Newsletter XLI 2022

16. bis 22. Oktober

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Aktuelles+ Hintergrundwissen

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Nuclear Power Accidents

Diese PDF-Datei enthält eine Liste bekannt gewordener Zwischenfälle aus den verschiedenen Bereichen der zivilen und militärischen Atomindustrie. Einige dieser Informationen gelangten nur auf Umwegen an die Öffentlichkeit...

Auszug für diesen Monat:

1. Oktober 1981 (INESNAMS 1,3) Atomfabrik Sellafield, GBR

3. Oktober 1986 (Broken Arrow) Atom-U-Boot K-219, UdSSR

3. Oktober 1952 (1. britischer Atombombentest) Trimouille Island, GBR

5. Oktober 1966 (INES 4) Enrico-Fermi-1, USA

7. Oktober 1957 (INESNAMS 4,6) Atomfabrik Windscale/Sellafield, GBR

9. Oktober 2006 (1. nordkoreanische Atombombentest) Punggye-ri, PRK

12. Oktober 1969 (INES 4) Atomfabrik Sellafield, GBR

15. Oktober 1958 (INES 4) Boris Kidrič Institut, Vinca, YU

17. Oktober 1969 (INES 4) Saint-Laurent, FRA

18. Oktober 2011 (INES 1) Karachi, PAK

19. Oktober 1989 (INES 1) Vandellòs-1, ESP

30. Oktober 1961 (Zar-Bombe AN602) Nowaja Semlja, UdSSR

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Wir suchen aktuelle Informationen. Wer helfen kann, sende bitte eine Nachricht an: nukleare-welt@reaktorpleite.de

 

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22. Oktober

 

Chomsky

Chomsky zu Irak-Krieg: Warum die USA mit Völkerrechtsbrüchen davonkommen

Vor 20 Jahren gab der US-Kongress grünes Licht für den Einmarsch in den Irak. Das Land wurde verwüstet, rund eine Million Menschen getötet. Wie die intellektuelle Klasse mit in den Angriffskrieg zog.

Zum 20. Mal jährt sich nun die Abstimmung des US-Kongresses, mit der der Krieg gegen den Irak genehmigt wurde, der nach einigen Schätzungen zwischen 800.000 und 1,3 Millionen Menschen das Leben kostete.

In dem folgenden Interview äußert sich Noam Chomsky zu den Ursachen und Auswirkungen des Verbrechens gegen die Menschheit. Das Interview führt der Politikwissenschaftler C.J. Polychroniou. Es erscheint in Kooperation mit der US-Nachrichtenseite Truthout.

Vor 20 Jahren genehmigte der US-Kongress die Invasion des Irak trotz massiven Widerstands gegen ein solches Unterfangen. Mehrere führende demokratische Senatoren, darunter auch Joe Biden, unterstützten die Kriegsgenehmigung. Historisch wie auch auf die Zukunft bezogen: Was sind die Ursachen und Auswirkungen des Irak-Krieges gewesen?

Noam Chomsky: Es gibt viele Arten von Unterstützung, die sich von offen bis zu stillschweigend äußert. Zu letzterer gehören diejenigen, die den Krieg als einen Fehler betrachten, aber nicht mehr als das – ein "strategischer Fehler", wie Obama rückblickend urteilt.

Es gab Nazi-Generäle, die Hitlers wichtige Entscheidungen als strategische Fehlentscheidungen ablehnten. In solchen Generälen sehen wir heute keineswegs Gegner der Nazi-Aggression. Dasselbe gilt für russische Generäle, die den Einmarsch in Afghanistan in den 1980er-Jahren als Fehler ablehnten, was viele taten.

Wenn wir jemals in der Lage sind, an uns selbst die Maßstäbe anzulegen, die wir zu Recht an andere anlegen, dann werden wir erkennen, dass es in den oberen Kreisen, einschließlich der Regierung und der politischen Klasse, wenig prinzipientreuen Widerstand gegen den Irak-Krieg gegeben hat. Ähnlich wie im Fall des Vietnamkriegs und anderer großer Verbrechen ...

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Windrad

Rentner erfindet neues Windrad: „Ertrag doppelt bis dreifach so hoch“

Ein Rentner aus Leipzig hat ein Windrad erfunden, das dreimal so viel Ertrag bringen soll wie üblich. Für den Erfinder ist das „pures Geld“.

In der Energiekrise wird deutlich, dass Deutschland in Sachen erneuerbaren Energie geschlafen hat, zu mindestens, wenn es darum geht, ohne Sorgen aus Atomkraft, Kohle und Gas auszusteigen, die Umwelthilfe fordert in diesem Jahr sogar, auf Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten. Doch nun kommt dabei wortwörtlich neuer Wind in die Sache. Der Rentner und Ingenieur Horst Bendix aus Leipzig hat ein Windrad erfunden, das dreimal so viel Ertrag bringen soll wie gewöhnliche Modelle. Einen ersten Prototyp für den Vorreiter von grüner Energie präsentiert er bereits in seinem Garten ...

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Gundremmingen | FDP | RWE

RWE schließt Wiederbetrieb des Atomkraftwerks Gundremmingen aus

Das AKW-Reaktor bleibt aus. Der Betreiber der "Rückbauanlage" im Landkreis Günzburg nennt neben den politischen Vorgaben weitere Gründe und widerspricht der FDP.

Erstmals äußert sich der Energiekonzern RWE, der das zum Jahresende vom Netz genommene Atomkraftwerk in Gundremmingen (Landkreis Günzburg) betreibt, zu wiederholten Forderungen, Reaktor C wieder in Betrieb zu nehmen. Vor allem die FDP hatte auf Bundes- wie auf Landesebene angesichts der drohenden Energieknappheit das Wiederanfahren auch von Gundremmingen verlangt.

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Keine "zeitlich absehbare und wirtschaftliche Wiederaufnahme des Betriebs" des AKW Gundremmingen

Die RWE Nuclear GmbH, die für die "Rückbauanlage Gundremmingen" verantwortlich ist, sieht wegen politischer Vorgaben, aber auch aus technologischer und ökonomischer Sicht keinerlei Handlungsbedarf ...

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Frankreich | Energiekrise | Risse

Risse in Frankreichs Atomstrategie

Fast die Hälfte der 56 Reaktoren steht immer noch still, das Land importiert enorme Mengen Strom von den Nachbarn. Die Ursachen sind vielfältig.

Vor knapp einem Jahr hat das Unternehmen Électricité de France (EDF) Risse entdeckt im Sicherheitsrohrsystem des Atomkraftwerks Civaux 1 in der Nähe von Poitiers. Damit begann die Malaise. Das Kraftwerk musste vom Netz genommen werden. Der Schaden wirkte anschließend wie eine ansteckende Krankheit. Immer mehr der 56 französischen AKWs mussten geprüft, gewartet, repariert werden. Und das alles zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt ...

 

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21. Oktober

 

Risse | Isar | Neckarwestheim | Emsland

AKW Isar‑2: Nicht nur Wackel-Ventile müssen überprüft werden

Reaktorstillstand in Isar‑2 für Risskontrollen nutzen / Zwei von drei typgleichen AKW weisen bereits Risse auf / Bayerische Atomaufsicht verweigert Auskunft zu Rissprüfungen

Zum Herunterfahren des AKW Isar-2 am heutigen Freitagmorgen (21.10.) für voraussichtlich zwölftägige Reparaturarbeiten erklärt Armin Simon von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„Im AKW Isar‑2 müssen nicht nur die berühmten wackelnden Ventile ausgetauscht werden. Zwingend erforderlich ist darüber hinaus eine umfassende Risskontrolle aller 16.000 Rohre in den vier Dampferzeugern des Reaktors. Sowohl im AKW Neckarwestheim‑2 als auch im AKW Emsland sind an diesen Rohren in den letzten Jahren Risse aufgetreten, insgesamt mehr als 350. Beide Reaktoren sind typgleich mit dem AKW Isar‑2. Die Rohre in allen drei Reaktoren sind aus demselben Material gefertigt. Es besteht deshalb der dringende Verdacht, dass sich auch in Isar‑2 solche Risse gebildet haben und seit Jahren unerkannt durch die Rohre fressen ..."

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Windkraft | Fertigung Wind Solar | Ökostrom Produktion

Windkraft in Deutschland

Lahme Flügel

Windkraft aus komplett deutscher Produktion ist gar nicht möglich. Mit der Schließung des Nordex-Werks in Rostock gibt es nämlich kein Rotorblattwerk mehr.

... Das Unternehmen schloss seine Rotorblatt-Produktion in der Hansestadt, rund 600 Mit­ar­bei­te­r:in­nen verloren ihre Jobs. Warum stampft ein Windrad-Hersteller mitten in der Energiekrise seine Flügelfertigung ein? Und das auch noch in Deutschland, wo Windkraft, so das erklärte Ziel der Bundesregierung, eigentlich massiv ausgebaut werden soll? ...

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Infrastruktur | Kraftwerke | Strom Gas Leitungen | Pipelines

Infrastruktur in Deutschland:

Dezentralität schützt

Die Infrastruktur muss resilienter gegen Angriffe werden. Durch die Digitalisierung sind die Gefahren und Schwachpunkte aber noch größer geworden.

Durch Deutschland führen über 33.000 Kilometer Schienen, und zwar in Betrieb befindliche. Zwischen Finnland und Deutschland verlaufen mehr als 1.000 Kilometer Starkstromkabel durch die Ostsee. Auf den Meeresböden dieser Welt liegen Seekabel mit einer Gesamtlänge von rund 1,3 Millio­nen Kilometern. Und selbst diese Schienen und Kabel sind nur ein Bruchteil dessen, was sich unter „Kritischer Infrastruktur“ zusammenfassen lässt.

Es kommen Strom- und Gasleitungen dazu, Mobilfunkanlagen und Häfen, Krankenhäuser und Verwaltungen, Wasserrohre und Klärwerke. Was bei dieser notwendigerweise ebenfalls lückenhaften Aufzählung klar wird: Es ist unmöglich, jedes Stück wichtiger und angreifbarer Infrastruktur so zu schützen, dass ein Ausfall ausgeschlossen ist. Aber das ist auch nicht notwendig. Denn es gibt ein Konzept, dessen Name mit den Anschlägen auf die Gaspipeline in der Ostsee und auf neuralgische Punkte der Bahn-Infrastruktur in Deutschland die Runde gemacht hat: Resilienz ...

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Energiewende | Solarpark | Bürgerstrom

Akzeptanz: Bürgerbeteiligungsplattform für Solarparks

IBC Solar, ein führender Fullservice-Anbieter solarer Energielösungen, ermöglicht künftig die Beteiligung von Bürgern an seinen Solarparks. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen nun eine eigene digitale Plattform ins Leben gerufen.

IBC Solar ermöglicht künftig die Beteiligung von Bürgern an seinen Solarparks. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen nun eine eigene digitale Plattform ins Leben gerufen. Über diese können sich interessierte Bürger über aktuelle Projekte und deren Konditionen informieren sowie sich direkt daran beteiligen. Der Fullservice-Anbieter solarer Energielösungen ermöglicht dabei eine finanzielle Investition auch bereits mit kleineren Beträgen. Damit wird sichergestellt, dass jeder die Energiewende aktiv mitgestalten kann ...

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Parkplätze | Photovoltaik | Solar dächer

Warum bisher nur wenige Parkplätze mit Solaranlagen überdacht sind

Dass Autos unter Photovoltaikanlagen parken, ist in Österreich noch selten. Dabei hätte die PV-Überdachung von Großparkplätzen viele Vorteile. Woran scheitert es?

Für die Energiewende in Österreich spielt Photovoltaik (PV) eine bedeutende Rolle. Bis 2030 sollen zusätzlich elf Terawattstunden Strom aus der Photovoltaik kommen. Derzeit sind es noch rund drei Terawattstunden. Es braucht deshalb einen massiven Ausbau der Solarkraft und Millionen zusätzliche PV-Anlagen. Entstehen sollen diese zuallererst auf verbauten Flächen. Künftig könnten etwa Großparkplätze verstärkt mit PV-Modulen überdacht werden. Platz dafür ist grundsätzlich vorhanden, etwa auf großen Parkplätzen bei Supermärkten und Industrieanlagen ...

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ZDF | Ampel | Mehrheit

Ampel verliert Mehrheit

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, hätte die Ampel keine Mehrheit mehr. Das zeigt das aktuelle ZDF-Politbarometer.

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die SPD jetzt auf 19 Prozent (plus eins) und die CDU/CSU auf 28 Prozent (plus eins). Die Grünen kämen nur noch auf 21 Prozent (minus eins), die FDP auf sechs Prozent (minus eins) und die AfD auf 15 Prozent (plus eins). Die Linke würde mit fünf Prozent (unverändert) gerade so in den Bundestag kommen und die anderen Parteien lägen zusammen bei sechs Prozent (minus eins), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Bei einem solchen Ergebnis hätte die Ampel-Koalition zurzeit keine parlamentarische Mehrheit. Reichen würde es hingegen für eine Koalition der CDU/CSU mit den Grünen ...

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Ökostrom | Dunkelflaute | Erneuerbare

Keine Spur von der gefürchteten Dunkelflaute:

Sonne und Wind liefern Ökostrom über das gesamte Jahr

Es gibt auch noch gute Nachrichten. Denn die Erneuerbaren Energie, allen voran Photovoltaik und Windenergie, bilden über das Jahr gesehen ein tolles Gespann. Sie liefern zuverlässig Ökostrom. Wenn im Winter die Sonne etwas auf Tauchstation geht, übernimmt der Wind, während im Sommer mehr Sonnenenergie geliefert wird, wenn der Wind nur ein laues Lüftchen ist.

In Zeiten der Gasknappheit und inmitten dieser ausgewachsenen Energiekrise sind die Erneuerbaren Energien ökonomisch so wertvoll wie nie. Auch wenn wir noch weit davon entfernt sind, unseren Energiehunger zum Großteil durch Windkraft und Photovoltaik zu stillen, so können wir uns jetzt schon einen großen Vorteil dieser beiden Erneuerbaren zu nutze machen - denn Solar- und Windstrom ergänzen sich über das Jahr gesehen sehr gut.

Bis ins Frühjahr hinein ist die Windenergie bei der Stromproduktion führend, im Sommerhalbjahr übernimmt dann die Sonne - ehe im Herbst und Winter wieder die Windräder die meiste Energie liefern ...

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Strompreis bremse | Gewinne | Erneuerbare | Merit Order

Ein schwieriges Signal für die Erneuerbaren Energien

An den Plänen für eine Strompreisbremse und Gewinnabschöpfung von Energieversorgern regt sich deutlich Kritik. Für die Erneuerbaren Energien wäre dies in ohnehin schwierigen Zeiten fatal. Ein neues Strommarktdesign erscheint wichtiger denn je.

Noch vor einer offiziellen Einigung für eine Strompreisbremse, die am 18. November vom Bundeskabinett abgesegnet werden soll, ist sowohl ein gemeinsames Konzeptpapier von Kanzleramt, Bundeswirtschaftsministerium und Bundesfinanzministerium in Umlauf geraten, als auch ein 18-seitiges Papier des Wirtschaftsministeriums dazu. Darin beschreiben die Verantwortlichen ein Vorgehen, ähnlich wie den Vorschlägen der Gaspreiskommission zur Gaspreisbremse.

Stromverbraucher:innen sollen einen bestimmten Prozentsatz ihres geschätzten Vorjahresverbrauchs als vergünstigtes Basiskontingent zur Verfügung gestellt bekommen. Bei der Gaspreisbremse schlägt die eingesetzte Kommission für Privathaushalte 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs vor. Finanziert werden soll die Strompreisbremse durch die Abschöpfung von Gewinnen bestimmter Energieerzeuger ...

 

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20. Oktober

 

Demokratie | Klima | Katastrophe | Notstand

Luisa Neubauer: Aufregung um Satz bei Lanz!

Bei Markus Lanz wurde am Dienstagabend (18. Oktober) vor allem über Krieg, Energieversorgung und Klima debattiert. Die Gäste: Ex-Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), Klimaaktivistin Luisa Neubauer (Die Grünen), Journalisten Anja Maier und Soziologe Matthias Quent.

Vor allem ein Satz von Luisa Neubauer aus der ZDF-Sendung macht jetzt eine große Runde im Netz. Zustimmung als auch Gegenstimmen formieren sich zu ihrer Meinung.

 ... Neubauer ist sich sicher: „Die Katastrophen kommen und wir werden einen Großteil der Katastrophen nicht aufhalten können.“ Die Infrastruktur sei nicht bereit dafür, die Menschen seien nicht ausreichend geschützt vor den Hochwassern, vor den Dürren, vor den Ernteausfällen. „Es kann keine intakte Demokratie geben, wenn wir von Notstand zu Notstand schlittern in eine Welt, in der das Klima so unkontrollierbar wird, dass wir keine Möglichkeit haben hier mitzuhalten“, bringt es Neubauer auf den Punkt. „Wir rennen gegen die Zeit an“, mahnt die Klimaaktivistin.

Der ehemalige Bundesinnenminister schaltet sich ein: „Wenn es um die Alternative geht Zeit oder Demokratie, dann bin ich für Demokratie.“ Darauf folgt der Satz Neubauers, der aktuell für viel Furore im Netz sorgt: „Die Wahl zwischen Zeit und Demokratie haben wir nicht.“

Lanz hakt nochmal nach der Wahl zwischen Zeit und Demokratie nach: „Was heißt das denn?“ Neubauer macht deutlich: „Der gerechte Klimaschutz, der schnell kommt, ist das demokratieschützende Mittel, was wir überhaupt haben. Denn, was wir gerade sehen, wenn die Notstände kommen, dann werden die demokratischen Räume eingeschränkt.“ Dann habe man nicht mehr die Zeit, dann diktiere der Notstand und nicht mehr die parlamentarischen Instanzen. Das Grünen-Mitglied bringt es auf den Punkt: „Je mehr Notstand da ist, desto weniger Demokratie haben wir!“ ...

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Frankreich | Energie | Rüstungspolitik | EU-Gipfel

Streit über Energie- und Rüstungspolitik: Deshalb knirscht es zwischen Berlin und Paris

Eine gemeinsame Konsultation der Kabinette Deutschlands und Frankreichs wird vertagt. Beim EU-Gipfel in Brüssel verschärft Frankreichs Staatschef Macron den Ton weiter.

Hohe Inflation, wachsende Energiekosten und jetzt auch noch Irritationen im deutsch-französischen Verhältnis – die unmittelbaren und mittelbaren Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine stellen die Europäische Union auf eine immer härtere Probe.

Während sich die Staats- und Regierungschefs der EU am Donnerstag in Brüssel zum Gipfel versammeln, drohen Differenzen zwischen Berlin und Paris den Kern der Gemeinschaft zu gefährden. Zwischen beiden Ländern hakt es in der Energie- und Verteidigungspolitik ...

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Spanien | Frankreich | Portugal | Pipeline

Spanien, Frankreich wollen jetzt Barcelona-Marseille-Pipeline

Spaniens Premierminister Pedro Sánchez gab am Donnerstag (20. Oktober) bekannt, dass Spanien, Frankreich und Portugal sich darauf geeinigt haben, die MidCat-Pipeline durch einen „grünen Energiekorridor“ zu ersetzen.

Die neue Pipeline, die erst einmal Gas transportieren wird, soll unter Wasser zwischen Barcelona und Marseille verlaufen. Einbürgern wird sich wohl der Name „BarMar“.

Sánchez hat diese Vereinbarung in Äußerungen gegenüber Journalist:innen bei seiner Ankunft zum Europäischen Rat bekannt gegeben ...

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Isar | Wartungsarbeiten

AKW Isar 2 wird wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet

Das Atomkraftwerk Isar 2 in Essenbach bei Landshut wird am Freitagmorgen für Wartungsarbeiten heruntergefahren und vom Netz genommen. Dann muss ein Ventil repariert werden. Das ist notwendig, damit der Meiler bis kommenden April weiterlaufen kann.

Ab Freitag liefert das Atomkraftwerk Isar 2 bei Landshut keinen Strom mehr. Der Meiler wird am Morgen heruntergefahren. Das hat der Kraftwerksbetreiber PreussenElektra mitgeteilt. Die Arbeiten werden rund eine Woche dauern ...

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Windkraftwerk

Mini-Windturbine erzeugt 50 % mehr Strom als Solaranlage

Eine neuartige Mini-Windturbine erzeugt mehr Strom als eine Solaranlage - ganz ohne Rotoren und Lärm. Und sie ist deutlich billiger. Entwickelt wurde das System von der Firma Aeromine in den USA. Es ist offenbar sehr gut für die private Nutzung geeignet.

In den USA wurde eine Mini-Windturbine entwickelt, die ohne Lärm und riesigen Platzbedarf eine Menge Strom erzeugt. Immerhin 5000 Watt und liefert das flügellosen Windkraftwerk und erzeugt den Strom auch in der Nacht und in der dunklen sonnenarmen Jahreszeit. Bei etwa gleichen Kosten und geringerem Platzbedarf soll das System Aeromine etwa 50 Prozent mehr Strom erzeugen als eine vergleichbare Solaranlage, sagen die Hersteller ...

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Energiepreis | Kostenexplosion | Netzentgelte

Lichtblick: Von 25 auf 40 Milliarden Euro – historische Kostenexplosion bei Stomnetzen nicht nachvollziehbar

Die Strom- und Gaspreise steigen in Deutschland rasant. Jetzt kommt ein weiterer Kostenfaktor hinzu. Die 1600 Strom- und Gasnetzbetreiber in Deutschland drehen zum Jahreswechsel kräftig an der Preisschraube. Die Netzentgelte steigen 2023 nach ersten Auswertungen um durchschnittlich 25 Prozent, umgerechnet 82 Euro (Strom) bzw. 86 Euro (Gas) pro Haushalt. Die Strom-Netzentgelte steigen beispielsweise in Berlin um 25 Prozent (93 Euro), in Hamburg um 17 Prozent (61 Euro).*

Für Stromkund*innen würden die Steigerungen sogar noch deutlich höher ausfallen, wenn die deutsche Bundesregierung kürzlich nicht 13 Milliarden Euro an die Übertragungsnetzbetreiber überwiesen hätte. Das Geld kommt aus dem Topf zur Finanzierung der erneuerbaren Energien ...

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Spanien | LNG | Gas

Überfluss und purzelnde Preise: Spanien weiß nicht wohin mit dem Gas

Volle Speicher und sinkende Nachfrage: Spanien kämpft derzeit mit einer Gas-Schwemme. Auch die Preise fallen rasant.

Nachdem es noch vor kurzem zu Gasengpässen zu kommen drohte, fallen nun europaweit die Preise. Das betrifft insbesondere Spanien, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Dort koste das Gas, das zum Stromverbrauch am Donnerstag verwendet wird, 32 Euro pro Megawattstunde. Damit ist es ganze 10 Euro günstiger als am Vortag und liegt erstmals seit Mai unter der staatlich festgesetzten Obergrenze von 40 Euro ...

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Gas sparen | Energiesicherheit | Gaskrise

Deutschland muss Gasverbrauch laut Studie um 30 Prozent senken

Um die Gaskrise zu überwinden, müssten sich Bürger noch deutlich mehr einschränken als bisher. Führende Energieforscher appellieren an ein geändertes Heizverhalten.

Die Menschen in Deutschland müssen ihren Gasverbrauch noch deutlich stärker einschränken als bisher, um durch die Energiekrise zu kommen. Das ist das Ergebnis einer Energiestudie von 30 Forscherinnen und Forschern des vom Bund geförderten Ariadne-Forschungsprojekts. "30 Prozent des Gasverbrauchs aus Vorkrisenzeiten müssen runter", sagt Gunnar Luderer, Vizeleiter des Ariadne-Projekts am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung ...

 

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19. Oktober

 

Spanien | LNG | Pipeline

Engpass: Warum sich vor Spaniens Küste die LNG-Schiffe stauen

Europa sucht händeringend nach Alternativen zu russischem Gas. Derweil liegen vor Spanien etliche Flüssiggas-Schiffe auf Reede und können nicht entladen werden.

Vor der Küste Spaniens und in europäischen Gewässern liegen laut einem Medienbericht aktuell mehr als 35 mit Flüssigerdgas (LNG) beladene Schiffe auf Reede und können nicht entladen werden. Das Gas, das angesichts der Energiekrise auf dem Kontinent dringend benötigt wird, kann offenbar unter anderem wegen fehlender Infrastruktur aktuell zum Beispiel nicht nach Deutschland transportiert werden, wo es helfen könnte, unabhängiger von russischem Gas zu werden.

Aktuell seien 2,5 Millionen Tonnen Flüssigerdgas in "schwimmenden Lagern" gebunden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Händler und Analysten. Spanien verfügt aktuell mit sechs LNG-Terminals europaweit über die meisten Anlagen zur Regasifizierung des minus 160 Grad kalten Flüssiggases und ist damit das bevorzugte Ziel der LNG-Tanker. Ein Drittel der Anlagen befänden sich dort. Hinzu kämen 44 Prozent der Lagerkapazität für LNG ...

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Belgien | Tihange | Sicherheit

Ausfall von Tihange 3:

Aufsichtbehörde identifiziert Handy als Störfaktor

Die belgische Atomaufsichtsbehörde (FANC) teilt mit, dass die automatische Abschaltung des Reaktors 3 im wallonischen Kernkraftwerk Tihange Anfang Oktober von elektromagnetischen Störungen durch ein Mobiltelefon ausgelöst worden war. Vermutlich hatte jemand ein Mobiltelefon in einen Bereich mitgenommen, in dem dies nicht erlaubt war. Darauf habe sich der Kernreaktor automatisch ausgeschaltet.

Der Reaktor Tihange 3 wurde am 3. Oktober unerwartet abgeschaltet, nachdem Messungen einen Druckabfall in einem Dampferzeuger angezeigt hatten. Der Reaktor blieb zwei Wochen lang außer Betrieb, bis die Ursache gefunden war. Erst am Dienstag konnte der Reaktor wieder in Betrieb genommen werden ...

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Gewinn | Strompreis | Erneuerbar

Stromgewinne sollen rückwirkend abgeschöpft werden

Aus dem Bundeswirtschaftsministerium sind Vorschläge für die Strompreisbremse bekannt geworden. Das Klimareporter° vorliegende Papier schlägt auch eine rückwirkende Abschöpfung von Zufallsgewinnen seit März vor. Die Erneuerbaren-Branche warnt vor einem drohenden Verfassungsbruch.

Wer in Deutschland mit Biomethan, Steinkohle oder Erdgas Strom produziert, wäre fein raus – alle anderen Stromerzeuger würde die geplante Gewinnabschöpfung im Strommarkt treffen. Das legt ein jetzt bekannt gewordenes, Klimareporter° vorliegendes Konzeptpapier zur "Strompreisbremse" nahe, das aus dem Bundeswirtschaftsministerium stammen soll ...

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Energiekrise | Streckbetrieb | Ende Laufzeit Debatte

Kabinett billigt AKW-Weiterbetrieb

Das Kabinett hat längere Laufzeiten für die drei verbliebenen deutschen AKWs bis April gebilligt. Die Grünen mahnen, dass damit auch Schluss sein soll mit der Laufzeiten-Debatte.

Die verbliebenen drei Atomkraftwerke in Deutschland bleiben bis Mitte April in Betrieb - das hat das Bundeskabinett gebilligt. Die Minister stimmten der dafür nötigen Änderung des Atomgesetzes zu ...

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Bürgerenergie | dezentral | Kooperation

Bürgerenergie im Wandel

Die Nähe von Energiegemeinschaften zu den Menschen vor Ort ist ein wertvoller Erfolgsfaktor für die Energiewende. Aber Bürgerenergie auf die Rolle des Akzeptanzbringers zu reduzieren, wäre falsch. Ein praxisnaher rechtlicher Rahmen und Professionalisierung sind die Aufgaben im Wandel.

Der Umbau des Energiesystems ist in vollem Gange. Die Klima- und Energiekrise erhöhen den Veränderungsdruck massiv. Erneuerbare Energien werden wieder vermehrt zugebaut. Und mit der Elektrifizierung von Wärmepumpen und Elektroautos verflechten sich die Energiesektoren immer weiter.

Die Transformation führt dabei unweigerlich auch zu weiteren Verschiebungen bei den beteiligten Akteuren im Energiemarkt. Die Relevanz der Bürger:innenenergie wandelt sich ...

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Laufzeitverlängerung | Schlussstrich

Nach Streit um AKW-Laufzeitverlängerung:

Grüne und FDP geloben Besserung

Erst ein Machtwort von Kanzler Olaf Scholz beendete den koalitionsinternen Streit um verlängerte AKW-Laufzeiten. Die Spitzen von Grünen und FDP geben sich zerknirscht.

Grüne und FDP haben nach dem Machtwort von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zur Nutzung der drei verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland eine bessere Zusammenarbeit signalisiert. Die Uneinigkeit davor in der Ampelkoalition sei sicherlich kein Glanzstück gewesen, räumte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Dienstagabend in Berlin ein. Insofern sei das Machtwort zum erzwungenen Atomkompromiss gut und richtig gewesen. „Da ist jetzt ein Schlussstrich gezogen“, so der Grünen-Politiker.

Auch FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner gelobte Besserung: „Wir ziehen an einem Strang.“ Er bezeichnete den Kompromiss als gute Nachricht, auch wenn der Prozess dahin nicht vollkommen gewesen sei. Mit dem AKW im Emsland am Netz bis Mitte April 2023 werde die Gefahr eines Blackouts aber reduziert ...

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19. Oktober 1989 (INES 1) Akw Vandellòs-1, ESP

Bei einem Brand im Kernkraftwerk Vandellòs wurden die Sicherheitssysteme schwer beschädigt. Vandellòs 1 wurde daraufhin durch eine politische Entscheidung der spanischen Regierung endgültig abgeschaltet.

Nuclear Power Accidents.pdf

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AtomkraftwerkePlag

Vandellós (Spanien)

Das Atomkraftwerk Vandellós befindet sich an der Nordostküste Spaniens, südwestlich von Tarragona.

Am Standort lieferten ursprünglich zwei Reaktoren Strom. Vandellós-1 war ein gasgekühlter, graphitmoderierter 500-MW-Reaktor (GCR), mit dessen Bau am 21. Juni 1968 begonnen und der am 11. Februar 1972 in Betrieb genommen wurde. 1990 wurde er nach einem Turbinenbrand, der fast zu einem GAU geführt hätte, abgeschaltet ...

Beinahe-GAU in Vandellós-1

Am 19. Oktober 1989 entzündete sich nach Abschaltung einer Turbine im nicht nuklearen Teil des AKW Wasserstoff, woraufhin eine Generatorturbine explodierte und in Brand geriet. Der Brand breitete sich schnell weiter aus und bedrohte das Kühlsystem des Reaktors. Während der Kraftwerksdirektor später erklärte, alle Sicherheitssysteme hätten funktioniert, war in Wirklichkeit im Kontrollraum Panik ausgebrochen. ""Die Techniker", berichteten Feuerwehrleute, die aus der Umgebung herbeigeeilt waren, "schrien durcheinander und ergriffen die Flucht."

Die Feuerwehr bekämpfte den Brand nicht, wie es korrekt gewesen wäre, mit Schaum, sondern mit Löschwasser, woraufhin der Kraftwerkskeller überflutet und die Kühlsysteme bedroht wurden. Zwei von vier Kohlendioxidpumpen waren beschädigt, und auch der Sekundärkreislauf wurde beeinträchtigt. Die Reaktortemperatur erhöhte sich stark, sank aber am Folgetag glücklicherweise wieder auf Normalwerte. Das Atomkraftwerk entging nur knapp einer Kernschmelze und einem möglichen GAU. Umweltschützer sahen den Unfall bis zu diesem Zeitpunkt als den gefährlichsten nach der Tschernobyl-Katastrophe an ...

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Ausführlichere Informationen zu diesem Unfall sowie zu anderen ähnlichen Vorfällen sind in der deutschen Wikipedia nicht oder nicht mehr zu finden ...

Offensichtlich werden langsam aber sicher alle wichtigen Informationen zu Störfällen in der Atomindustrie aus der Wikipedia entfernt!

Wikipedia - de

Kernkraftwerk Vandellòs

Am 19. Oktober 1989 ereignete sich dort ein schwerer Störfall, bei dem der Block irreparabel beschädigt wurde. Die Reparatur der Anlage wäre unwirtschaftlich gewesen, daher wurde am 31. Juli 1990 beschlossen, Block 1 stillzulegen ...

 

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18. Oktober

 

AKW Emsland | Machtwort | Ampelkoalition

AKW Emsland soll am Netz bleiben:

Für ein paar Kilowattstunden mehr

Wie lange das AKW in Niedersachsen weiterbetrieben werden kann, hängt kaum an der Entscheidung des Kanzlers. Die Brennelemente verlieren schon an Kraft.

Viel Aufregung um wenige Kilowattstunden: Für die Strom­wirtschaft ist das Kanzler-Machtwort kaum relevant. Es gibt zwar nun einen weiteren Reaktor, der theoretisch bis Mitte April weiterlaufen darf. Tatsächlich aber kann er kaum so lange weiterlaufen. Denn seine Brenn­elemente werden schon zum Jahreswechsel ziemlich schwach auf der Brust sein. Und sie verlieren dann täglich weiter an Kraft. Vermutlich schon im Februar wird es dann ganz vorbei sein mit dem Strom aus dem AKW Emsland ...

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Frankreich | Streik | Reparatur Akw

Betreiber fürchtet Lieferlücken

Streiks in Frankreich gefährden AKW-Wartung

Wegen maroder französischer Atommeiler muss Deutschland erstmals Strom an das Nachbarland liefern. Die aktuellen der Beschäftigten gefährden nach Angaben der Betreiber das Hochfahren von mehreren Reaktoren. Für den Winter rechnet Paris mit kritischen Momenten.

Anhaltende Streiks an französischen Atomkraftwerken könnten die Stromversorgung im Winter gefährden. Die derzeitigen Proteste von Beschäftigten an Atomkraftwerken führten dazu, dass das Hochfahren mehrerer Reaktoren sich um je zwei bis drei Wochen verzögere, warnte der Netzbetreiber RTE in Paris. Anfang November sei mit einer niedrigeren Produktion zu rechnen als bislang angenommen.

Derzeit liege die Produktion der französischen Atomreaktoren bei etwa 30 Gigawatt, das seien acht Gigawatt weniger als der bisherige historische Tiefstand, teilte RTE mit. Insgesamt liegt die Kapazität des französischen Atomparks bei etwa 61 Gigawatt. In mehreren Atomkraftwerken streiken derzeit Beschäftigte, um ihren Forderungen nach Gehaltserhöhungen Nachdruck zu verleihen ...

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Sonnenstrom | Artenschutz | Erneuerbare Energien

Sonnenstrom plus Artenschutz als Lösung für Solarparks?

Wenn Bayern die Energiewende schaffen will, geht das nicht ohne Solarparks auf Feldern, darin sind sich die Experten einig. Doch wie können sie so gebaut werden, dass die Menschen sie akzeptieren? Ein Ansatz: Sonnenstrom mit Artenschutz kombinieren.

Auf einer Fläche von 23 Fußballfeldern müsste Bayern täglich Solarparks bauen, um bis 2040 klimaneutral zu sein - zusätzlich zu deutlich mehr Photovoltaik auf Gebäuden und Windenergie. Das hat der Verband der bayerischen Energiewirtschaft kürzlich berechnet. Die Dimensionen sind also gewaltig. Und schon jetzt lehnen viele Anwohner neue Solarparks aus Sorge um die Landschaft und die Ackerflächen ab. Wie können Photovoltaik-Anlagen so gebaut werden, dass sie landschafts- und umweltverträglich sind?

[...]

Solarfeld plus Artenschutz überzeugt Gemeinderat

Andreas Engl hat mit Albert Busch in Rott am Inn ein vergleichbares Konzept für dessen Solarfeld erstellt. Das Ergebnis: Diesen Sommer hat die Mehrheit im Gemeinderat zugestimmt. Vor dem Hintergrund der Energiekrise natürlich. Aber was die meisten Gemeinderäte und auch ihn überzeugt habe, so Bürgermeister Daniel Wendrock: Dass hier nicht ein Großkonzern, sondern ein örtlicher Entwickler dahinter stehe. Und dass eine ökologisch sehr hochwertige Fläche nach klaren Richtlinien entstehen solle ...

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AKW-Weiterbetrieb | Atomgesetz | Gesundheit

„AKW-Weiterbetrieb gefährdet unser aller Gesundheit!“

IPPNW fordert: Das Atomgesetz darf nicht geändert werden!

Die Ärzt*innenorganisation IPPNW kritisiert die Entscheidung von Olaf Scholz, alle drei verbleibenden deutschen AKW bis April 2023 am Netz zu lassen scharf. Der Stresstest habe klar ergeben, dass die AKW weder einen nennenswerten Beitrag gegen die Gasknappheit erbringen könnten, noch für die Sicherung der Netzstabilität benötigt würden. Stattdessen stellten die maroden Altmeiler ein enormes Risiko für die Gesundheit der Bevölkerung dar.

„Untersuchungen im AKW Neckarwestheim 2 haben im Juni 2022 zum sechsten Mal in Folge Korrosionsschäden in den Dampferzeugern aufgedeckt. Damit wurden inzwischen an mehr als 350 Rohren zum Teil tiefgehende und lange Risse nachgewiesen. Damit besteht akute Gefahr, dass weitere Risse entstehen und wachsen – bis dahin, dass die Rohre spontan bersten oder abreißen können. Reaktorsicherheitsexpert*innen warnen, dass schon der Bruch eines einzigen der mehr als 16.000 dünnwandigen Rohre einen Störfall bis hin zur Kernschmelze auslösen könnte ...

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Reserve | Grüne Jugend

Weiterbetrieb bis 2023

Grüne Jugend kritisiert Scholz' AKW-Entscheidung als »Basta-Politik«

Olaf Scholz hat dem AKW-Streit ein Ende gesetzt – bis April sollen drei Meiler weiterlaufen. Während die Koalitionspartner sich fügen, stänkert die Jugendorganisation der Grünen.

Die Grüne Jugend hat entrüstet auf die Entscheidung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) für einen Weiterbetrieb der verbleibenden drei deutschen Atomkraftwerke bis maximal Mitte April reagiert. »Das ist Basta-Politik, und die brauchen wir nicht«, sagte der Co-Chef der Grünen-Nachwuchsorganisation, Timon Dzienus, der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. »Wir brauchen eine Debatte im Bundestag zu dem Thema.«

Die Grüne Jugend halte die Entscheidung auch inhaltlich für falsch, sagte Dzienus. »Sie entbehrt jeglicher Faktengrundlage.« Es gebe zu viele offene Fragen. »Ein Weiterbetrieb des AKW Emsland könnte dafür sorgen, dass die Stromnetze in Niedersachsen verstopfen und Windkraftanlagen abgeregelt werden müssen. Das ist doch absurd.« Es gebe kein Problem mit der Stromversorgungssicherheit in Norddeutschland ...

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AfD | Atombomben für Deutschland ?!

AfD streitet über nukleare Bewaffnung:

Atomwaffen für Deutschland

Der verteidigungspolitische Sprecher der AfD unterstützt die Forderung nach „Atomwaffen für Deutschland“. Die Parteispitze nicht.

Die AfD hat sich in letzter Zeit gerne mal als friedensbewegt inszeniert. Wie viel dieses Bekenntnis wert ist, zeigt nun die innerparteiliche Reaktion auf einen Beschluss der Jungen Alternative (JA), die auf ihrem Bundeskongress am vergangenen Wochenende „Atomwaffen für Deutschland“ gefordert hat.

Während Parteichef und Fraktionschef Tino Chrupalla zuletzt ausdauernd vor einem neuen Kalten Krieg warnte, lobte sein Fraktionskollege, der verteidigungspolitische Sprecher Rüdiger Lucassen, den Beschluss der JA in der Welt: „Glaubhafte Abschreckung setzt atomare Fähigkeiten voraus. Wer also unser Land möglichst unabhängig gegen militärische Bedrohungen schützen will, muss ernsthaft über die atomare Bewaffnung Deutschlands nachdenken.“ ...

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Pakistan

18. Oktober 2011 (INES 1) Akw Karachi, PAK

Das Akw verhängte einen siebenstündigen Notstand, nachdem aus einer Leitung zum Reaktor schweres Wasser ausgetreten war.

Nuclear Power Accidents.pdf

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AtomkraftwerkePlag

Kanupp (Pakistan)

Zwei aktive Einheiten

Der Standort Kanupp, auch Karachi genannt, befindet sich bei Paradise Point, ungefähr 25 km westlich von Karachi in der Provinz Sindh im Süden Pakistans.

Dort werden seit 28. Februar 2021 und 19. Februar 2022 Kanupp-2 und -3, zwei Druckwasserreaktoren aus chinesischer Produktion des Typs HPR1000 (Hualong One), betrieben. Kanupp-1, ein Schwerwasserreaktor des kanadischen Typs CANDU-137 mit einer Leistung von 100 MW, war am 1. August 2021 für immer abgeschaltet worden. Die von der Atomic Energy of Canada Ltd. (AECL) hergestellte und 1971 in Betrieb genommene Einheit zählte zu den dienstältesten aktiven Reaktoren der Welt.

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Risiko und Störfälle

Laut einem Artikel des "theguardian" vom April 2011 gilt die aktive Einheit Kanupp-1 wegen ihres hohen Alters, ihrer stark belasteten Struktur und der Erdbeben- und Tsunamigefahr am Arabischen Meer als höchst unsicher. Bei einem Unfall würde die 15-Millionen-Stadt Karachi verseucht.

Ein Vorfall vom Januar 1985 wirft ein schlechtes Licht auf die Sicherheitskultur in Kanupp: Beim Umfüllen radioaktiver Abfälle gab es Probleme mit einem leckenden Gummischlauch, aus dem schweres Wasser mit Tritium auslief. Der Schlauch wurde zunächst mit einem Klebeband umwickelt, woraufhin wiederum Wasser auslief. Deshalb verwendete die Mannschaft "eine ganze Rolle Klebeband, und es leckte nur noch wenig".

Am 18. April 1989 lief laut "Greenpeace" wegen eines Lecks im Schwerwassersystem radioaktives Wasser ins Containment. Bei der Reparatur wurden mehrere Mitarbeiter verstrahlt.

Im Oktober 2011 gab es neuerdings ein Leck in einem Schwerwasserschlauch. Als Folge wurde vorübergehend der Notstand im AKW ausgerufen. Die Belegschaft soll keiner Radioaktivität ausgesetzt worden sein ...

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Wikipedia

Kernkraftwerk Karatschi

Am 18. Oktober 2011 ereignete sich im Kernkraftwerk Karatschi ein Störfall. Dabei wurde kurzfristig auch der Notstand ausgerufen, als ein Leck in einer Wasserleitung festgestellt wurde, nach einem mehrstündigen Einsatz durch ein Spezialistenteam im Reaktor wurde dieser jedoch wieder aufgehoben. Eine Gefährdung für das Personal oder die Umwelt sei nicht gegeben gewesen, auch wenn durch das Leck Wasser ausgetreten ist, welches jedoch nicht radioaktiv belastet war. Der Vorfall wurde erst am 20. Oktober 2011 publiziert ...

 

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17. Oktober

 

Wahlversprechen | Ampel | Abhängig | Notreserve

Liebe Freundinnen und Freunde,

die Ampel durchbricht eine rote Linie nach der anderen. In Lützerath brechen die Grünen gegen RWE ein, heute Abend knicken Grüne und SPD in der Atomfrage gegen die FDP ein. Nun soll auch Lingen bis nächsten April weiterlaufen - von der Brennelementefabrik und der UAA Gronau kein Wort. Die Abhängigkeit von russischem Uran, die wachsende Terrorgefahr, die maroden französischen AKW, die ständigen Angriffe auf das AKW Saporischschja, die Risse in Lingen und Neckarwestheim, die fehlenden Sicherheitsüberprüfungen - alles kein Thema. Atomkraft wird auf Teufel komm raus zum Heilsbringer erklärt.

Dabei ist die Realität, dass wir einen enormen Stromüberschuss haben und ständig Windräder für Atom und Kohle abgeregelt werden. Das treibt auch den Strompreis und blockiert die Energiewende.

Mit dem Kanzler-"Machtwort" brechen SPD und Grüne in Niedersachsen schon vor Bildung der Landesregierung ihr erstes Wahlversprechen und grüne Parteitagsbeschlüsse halten heutzutage offensichtlich keine 72 Stunden mehr.

Und wer denkt, mit mehr Atom gebe es weniger Kohle - was für eine Illussion. Das sind doch dieselben Konzerne, vor allem RWE und Uniper, die von derselben Lobby gestützt werden. Die FDP kündigte heute Abend schon an, nächstes Jahr noch mehr Kohle und Gas ans Netz zu bringen. Die fühlen sich doch zu Recht als die Gewinner, weil sie mit jeder politischen Erpressung durchkommen.

Gestern hielt Luisa Neubauer auf dem grünen Parteitag eine sehr gute Rede zur notwendigen Klimapolitik, die ihr hier im Original schauen könnt:

https://www.youtube.com/watch?v=8onMba916cw

Peinlich waren die Antworten der grünen Minister:innenriege. NRW-Umweltminister Oliver Krischer z. B. sagte tatsächlich, die Lützerath-Vereinbarung mit RWE sei eigentlich ein Grund zu feiern. Und wer jetzt Lützi retten wolle, sei dann für den Abriss der anderen Dörfer verantwortlich. Die Minister:innen sind schon nach drei Monaten in Düsseldorf ganz in der Tasche von RWE und der Parteitag nickt es am Ende ab. Was soll mensch dazu noch sagen?? Unsere Antwort: Solidarität mit Lützerath!

Deshalb darf der Protest jetzt nicht nachlassen - weder in Lingen noch in Lützi noch in Neckarwestheim oder bei Isar 2. In Berlin besetzten heute Klimaaktivist:innen das Bundesfinanzministerium von Christian Lindner.

Save the dates: Am 3./4. November kommen die G7-Außenminister:innen nach Münster. Geplant ist eine große Klimademo - weitere Details folgen.

Am 6. November gibt es am AKW Neckarwestheim ebenfalls eine Demo.

Atomfreie Klimagrüße
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
sofa-ms.de, urantransport.de

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Scholz | Notreserve

Machtwort von Scholz

Das macht ein Kanzler nur einmal

Kanzler Scholz hat als vorletzte Machtoption die Richtlinienkompetenz ausgespielt. Nötig sei das deshalb geworden, weil ihm der Respekt seiner Minister fehle, meint Georg Schwarte. Beim nächsten Mal könnte er die Vertrauensfrage stellen.

Der Kanzler kann Machtwort. Endlich, seufzen manche, die das ewige Moderieren leid waren. Ohne Not ließ der stille Zauderer die Atomkraftdebatte monatelang laufen.

Jetzt wird also zurückgescholzt. "Wer bei mir Führung bestellt, bekommt sie", hat der Mann mal gesagt, als er noch nicht Kanzler war. Auf den ersten Blick also ist alles bestens. Scholz führt, sagt wo es mit seiner Ampel lang geht und schert sich weder um rote Linien der Grünen Parteitagsseele noch um Laufzeitendaten der plötzlich an den gesunden Menschenverstand appellierenden FDP ...

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Scheer | Weiterbetrieb | Erneuerbare Energien 

SPD-Energieexpertin über AKW-Weiterbetrieb:

„Atomenergie verdrängt Erneuerbare“

Der Kanzler hat angeordnet, drei AKWs bis April weiterlaufen zu lassen. SPD-Energieexpertin Scheer hatte zuvor davor gewarnt. Das bremse die Energiewende aus.

taz: Frau Scheer, die FDP hat argumentiert, um eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten, sei es nötig, alle drei noch am Netz befindlichen Atomkraftwerke weiter zu betreiben. Was spricht dagegen?

Nina Scheer: Hier werden zwei Dinge kombiniert: Einerseits die Sorge um eine sichere Energieversorgung und zweitens die Angst vor galoppierenden Energiepreisen. Doch wer als Antwort auf eine fossile Energiepreiskrise die Nutzung oder gar den Ausbau der Atomenergie zu vorschlägt hat, der streut den Leuten Sand in die Augen.

Warum?

Atomenergie ist teuer und eine Hochrisikotechnologie. Sie kann die Verstromung von Gas nur sehr begrenzt ersetzen und verdrängt erneuerbare Energien im Netz. Mein Eindruck ist, dass wir uns in den letzten Wochen teilweise sehr stark von den Fakten entfernt haben. Ich weiß zumindest nicht, auf welche Fakten sich die Annahme stützt, mehr Atomenergie zu brauchen oder mit Atomenergie ein Mehr an Energiesicherheit gewinnen zu wollen. Ein Blick nach Frankreich zeigt, dass diese Rechnung nicht aufgeht.

[...]

Letztlich sind sowohl die Sicherung des Ausbaus erneuerbarer Energien als auch ausreichende Netze eine Frage von Daseinsvorsorge, für die im Zweifel auch der Staat eine Garantenstellung übernimmt muss.

Also staatliche Netzbetreiber und Versorger wie in Frankreich?

Ich fände es sinnvoll, wenn für die Daseinsvorsorge wichtige Infrastruktur in staatlicher Hand ist und der Eintritt des Staates sowohl beim Netzausbau als auch dem Ausbau erneuerbarer Energien eine reale Option ist, wenn die Energiesicherheit oder das Erreichen unserer Ziele das gebieten.

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Vereinigte Staaten | St. Louis | radioaktive Kontamination

Atommüll aus dem Zweiten Weltkrieg: West Lake Landfill

Grundschule im US-Staat Missouri radioaktiv kontaminiert

Proben aus der Bücherei, der Küche, Klassenräumen und den Außenbereichen der Schule wiesen erhebliche Strahlungswerte auf. Die Schule liegt im Überschwemmungsgebiet eines Sees, der während des Zweiten Weltkriegs mit Atommüll verseucht wurde.

An einer Grundschule im US-Staat Missouri ist eine erhebliche radioaktive Kontamination festgestellt worden. Im Umfeld des Gebäudes in Florissant im Ballungsraum St. Louis wurden einem Bericht von Beratern einer Firma zufolge, die zu Umweltbelastungen ermittelt, im Zweiten Weltkrieg Atomwaffen hergestellt. Der Bericht der Firma Boston Chemical bestätigt Befürchtungen, die hinsichtlich der Jana Elementary School in einer Studie des United States Army Corps of Engineers aufgeworfen worden waren.

Der neue Bericht basiert auf Proben, die im August an der Schule entnommen wurden, wie die Zeitung „St. Louis Post-Dispatch“ berichtete. Sie stammen aus der Bücherei, der Küche, Klassenräumen und den Außenbereichen der Schule. Boston Chemical machte keine Angaben dazu, wer die Untersuchung anforderte oder finanzierte. Ashley Beranugh, eine Elternvertreterin, zeigte sich empört. „Es klingt so klischeehaft, aber es raubt einem den Atem“, sagte sie ...

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WNISR | Photovoltaik | Energiekrise

World Nuclear Industry Status Report

Umweltschützer: Atomkraft ist weltweit im Sinkflug

Nach einem weltweiten Höchststand im Jahr 2018 mit 437 betriebenen AKW sei die Zahl der Atomreaktoren weltweit kontinuierlich gesunken. 2022 seien es nur noch 411 gewesen. Der weltweite Beitrag zur Stromerzeugung sei erstmalig in diesem Jahr unter zehn Prozent gesunken, heißt es unter Berufung auf den aktuellen „World Nuclear Industry Report“.

In der Debatte über Laufzeitverlängerungen für die deutschen Atomkraftwerke verweisen Umweltschützer auf einen sinkenden Anteil der Kernenergie an der weltweiten Stromerzeugung. „Es gibt nur 33 Länder, in denen Atomkraftwerke betrieben werden, und die Zahl der Reaktoren ist weiter im Sinkflug“, erklärte die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg am Montag ...

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Mieterstrom | Photovoltaik | Energiekrise

Billiger Solarstrom für Mieter: Kommt der Durchbruch?

Viele Hausbesitzer schrauben sich Solarzellen aufs Dach, um ihre Stromkosten zu senken. Das können Mieter nicht so einfach. Für sie gibt es das Modell "Mieterstrom". Zwar ist es bisher noch wenig verbreitet - doch das ändert sich allmählich.

Das Modell Mieterstrom funktioniert so: Ein Dienstleister installiert Solarzellen, zahlt dem Vermieter etwas Pacht fürs Dach, und verkauft den Strom dann verbilligt an die Bewohner. Gerade jetzt bei den steigenden Strompreisen eine prima Idee, findet Angela Lutz-Plank vom Mieterverein München: "Mieter haben ansonsten relativ wenig Möglichkeiten im Vergleich zu Eigentümern."

Sie können weder ihre Wohnung isolieren, noch die Heizung ändern, und die eigenen Möglichkeiten bei Photovoltaik beschränken sich für Mieter auf kleine Balkonanlagen. Deswegen betont die Mieter-Vertreterin: "Wir würden es gut finden, wenn viele Vermieter Mieterstrom anbieten würden." ...

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Frankreich | Saint-Laurent

17. Oktober 1969 (INES 4) Akw Saint-Laurent, FRA

Mehr als 50 Kilogramm Uranbrennstoff im Akw Saint-Laurent begannen zu schmelzen, nachdem die Kühlsysteme ausgefallen waren. Die Anlage musste abgeschaltet und repariert werden. Die Reparatur des Reaktors dauerte ein Jahr.

Nuclear Power Accidents.pdf

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AtomkraftwerkePlag

Saint-Laurent (Frankreich)

1980: Partielle Kernschmelze in Reaktor A-2

Der Unfall im Reaktor A-1 am 17. Oktober 1969 wurde aufgrund menschlichen Versagens und eines technischen Fehlers verursacht. Beim Beladen von vier Brennstoffkammern stoppte die Maschine mehrmals Kommandos, der Mitarbeiter widerrief jedoch die Stopps und lud weiter. Wegen Überhitzung und eines Anstiegs der Radioaktivität wurde Alarm ausgelöst, die Notabschaltung in Gang gesetzt. Einige gerade geladene Brennelemente schmolzen. Da die Kühlung noch mit einem Viertel des Normalwertes funktionierte, blieb eine größere Katastrophe aus. Nur geringe Mengen an Radioaktivität traten aus dem Gebäude aus. Die Reinigung des Gebäudes dauert ein Jahr, danach wurde der Reaktor wieder in Betrieb genommen ...

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Wikipedia

Kernkraftwerk Saint-Laurent

Am 17. Oktober 1969 trat beim Beladen des Graphitreaktors A1 eine Beschädigung des Reaktorkerns ein. Die Kühlung eines Brennelementes wurde unterbrochen, das daraufhin schmolz. Es traten 50 kg Uran aus. Nur das Gelände wurde kontaminiert; die Bevölkerung wurde nicht informiert ...

 

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16. Oktober

 

Ampel | Krise

Scholz ringt um Lösung im AKW-Streit

Ein Treffen im Kanzleramt mit Wirtschaftsminister Habeck und Finanzminister Lindner bleibt ohne Ergebnis. Lindner greift die Haltung der Grünen in der Atom-Debatte scharf an.

Die Ampelkoalition hat am Sonntag vergeblich versucht, den Streit über die weitere Nutzung der Atomkraft beizulegen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) trafen sich zwar im Kanzleramt. Anschließend hieß es jedoch, es gebe noch kein Ergebnis ...

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Grünen Parteitag | Reserve Akw

Atomkraft: Grünen-Parteitag stimmt AKW-Reserve zu

Die Grünen weichen auf ihrem Parteitag in Bonn von ihrer seit Gründung der Partei gelten Linie ab und stimmen einer Reserve von zwei AKW zu.

Der Parteitag der Grünen in Bonn hat mit klarer Mehrheit einem Antrag zugestimmt, laut dem die Atomkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim 2 bis zum 15. April in Reserve gehalten werden sollen. Das dritte noch verbleibende AKW Emsland hingegen soll zum 1. Januar 2023 endgültig abgeschaltet werden. Damit weichen die Grünen erstmals von ihrer bereits zur Gründung vor 42 Jahren festgelegten grundsätzlichen Ablehnung der Atomkraft ab ...

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Blackout | Stromnetz | Stromausfall

Defekt in Schaltanlage

Gaggenau hat wieder Strom nach stundenlangem Blackout

Seit kurz nach Mitternacht war Gaggenau am Sonntagmorgen mit seinen Stadtteilen für mehrere Stunden ohne Strom. Grund war offenbar ein technischer Defekt. Am Sonntag gegen 9 Uhr konnte der größte Teil der Stadt wieder versorgt werden.

Die Serie der massiven Stromausfälle in der Region hat sich am Sonntag fortgesetzt. Das komplette Stadtgebiet von Gaggenau war seit kurz nach Mitternacht ohne Strom ...

 

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Aktuelles+ 16. Oktober

 

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Friends of MIK | Atomausstieg | BlackoutStromausfall | Plutonium | WiP

Die „Friends of MIK“ in AFD, CDU/CSU und FDP sind bereit für die Atomindustrie zu kämpfen bis die Demokratie am Ende ist.

Der Atomausstieg zum 31. Dezember 2022 ist seit dem 30. Juni 2011 Gesetz und die FDP will jetzt SPD und Grüne dazu bringen dieses Gesetz zu ändern, weil sonst angeblich ein ganz großer Blackout droht.

(Der Einstieg zum Ausstieg aus der Atomenergie … Am 30. Juni 2011 verabschiedete der Bundestag mit großer Mehrheit den Atomausstieg bis 2022. 513 Abgeordnete stimmten dafür, 79 Abgeordnete dagegen, acht enthielten sich der Stimme.)

Die Gefahr eines großen Stromausfalls wird von vielen Experten bestritten, aber vielleicht wissen die Angstmacher ja mehr ...

Bei der Ampelkoalition wedelt der Schwanz mit dem Hund.

Als diese Koalition aus der Taufe gehoben wurde, wussten alle Beteiligten, wo die anderen Partner stehen, welche Knackpunkte es gibt und für wen was unmöglich zu verkraften ist. Nun möchte die FDP die Grünen dazu bringen, ihrer Wählerschaft ein paar Akws um die Ohren zu hauen und damit politischen Selbstmord zu begehen.

Das ist gescheitert, und jetzt muss Kanzler Scholz ganz klar sagen, was Sache ist.

In erster Linie geht es nicht um die Wurst oder das Klima, es geht um das Leben auf diesem Planeten.

Diese Welt ist aus Feuer entstanden und hat schon viele Katastrophen überstanden, aber noch niemals seit Entstehung des Lebens gab es so viel radioaktives Material auf ihrer Oberfläche und innerhalb des Magnetfeldes. Die Natur hat die größten Mengen an Uran und Thorium vor Milliarden von Jahren in den Erdkern transportiert, um von dort aus den Planeten zu erwärmen und die Entwicklung des Lebens an der Oberfläche nicht zu behindern.

Wir holen es aus der Tiefe und machen es durch die industrielle Aufbereitung zu angereichertem radioaktiven Brennstoff oder Bombenmaterial noch viel gefährlicher als es in der Natur jemals war. In den letzten 90 Jahren haben wir Menschen unfassbar viele Megatonnen dieses strahlenden Materials produziert. Mehrere Tonnen dieses Teufelszeugs wurden bereits als Atommüll in die Ozeane verklappt, und die giftigste aller Substanzen, Plutonium, wurde in mehr als 2000 Atomtests erfolgreich in der Atmosphäre verteilt.

Dieser Wahnsinn muss ein für alle Mal gestoppt werden.

Aber eines muss uns allen klar sein: Die Atomlobby trommelt schon seit vielen Jahren für mehr Atomenergie und trotzdem werden nur sehr wenige Atomkraftwerke gebaut. Und das auch nur in den Staaten, die Atomwaffen besitzen und in den Staaten, die unbedingt Atombomben haben wollen.

Die Politiker wissen also Bescheid, stehen aber unter enormem Druck trotzdem Unsummen an Steuergeldern in die Taschen der Atomindustrie zu pumpen, denn MIK wird sonst die Faschisten an die Macht bringen und dann bekommt die Atomindustrie soviel Geld wie sie nur will.

Derweil bezeichnet Merz die Grünen als Geiselnehmer. Tituliert also politische Gegner als Kriminelle bzw. Terroristen und kann sich der Zustimmung seiner zukünftigen Koalitionspartner von der AFD sicher sein.
Die nächsten Eskalationsstufen sind dann, wie die Erfahrung zeigt, Entmenschlichung, …

 

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Hintergrundwissen

 

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reaktorpleite.de

 

Karte der nuklearen Welt:

Die Geschichte wiederholt sich nicht, es sind die Geschichten ...

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Die interne Suche nach

Militärisch-industrieller Komplex

brachte u.a. folgende Ergebnisse:

 

14. August 2022 - Gehirnwäsche? – Strategische Kommunikation!

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26. Juni 2022 - Wo Folter "an der Tagesordnung" ist

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06. September 2021 - Das Reich des Todes: Milliardengewinne und "coole Militärkommandeure"

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25. April 2021 - MiK rüstet sich für kommende wichtige Schlachten

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Wer die Wahrheit ausspricht, wird von den Horrorclowns der Lüge bezichtigt und beschimpft.

 

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YouTube

Stichwortsuche: Militärisch-industrieller Komplex

https://www.youtube.com/results?search_query=Militärisch-industrieller Komplex

 

Videos:

arte Doku - 00:01:54 - Ausschnitt aus "Wy We Fight - Amerikas Kriege"

US-Präsident Dwight D. Eisenhower: Warnung vor dem militärisch-industriellen Komplex

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WDR - 43:50

Der Militärisch-industrielle Komplex in Deutschland - Das Comeback der Rüstungsindustrie

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arte Doku - 01:38:43

Doku: Why We Fight - Amerikas Kriege - Der militärisch-industrielle Komplex

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Deutsche Fernsehgeschichte - 01:06:28

Von wegen, wir haben nichts davon gewusst! Diese Sendung ist von 1958.

Atomstaub über uns - Gefahren radioaktiver Strahlung (Dokumentation, 1958)

 

Wird in einem neuen Fenster geöffnet! - YouTube-Kanal "Reaktorpleite" Playlist - Radioaktivität weltweit ... - https://www.youtube.com/playlist?list=PLJI6AtdHGth3FZbWsyyMMoIw-mT1Psuc5Playlist - Radioaktivität weltweit ...

In dieser Playlist finden sich über 150 Videos zum Thema

 

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Ecosia

Diese Suchmaschine pflanzt Bäume!

 

Stichwortsuche: Militärisch-industrieller Komplex

https://www.ecosia.org/search?q=Militärisch-industrieller Komplex

 

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Wikipedia

Militärisch-industrieller Komplex

Der Begriff militärisch-industrieller Komplex (MIK) wird in gesellschaftskritischen Analysen zur Beschreibung der engen Zusammenarbeit und der gegenseitigen Beziehungen zwischen Politikern, Vertretern des Militärs sowie Vertretern der Rüstungsindustrie verwendet ...

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Permanente Rüstungswirtschaft

Die Theorie der Permanenten Rüstungswirtschaft versucht im Rahmen des Marxismus den Aufschwung der kapitalistischen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg zu erklären. Für Marxisten besteht hier deshalb Erklärungsbedarf, weil die meisten von ihnen während des Zweiten Weltkrieges davon ausgegangen waren, dass sich die Geschichte wiederholen würde. Wie nach dem Ersten Weltkrieg würden auf vielleicht kurzlebige Schwindelblüten recht bald Krisen und Stagnationstendenzen nach dem Muster der Weltwirtschaftskrise 1929 auftreten. Tatsächlich erlebte der Kapitalismus nach dem Zweiten Weltkrieg einen anhaltenden Aufschwung. Die Permanente Rüstungswirtschaftstheorie nimmt einen bestimmten Unterschied zwischen den Nachkriegszeiten der beiden Weltkriege zum Ausgangspunkt. Während nach dem Ersten Weltkrieg die Staaten ihre Rüstung rasch wieder auf friedliches Niveau zurückgefahren haben, hielt nach dem Zweiten Weltkrieg im Zuge des Kalten Krieges die Hochrüstung an. Diese andauernde Hochrüstung sei für den langen Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg verantwortlich. Die verschiedenen Spielarten der Theorie der Permanenten Rüstungswirtschaft unterscheiden sich in der Einschätzung, wie sich die Rüstung im Einzelnen günstig auf die Wirtschaftsentwicklung auswirkte ...

 

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Newsletter XL 2022 - 09. bis 15. Oktober

Zeitungsartikel 2022

 

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