführten Krankheiten und Missbildungen zu einem relevanten Gesundheitsproblem geworden ...
Wikipedia en
Liste der Kernwaffentests in China
Die Liste der Atomwaffentests ist eine Auflistung der von der Volksrepublik China von 1964 bis 1996 durchgeführten 45 Atomtests, wobei 23 Tests oberirdisch durchgeführt wurden. Der 1. Test mit einer Sprengkraft von 22 kt wurde am 16. Oktober 1964 durchgeführt.
Am 17 Juni 1967 fand der erste Test einer chinesischen Wasserstoffbombe mit einer Sprengkraft von 3.3 mt statt ...
Übersetzung mit https://www.DeepL.com/Translator
Atomwaffen A - Z
Lop Nor Atomtestgelände, China
Auch wenn seit 1996 keine neuen Atomwaffentests mehr in China durchgeführt wurden, wird die verbleibende Strahlung radioaktiver Isotope wie Cäsium-137, Strontium-90 und Plutonium-239 die Menschen in der Region für weitere Generationen beeinflussen. Bislang verweigert China jegliche unabhängige Untersuchung hinsichtlich der Auswirkungen des Atomwaffentestprogramms auf Umwelt und Gesundheit, so dass die Betroffenen weiterhin um Anerkennung und Gerechtigkeit ringen müssen. Wie Hunderttausende andere Menschen weltweit sind auch sie zu Opfern der Atomwaffen geworden.
16. Juni
Wahlen | einfache Antworten | Minderheit
Jungwähler in Deutschland:
Rechts ist jetzt en vogue
Warum wählen viele junge Leute die AfD? Fragen wir sie doch mal, zum Beispiel in Ilmenau.
Ihre Rucksäcke über die Schultern gehängt schlendern vier Jugendliche die Straße entlang. Sie sind 16 Jahre alt und kommen gerade aus der Heinrich-Hertz-Schule. Eigentlich haben sie keine Lust darüber zu reden, warum so viele junge Menschen bei den Europawahlen rechts gewählt haben. Die Frage wird zunächst mit Lachen quittiert.
Er habe sein Kreuz irgendwo gemacht, sagt einer. Er habe überhaupt nicht gewählt, ein Zweiter. Ja, er habe AfD gewählt, sagt der Dritte unvermittelt. Weil er die Schnauze voll habe von den vielen Ausländern in seiner Klasse. Als Deutscher sei man da mittlerweile in der Minderheit.
Die Begegnung findet auf der Pörlitzer Höhe statt. Die Plattenbausiedlung am Stadtrand der thüringischen Kleinstadt Ilmenau sei ein sozialer Brennpunkt, sagen Mitarbeiter des Jugendtreffs Oase. Menschen mit wenig Geld leben dort, kinderreiche Familien. Und auch mehr Einwanderer und Geflüchtete aus Syrien und der Ukraine als unten in der Stadt. Rund 10 Prozent betrage der Ausländeranteil von Ilmenau, sagt der Sprecher der Stadtverwaltung, die vielen ausländischen Studenten auf dem Uni-Campus mitgezählt.
[...]
Auf der anderen Seite von Ilmenau befindet sich das Goethe-Gymnasium. Hinter der Lehranstalt, die sich in einem Villenviertel befindet, beginnt der Thüringer Wald. Zwei Schülerinnen und ein Schüler, 18 Jahre alt, stehen vor dem Gebäude. Erschreckend sei der große AfD-Anteil bei den Jungwählern, sind sie sich einig. Nein, eine Bildungsfrage sei das nicht. Auch am Goethe-Gymnasium gebe es AfD Wähler, aber das sei hoffentlich eine Minderheit. Beeinflussung durch das Elternhaus vermuten die drei als einen Grund. Dahinter stecke die Haltung, sich mit einfachen Lösungen zufriedenzugeben, sagt eine der Frauen. Genauso schlicht sei das wie die Slogans auf den AfD Plakaten. Diskussionen mit diesen Mitschülern hätten keinen Sinn. Auch in ihrer Freizeit gingen sie dem Thema Politik aus dem Weg, sagt der junge Mann. „Das führt zu nichts“.
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Vereinigte Staaten verkomplizieren Visa für russische Wissenschaftler
Russische Physiker und das Problem mit dem US-Visum
Zu Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine wollten die USA Wissenschaftlern aus Russland die Einreise erleichtern. Doch russische Physiker berichten von hohen Hürden.
Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verschärften die Behörden in Russland Repressionen gegen Wissenschaftler. Häufig wurden vor allem Physiker wegen Hochverrats inhaftiert, wenn sie an internationalen Konferenzen teilnahmen oder für ausländische Fachzeitschriften schrieben.
Am Tag des russischen Überfalls auf die Ukraine im Februar 2022 veröffentlichten russische Forschende einen offenen Brief, in dem sie den Angriffskrieg verurteilten. Viele der rund 9000 Unterzeichnenden sind nun im Visier des russischen Geheimdienstes. Für sie wäre es eigentlich die beste Lösung, Russland zu verlassen.
Fast zur gleichen Zeit schlug das Weiße Haus dem US-Kongress vor, die Einreise russischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die USA zu erleichtern. Die Visumspflicht sollte gelockert und Arbeitsgenehmigungen beschleunigt erteilt werden. Das sollte Forschende anlocken und das "Innovationspotential" des Kremls bei der Kriegsführung untergraben.
Doch die Gesetzinitiative scheiterte am Widerstand der Republikaner im Kongress. So berichtet es ein russischer Wissenschaftler, der zu seiner eigenen Sicherheit anonym bleiben will. Seine Informationen stammen von Kollegen an führenden Universitäten in den USA.
Einreise nur, wenn auch die Ausreise garantiert ist
Es lässt sich mit keiner offiziellen Statistik belegen, aber zahlreiche Berichte deuten darauf hin: Die Einreise in die USA ist für russische Physiker nach dem Überfall auf die Ukraine nahezu unmöglich geworden.
Michail Feigelman vom Landau-Institut für Theoretische Physik bei Moskau ist ein Beispiel. Er reiste im Frühjahr 2022 nach Warschau. Dort beantragte er im US-Konsulat ein Visum. Dafür konnte er eine Einladung seiner in den USA lebenden Tochter vorlegen. Wie fast alle Physiker in vergleichbaren Fällen wurde er gebeten, eigene wissenschaftliche Publikationen einzuschicken. Dieses Verfahren kannte Feigelman seit vielen Jahren - er hatte dann immer innerhalb weniger Wochen ein Visum bekommen. Doch nun lief es anders ...
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Energiesystem
Warum es jetzt auch nachts Solarstrom gibt
Nach dem Siegeszug der erneuerbaren Energien bahnt sich gerade, von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, die nächste Energierevolution an: Solarstrom gibt es bald auch nachts, Windstrom bei Windstille.
Stellen Sie sich vor, Sie verdienten Ihren Lebensunterhalt als Weizenhändler. Sie kaufen Weizen auf dem Weltmarkt ein und veräußern ihn dann wieder, natürlich mit Gewinn. Selbstverständlich streben Sie an, den Weizen möglichst teuer weiterzuverkaufen. Sie heben ihn also möglicherweise in einem Silo auf, bis die Preise steigen. Wenn die Miete für das Weizensilo niedriger ist als die Gewinnmarge, rechnet sich das.
Jetzt stellen Sie sich vor, der Weizen sei ab und an nicht nur billiger, sondern die Weizenpreise seien negativ. Sprich: Wenn Sie einem Produzenten seinen Weizen »abkaufen«, müssen Sie nicht bezahlen, sondern bekämen sogar Geld dafür, dass sie ihn abnehmen.
Negative Weizenpreise gibt es nicht, aber bei einer anderen Handelsware ist das anders: Weil gelegentlich mehr Strom verfügbar ist, als im Moment gebraucht wird, gibt es immer mal negative Strompreise, schon seit sechzehn Jahren. 2023 war das in etwa 300 Stunden der Fall.
Endlich wieder gute Nachrichten
Kunden – oder Händler – bekommen in diesen Stunden Geld, wenn sie jemandem den überschüssigen Strom abnehmen. Das ist vor allem ein Beleg für die enorme Leistungsfähigkeit der erneuerbaren Energien. Von deren Kritikern wiederum wird dieser Umstand gern als Argument angeführt, warum ein auf Sonne und Wind aufgebautes Energiesystem nicht funktionieren könne. Wer will schon ein Produkt herstellen, für das er dann beim Verkaufen Geld bezahlen muss?
[...]
Große Unternehmen wie Enerparc aus Hamburg oder EnBW bauen jetzt schon ganz selbstverständlich große Solarparks in Kombination mit Stromspeichern. Damit kann man bei vorübergehenden Schwankungen in der Sonneneinstrahlung das Netz stabilisieren. Die wenigen Phasen im Jahr, in denen der erneuerbare Strom auch bei weiterem Ausbau wirklich nicht reichen würde, schrumpfen auf diese Weise immer schneller.
In Zukunft scheint die Sonne dann auch nachts – und auch Windstrom kann man selbstverständlich in Batterien speichern. Die »Innovation« im Energiemarkt, von der gerade die FDP immer so viel spricht, ist längst im Gang. Sie hat nur nichts mit Zeugverbrennen zu tun.
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Lobbyisten | Lieferkette | Kinderarbeit
Kinderarbeit – bei uns doch nicht?
Kinderarbeit wird meist mit Entwicklungsländern in Verbindung gebracht. Deutschland profitiert jedoch bis heute von der Ausbeutung von Kindern und will damit nichts zu tun haben.
Was hierzulande meist verdrängt wird, ist die Tatsache, dass Kinderarbeit in Deutschland auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Kinder waren junge Erwachsene und wurden auch so eingesetzt. Auch die Kinder mussten für den Familienunterhalt aufkommen.
Das war in der Landwirtschaft normal und wurde auch während der Industrialisierung so gesehen. Kinder schufteten in der Fabrik. Dies war wichtiger als ein Schulbesuch. Kinder waren die billigeren Arbeitskräfte, die stundenlang gekrümmt zwischen Webstühlen hockten oder in die schmalen Schächte der Bergwerke krochen.
[...]
Mit der europäischen Lieferkettenrichtlinie wollte die EU den Anbietern hierzulande die Pflicht auferlegen, einen dokumentierten Blick auf die Arbeitsverhältnisse in ihren Lieferketten zu werfen. Das EU-Vorhaben, das ursprünglich strengere Grenzwerte vorsah und mehr Firmen betroffen hätte, wurde nicht zuletzt aufgrund der Opposition der deutschen FDP deutlich entkernt.
Im Hintergrund standen dabei Lobbygruppen wie die Familienunternehmer, die sich fundamental gegen eine Verantwortung deutscher Unternehmen für ihre Lieferketten auflehnten.
Menschen- oder gar Kinderrechte jenseits der theoretischen Bekenntnisse scheinen in der Praxis nicht zur Firmenkultur der Familienunternehmer zu passen, die ihre Präsidentin Marie-Christine Ostermann landauf landab durch alle Talkshows schicken, um Stimmung gegen eine Dokumentationspflicht der Lieferketten zu machen.
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Israel | Demonstrationen | Netanyahu
Wieder Demonstrationen in Israel
Proteste gegen Netanyahu und für Geiselfreilassung
In Israel haben erneut Zehntausende für die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen und gegen die Netanyahu-Regierung demonstriert. Zuvor waren acht israelische Soldaten bei einem Einsatz in dem Palästinensergebiet getötet worden.
Zehntausende Menschen haben in Tel Aviv und anderen israelischen Städten für die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen demonstriert. Die Teilnehmer der Kundgebung in Tel Aviv verlangten, dass Ministerpräsident Benjamin Netanyahu den Gaza-Krieg beendet, damit ein Abkommen über die von der islamistischen Terrororganisation Hamas verschleppten Geiseln ermöglicht wird, wie das Portal "haaretz.com" berichtete.
Nach Darstellung des Forums der Geiselfamilien handelte es sich um den größten Protest seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober des Vorjahres. Damals hatten die Hamas und andere palästinensische Gruppen den Süden Israels überfallen, rund 1200 Menschen ermordet und weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
[...]
Die Hamas verlangt als Voraussetzung für einen Geisel-Deal ein Ende des Krieges oder zumindest eine Garantie dafür, dass Israel die Kampfhandlungen einstellt. Netanjahu ist dazu nicht bereit. Er will die Hamas wegen ihrer Verantwortung für das Massaker vom 7. Oktober ein für alle Mal vernichten.
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16. Juni 2005 (INES ? Klass.?) Akw Braidwood, IL, USA
Millionen Liter Tritium verseuchten Wassers wurden vom Frühjahr 1996 bis zum März 2006 aus dem Kernkraftwerk freigesetzt und kontaminierten die örtliche Wasserversorgung.
(Kosten ca. 48 Millionen US$)
Nuclear Power Accidents
AtomkraftwerkePlag
Braidwood
In den heißen Sommern der Jahre 2000 und 2012 musste der Betreiber Sondergenehmigungen einholen, um das AKW bei höheren Kühltemperaturen als ursprünglich vorgesehen betreiben zu dürfen.
Braidwood ist ein AKW, das von der Schließung bedroht war. Am 16. September 2021 unterzeichnete der Gouverneur von Illinois jedoch ein Energiegesetz, das für die gefährdeten AKW Braidwood, Byron und Dresden eine Finanzspritze in Höhe von 694 Mio. US-Dollar vorsieht.
Störfälle
2006 wurde Excelon angeklagt, vom Frühjahr 1996 bis zum März 2006 Millionen Gallonen mit Tritum verseuchten Abwassers in das Grundwasser geleitet zu haben, was der Betreiber erst im Dezember 2005 meldete.
Am 16. Juni 2005 trat beispielsweise Tritium aus dem AKW aus und kontaminierte die lokale Wasserversorgung; der Schaden verursachte Kosten von 48 Mio. US-Dollar.
Im Juni 2011 wurde in den US-amerikanischen Medien berichtet, dass an 48 von 65 AKW-Standorten in den USA Tritiumlecks entdeckt wurden. Nach einer Liste vom Juli 2014 war auch Braidwood betroffen...
Langsam aber sicher werden alle relevanten Infos zu Störungen in der Atomindustrie aus Wikipedia entfernt!
Wikipedia de
Braidwood
Im März 2006 wurden mehrere Klagen gegen Exelon und Commonwealth Edison wegen Tritium-Freisetzungen in das lokale Wassersystem zwischen 1996 und 2003 eingereicht...
Wikipedia en
Nuclear power accidents by country#United_States
Aus dem Kernkraftwerk Braidwood von Exelon tritt Tritium aus und verseucht die örtlichen Wasservorräte.
Übersetzung mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
SPIEGEL-Report über verheimlichte KKW-Störfälle in aller Welt
»Mir läuft der kalte Schauer über den Rücken«
Haarscharf schlitterte die Menschheit schon mehrmals an der Katastrophe vorbei. Das enthüllen 48 Störfallberichte, die von der Wiener Internationalen Atomenergie-Organisation verheimlicht wurden: Pannen oft absonderlichster, profanster Art von den Vereinigten Staaten und Argentinien bis Bulgarien und Pakistan ...
Aktuelles+ | Hintergrundwissen |
Aktuelles+
Raumfahrt | Satelliten | Ozonschicht | Raketenstarts
Starlink & Co.: Abstürzende Satelliten als große Gefahr für die Ozonschicht
Die Zahl der Satelliten steigt rasant und das soll sich noch beschleunigen. Das könnte zu einer Gefahr für die Ozonschicht werden, warnt ein Forschungsteam.
Satellitenkonstellationen wie Starlink von SpaceX könnten die Erholung der Ozonschicht gefährden und über Jahrzehnte für einen Abbau des Ozons in der Stratosphäre sorgen. Das hat eine US-amerikanische Forschungsgruppe ermittelt und erklärt, dass die Gefahr von den abstürzenden Satelliten ausgeht. Die hinterlassen schon jetzt immer mehr Aluminiumoxid, das direkt für einen Abbau der Ozonschicht verantwortlich sei. Weil die Partikel die schädlichen Reaktionen in der Atmosphäre aber lediglich auslösen und dabei selbst erhalten bleiben, handelt es sich um eine anhaltende Gefahr, welche die erreichten Erfolge beim Schutz der Ozonschicht gefährdet. Allein zwischen 2016 und 2022 habe sich die Menge der gefährlichen Oxide in den Atmosphärenschichten verachtfacht.
Immer mehr Satelliten, die viel schneller abstürzen
Gefährlich sind die Megakonstellationen aus tausenden Satelliten demnach aus zwei Gründen: Zum einen sorgen sie dafür, dass um die Erde viel mehr künstliche Objekte kreisen, als das je der Fall war – allein Starlink stellt aktuell etwa 6000 von 8100 aktiven Satelliten. Zum anderen kreisen die Satelliten, die die Erdoberfläche mit latenzarmen, schnellen Internetverbindungen versorgen sollen, in viel geringerer Höhe und verbleiben deshalb viel kürzer im Orbit. Das sorgt dafür, dass die viel zahlreicheren Satelliten auch viel schneller abstürzen und in der Atmosphäre verglühen, als das früher der Fall war. Um die Folgen zu ermitteln, hat das Forschungsteam um José Ferreira von der Universität Südkalifornien ermittelt, welche Folgen die Abstürze auf molekularer Ebene haben.
Wie die Forschungsgruppe ausführt, reagieren die Aluminiumoxidpartikel, die nach dem Verglühen der Satelliten übrig bleiben, nicht direkt mit dem Ozon. Stattdessen würden sie Reaktionen zwischen Ozon und Chlor auslösen, welche die Ozonschicht abbauen. Weil das Aluminiumoxid dabei nicht aufgebraucht wird, könne es in der Atmosphäre verbleiben und jahrzehntelang weitermachen, während es durch die Stratosphäre driftet. Hinzu kommt, dass das Aluminiumoxid nicht direkt nach dem Verglühen in der Stratosphäre auftaucht, sondern weiter oben in der Mesosphäre entsteht. Bis es die Stratosphäre erreicht, würden bis zu 30 Jahre vergehen. Der Abbau der Ozonschicht würde also erst beginnen, wenn die Megakonstellationen lange im All sind und wäre dann ein lang anhaltendes Problem.
Angesichts der Pläne für Megakonstellationen aus jeweils mehreren tausend Satelliten, könnte das darin verbaute Aluminium die Erfolge im Kampf zum Erhalt der Ozonschicht gefährden, so die Forschungsgruppe. Ermittelt hat sie demnach, dass schon 2022 die Menge des Aluminiums in der Atmosphäre fast um ein Drittel über dem natürlichen Niveau gelegen hat. Sollten die aktuellen Satellitenpläne umgesetzt werden, könnten die über 900 Tonnen an Aluminium, die jedes Jahr über der Erde abstürzen, dafür sorgen, dass jährlich 360 Tonnen an Aluminiumoxid in die Atmosphäre gelangen. Das wäre mehr als das sechsfache der natürlichen Menge und könnte für einen signifikanten Abbau der Ozonschicht sorgen. Vorgestellt wird die Arbeit im Wissenschaftsmagazin Geophysical Reserach Letters.
Weil die Ozonschicht einen besonders wichtigen Schutz für das Leben auf der Erde darstellt, könnten Änderungen daran schlimmstenfalls drastische Folgen haben. Durch den Ausstoß von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) war sie erst Ende des vergangenen Jahrhunderts in Gefahr geraten, dank einer internationalen Zusammenarbeit konnte dagegen aber vorgegangen werden und inzwischen zeigen danach getroffene Maßnahmen Ergebnisse. Hat man sich bei der Untersuchung der Folgen des neuen Raumfahrtzeitalters bislang auf Raketenstarts beschränkt, zeigt die neue Arbeit, dass auch die Satelliten selbst eine Gefahr darstellen. Gleichzeitig ist sie nicht die erste Warnung vor möglichen unvorhergesehenen Folgen von Starlink.
Nicht die erste unvorhergesehene Gefahr
SpaceX baut Starlink seit 2019 auf, die tausenden Satelliten liefern inzwischen auf allen Kontinenten schnelle Internetverbindungen. Künftig sollen 30.000 Satelliten angeblich vor allem Regionen anbinden, bei denen konventionelle Technik nicht wirtschaftlich ist. Auch Unternehmen wie Amazon planen ihre eigenen Megakonstellationen. Kritik gab es anfangs vor allem an der Lichtverschmutzung durch die vielen am Himmel entlangziehenden Satelliten. SpaceX hat aber bereits zugesagt, diese Störungen zu verringern, wenigstens mit bloßem Auge sollen die Satelliten dann nicht mehr zu erkennen sein. Später war bekannt geworden, dass die Starlink-Antennen sogar die Wettervorhersage stören könnten.
Jede technologische Entwicklung, insbesondere in der Raumfahrt, erfordert eine gründliche Abwägung der Risiken und Folgen sowie eine umfassende Klärung der Verantwortung. Sonst landen wir immer wieder im selben Dilemma wie bei der Atom- und Waffenforschung. (Hätte, hätte, Panzerkette)
Elon Musk ist mit seinen Unternehmungen zum reichsten Mann der Welt geworden. Ob er dieser Verantwortung gerecht wird, steht im wahrsten Sinne des Wortes in den Sternen.
Ich bin Optimist und schmiere dem Elon Musk mal ein wenig Honig um den Bart, indem ich behaupte: Ich traue dem Mann zu, auch aus diesem Problem ein profitables Geschäft zu entwickeln. Denn Satelliten einfach abstürzen zu lassen, ist nicht wirklich innovativ; sie einzusammeln und als Ressource in einer SpaceX-Fabrik im All oder auf dem Mond zu verwenden, wäre doch ein Ansatz, der auch ihm gut zu Gesicht stünde.
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Hintergrundwissen
Die Karte der nuklearen Welt
Es ist wirklich spannend, wie schnell der Perry-Rodan-Fanclub immer neue Probleme schafft ...
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Die "Interne Suche"
Raumfahrt | Satelliten | Ozonschicht | Raketenstarts
1. Oktober 2023 - Chemikalienkonferenz endet mit Abkommen: Erstmals globale Regeln für Chemie
7. Februarr 2023 - Geld für Nordkoreas Atomprogramm - Kims Hacker stehlen 1,2 Milliarden Dollar
21. Mai 2022 - Thermische Stickoxide & CO2 So stark belasten Raketenstarts die Erdatmosphäre
19. Mai 2022 - Raumfahrt: Raketenabgase können die Atmosphäre schädigen
25. Februar 2021 - Plutonium-Batterien und radioaktive Verseuchungen
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Die Suchmaschine Ecosia pflanzt Bäume!
https://www.ecosia.org/search?q=Raumfahrt+Raketenstarts
https://www.ecosia.org/search?q=Satelliten+Ozonschicht
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ARD alpha
Weltraumtourismus
Den höchsten Preis bezahlt die Umwelt
7.000 Menschen boten mit, als Jeff Bezos vor seinem Weltraumflug einen Platz in seiner Raumkapsel versteigerte. Wird der 10-Minuten-Trip ins All der neue heiße Scheiß unter Bestverdienern? Und wie teuer wird das für uns alle?
Jeff Bezoz mit Blue Origin, Sir Richard Branson mit Virgin Galactic und Elon Musk mit SpaceX feierten sich 2021 als große Pioniere der privaten Raumfahrt. Wer mit ihren neuen Kapseln und Raketen ins All reisen will, muss einen hohen Preis zahlen. Doch was kostet so ein Kurz-Trip ins All uns alle? Wie umweltschädlich ist der Weltraumtourismus?
[...]
Ozonschicht: Von Raketenstarts geschädigt
Ob mit CO2 oder ohne: Raketentreibstoffe schädigen die Ozonschicht – und damit die dünne Schicht, die die Erde vor zu viel UV-Strahlung schützt. Selbst bei Wasserstoffantrieb der Raketen: Auch der entstehende Wasserdampf zerstört das Ozon. Und bildet nebenbei noch Wolken, die wiederum eine aktive Rolle im Klimawandel spielen, weil sie Wärmestrahlung auf der Erde zurückhalten.
Ioannis William Kokkinakis und Dimitris Drikakis von der Universität Nikosia in Zypern untersuchten mit Hilfe von Simulationen die Auswirkungen einer Abgasfahne während des Starts einer Falcon 9-Trägerrakete von SpaceX entlang der typischen Flugbahn in bis zu 67 Kilometer Höhe. Die Forscher stellten fest, dass in einer Höhe von zehn Kilometern und darunter thermische Stickoxide in der Atmosphäre zurückbleiben. Hinzu kommen erhebliche Mengen an CO2, die sich in über 50 Kilometer Höhe ansammeln und klimaschädliche Auswirkungen haben können.
Stickstoffhaltige Treibstoffe wie bei Bransons VSS Unity schädigen die Ozonschicht noch stärker. Bei der Verbrennung entstehen Stickoxide, die hier unten auf der Erde zur Luftverschmutzung beitragen. In den oberen Atmosphärenschichten, wohin zwei Drittel der Raketentreibstoffe gelangen, richten sie jedoch weitaus größere Schäden an, so die Geophysikerin Eloise Marais, die am University College London ein Forschungsprojekt zur Atmosphärenzusammensetzung und Luftverschmutzung leitet. Und dort halten sich die Schadstoffe mehrere Jahre lang.
Kerosin: Schlimmer geht's immer
Sowohl bei Bransons Rakete als auch bei der Falcon 9 von Elon Musks Raumfahrtunternehmen Space X sind auch kerosinhaltige Raketentreibstoffe im Spiel. Die blasen das Treibhausgas CO2 direkt in die obere Atmosphäre, wo es bis zu 120 Jahre bleibt. Und wirkt. Dazu kommt noch eine erhebliche Menge an Ruß. Simulationen ergaben, dass Rußpartikel aus dem verbrannten Treibstoff in der Stratosphäre die Erde etwa 500 mal so effektiv erwärmen wie nahe dem Erdboden. Obwohl Raketen bisher nur 0,02 Prozent zum weltweiten Rußausstoß beitragen, machen sie schon sechs Prozent der Erderwärmung durch Ruß aus. Der deutsche Astronaut Matthias Maurer reiste übrigens ebenfalls mit einer Falcon 9 der Firma Space X zur ISS.
Aus Sicht von Umwelt- und Klimaschutz ist also jeder einzelne Raketenstart unerfreulich. Auch wenn manche davon den Klimaschutz als langfristiges Ziel haben, wie die Erdüberwachungssatelliten Sentinel ...
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In den 1950er Jahren gab es 3 Starts von Trägerraketen, in den 2000er Jahren waren es bereits 85 und im Jahr 2023 wurden 221 Trägerraketen gestartet, die Tonnen von Material ins All brachten. Irgendwann kommt das alles wieder runter.
Wikipedia de
Liste der orbitalen Raketenstarts (2023)
Diese Liste führt alle 221 Trägerraketenstarts und -startversuche des Jahres 2023 auf, bei denen eine Erdumlaufbahn oder eine Fluchtbahn erreicht werden sollte. Atmosphärische und suborbitale Testflüge sind nicht enthalten. Bemannte Missionen, Erstflüge von Raketen und die Erstnutzung neuer Startplätze sind fett hervorgehoben.
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